30. April - 29. Mai 2011

“Beschmuckte Frauen” - Bilder und Schmuck von Marita Hornberger und Nora Blankenstein

Zwei bemerkenswerte Frauen stellen seit vergangenem Wochenende in der Mühlengalerie aus: Die Malerin Marita Hornberger und die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Nora Blankenstein. Schmuck und Frauen sind als zentrales Thema der teils eigens für diese Ausstellung gefertigten Kunstwerke.

Bei Hornbergers Besuch im Blankensteins Überlinger Atelier vor einigen Jahren, habe sie erstmalig die außergewöhnlichen Arbeiten der Kunsthandwerkerin kennen und schätzen gelernt. Wechselseitig seien darauf die Besuche fortgesetzt worden. Nun verbinde Beide so was wie eine “Seelenverwandtschaft”, das sich bei der Vernissage in einem lockeren Eröffnungsdialog anstelle einer Laudatio bemerkbar machte. Die beiden Musiker Franz Bingler (Percussion) und Benjamin Engel (Saxofon) taten ein Übriges dazu, dass der erste Ausstellungstermin entsprechend stimmungsvoll verlief.
Nora Blankenstein aus Überlingen verstehe sich als “Übersetzerin der Sprache der Natur in eine Kunstform”. Sie hat das Handwerk der Goldschmiedin gelernt und das ermöglicht ihr, mit großer Freude das Schmuckbedürfnis ihrer Kundinnen zu wecken und zu erfüllen. Die sorgfältige Auswahl erstklassiger Rohmaterialien (zu 80 Prozent mit einem Fair Trade- Zertifikat versehen) machen neben dem Unikatdesign den besonderen Wert der Schmuckstücke aus. So entstehen Zeugnisse zeitgenössischen Stils, die auf wunderbare Weise die Persönlichkeit der Trägerin/des Trägers unterstreichen. Für die Ausstellung mit Marita Hornberger stellte sie sich gerne einer neuen Herausforderung und hat eigens dafür, ausschließlich großformatige Broschen hergestellt.
www.blankenstein-schmuck.de
Nach abstrakten Arbeiten und Stillleben habe sich die Malerin Marita Hornberger aus Owingen vor rund 12 Jahren der figurativ gegenständlichen Malerei zugewandt. Inhaltlich gehe es immer um den Aspekt des Wahrnehmens. Frauen, Mädchen aber auch Kinder in Räumen und Landschaften, die nicht wirklich zu entschlüsseln sind. Ihre Bilder erzählen – ebenso nicht eindeutig festlegbar - von den Befindlichkeiten der Personen. Es gehe darum “etwas zu sehen, was so nicht wirklich da ist, das erst durch den Malakt zu einer neuen Realität gebracht wird”. Die meist großformatigen Arbeiten entstehen in Acryl oder Öl auf Leinwand.
Zur Ausstellung mit Blankenstein zeigt die Malerin auch Arbeiten mit “beschmuckten Frauen”. Der Ursprung allen Schmucks - zur Abwehr von Gefahren, als Talisman oder Amulett getragen - habe sich heute fast in sein Gegenteil verwandt. Er soll Blicke anziehen, Gefallen erwecken, soziale Rollen betonen oder auch abgrenzen. Ebendies zeigt sie auf ihren Bildern und schlägt so den Bogen zum Thema.
www.marita-hornberger.de

Bruno Rauscher