8. Juni – 8. Juli 2012

Carola Weber-Schlak -

„Papierkram“

 

 

 

„Papierkram“ – Carola Weber-Schlak

Am 8. Juni eröffnete Carola Weber-Schlak ihre erste Einzelausstellung „Papierkram“. Zu sehen gibt es farbintensive, handwerklich präzis gearbeitete, dreidimensionale Collagen.

„Papier ist geduldig“, zitierte Sabine Wälischmiller in ihrer Laudatio – als Buchhändlerin weiß sie, wovon sie spricht – „aber jedes hat seine Eigenarten“. Daher sei es bei Carola ein längeres Experimentieren gewesen, bis sie genau „ihr“ Arbeits-Papier gefunden hatte. Nun stimmen die Faserrichtung und Belastbarkeit, die dadurch trockene und/oder feuchte Bearbeitungsgänge erlauben. Die mathematische Genauigkeit der praktizierten Vorgehensweise Weber-Schlaks, hob die Papierkennerin besonders hervor.     

Das Bild stehe schon vor den Vorbereitungen fest, sagt die Goldschmiedemeisterin selbst, und im Vergleich zu ihrer Arbeit, sei diese Betätigung die reinste Entspannung. Gemäß ihrer Gestaltungsidee werden erst Farben auf das Papier gebracht. Die Acrylfarbe wird meist beidseitig mit Schwamm, Pinsel oder Spachtel aufgebracht. Es wird gespritzt, gekratzt, mit Leim verarbeitet oder auch mal lackiert. Nur in diesem Arbeitsschritt sei Raum für etwaige Zufälligkeiten! Danach werden die eingefärbten Bögen zerschnitten und akkurat aufgeklebt. Aus geraden Streifen sind dann – befeuchtet, gedreht, gebogen, formgetrocknet – Gebilde zwischen Spirale und Geflecht geworden. Die Quadrate öffnet Weber-Schlak an den innenliegenden Schneidestellen mit Falzungen, wodurch sie ein farbenkontrastreich-reliefartiges Muster entstehen lässt.

„Der Eindruck einer Farbe ruft Erinnerungen hervor, die Erinnerung sucht sich ihren Ausdruck, klärt sich, verstärkt sich und gewinnt eigenes Leben. So entstehen fern aller Gegenständlichkeit Collagen aus Papier und Acryl.“

http://www.atelier-moettelin.de/carola.html

Die gebürtige Lübeckerin, die seit 2000 in Ravensburg lebt, konnte sich über eine gutbesuchte Vernissage ihrer Premiere als Einzelausstellerin freuen -  wenngleich es in der Ausstellung zwei Werke gibt, an denen Markus “Stahlträger“ Meyer (Ravensburg) die Vorlage zur Kompositionsreihe „Papier trifft Metall“ gegeben hat.

Bruno Rauscher