2007


Sonntag, 07. Januar

Stumme Schreie führen zum eigenen Stern

Claudius Hoffmann begeisterte mit dem szenischen Monolog über den “Fünften König"

“Treu wie Gold” ist Kleophas, der Kleinkriminelle aus Zamadu, nachdem er ausgerechnet seinem König im Basargetümmel einen Beutel “zwickte” – in der Hoffnung, dadurch dessen sagenumwobene drei Riesenperlen, eine soviel wert wie ein ganzes Königreich, an sich zu bringen. Der König selbst verfolgt den Taschendieb, stellt und bringt diesen dadurch – gänzlich gewaltlos - in arge Gewissenskonflikte. Er nimmt ihn bei sich auf, versucht ihm seine Kenntnisse der Astrologie näher zu bringen und findet letztlich in ihm den treuesten aller Gefährten, den er bei seiner Suche nach dem “König der Könige” nur finden konnte. Kleophas selbst, mit vielen Wasser gewaschen, versteht anfangs nichts von dem Gedrängtsein seines “Vaters”. Vernachlässigt und unbeachtet fühlte er sich - bis er selbst, nach mehreren, derweil verstrichenen Terminen, von jener Sternenkonstellation angeblinkt wurde, worauf sein König, Vater, Lehrer und Meister so lange gewartet hatte. Von da an hatte das süße Leben auf dem Königshof sein Ende und eine schicksalshafte Reise und Suche nach dem “Heiland” begann. Aus dem vereinbarten Treffen mit Caspar, Melchior und Balthasar wurde nichts, weil unterwegs ein verletztes Kleinkind mit seinen “stummen Schreien” ihre Hilfe einforderte. Eine seiner wertvollen Perlen wendete Kleophas König dafür auf, eine weitere nach ihrer Ankunft in Bethlehem, um die babymordenden Schergen von Herodes in einem Stadtteil zu besänftigen und die letzte dafür, eine Witwe und deren Kinder vor dem Sklavendasein zu retten. Kleophas hörte immer deutlicher all deren stummen Schreie, aber er sah auch “sein Erbe” dahinschwinden. Als sich nach 18 Jahren erfolgloser Suche nach dem Messias sich “sein König” gegen Galeerensträflinge eintauscht, verfällt Kleophas wieder in die Verhaltensmuster seiner Kindheit und bringt es in den folgenden 15 Jahren mit seinem trickreichen Würfelspiel zu bescheidenem Reichtum. Dieser reicht aus um seinen König aus dessen Galeerendasein zu erlösen und die wieder aufgenommene Fährte nach dem “Nazarener” zu verfolgen. In Golghata kommt es zu dem Zusammentreffen. Zu spät? Nur vordergründig! Zwar stirbt der vierte König dabei, Kleophas findet sein Jugendidol neben Jesus am Kreuz hängend und sich selbst in Selbstzweifel und Weltschmerz gestürzt. “Geblendet” von Tränen, erlangt er erst nach drei Tagen in behüteter Atmosphäre wieder den Durchblick, erkennt den auferstandenen Messias und findet “seinen eigenen Stern” am Firmament. Und damit auch seine eigene Selbstbestimmtheit in der Abfolge der Geschehnisse, in denen “jeder als Original zur Welt kommt und als Kopie endet”.

“Begeistert und berührt” äußerten sich die gut 40 abendlichen Begleiter des Kleophas auf dessen Entwicklungsweg nach der Vorstellung. Davor verfolgten sie hochkonzentriert das spannungsgeladene Spiel eines glänzend aufgelegten Claudius Hoffmann. Der in Stuttgart lebende Schauspieler spielte diese Geschichte (Regie: Jean-Martin Moncéro), die der “Legende des Vierten Königs” entstammt und von Manfred Grüttgen zwischen 1990 und 97 in eine dramatische Fassung gebracht, in modernen Erzählton – unpathetisch und mit exzellenter Sprechtechnik. Wie ein gelernter Pantomime füllte er eindrucksvoll die nonverbalen Sequenzen mit Leben. Stefanie Fauser, die auch für die Kostüme verantwortlich zeichnet, setzte Hoffman bei seinem szenischen Monolog ins jeweils richtige Licht. Mit seinem “Fünften König” gastiert er am 20 Januar, 20 Uhr, in Salem-Oberstenweiler in der Fachklinik für Drogenkrankheiten. Dort hat er sich auch der Regiearbeit verschrieben und gibt mit einer Gruppe der Theaterwerkstatt “siebenzwerge” am Freitag, 9. Februar, 20 Uhr, die Premiere eines selbsterarbeiteten “Parzival”.

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Freitag, 26. Januar

“Stummfilme” mit Livemusik

Helge Barabas

“Richtig Lust”, so alten Stummfilmklamauk wieder öfter zu erleben, bekamen die Besucher der “Mühle” am vergangenen Freitag, als Helge Barabas dort mittels ausgesuchter “Streifen” samt ausgesuchter Klavierbegleitung die Zeit “Als die Bilder laufen lernten” wiederbelebte. Der mahnende Hinweis des fränkischen Pianisten, dass “der Veranstalter keine Haftung für verschlucktes Essen oder Trinken durch plötzlich einsetzenden Lachzwang” übernehme, kam nicht von ungefähr. Denn im gemütlichen Ambiente wurde nebenher durchaus gespeist und getrunken und das was von der Leinwand herabflimmerte, hatte wirklich reichlich an lachmuskelstrapazierenden Elementen zu bieten. Eindrucksvoll war es auch mit zu erleben, wie die Urform der Filmunterhaltung Gernerationen-umspannend die Gemüter zu Frohsinn und Heiterkeit anhob. Einen guten Teil daran hatte natürlich der Pianist selbst, der mit seinem gekonnt-synchronen Spiel als Livemusiker komplett in den Hintergrund trat und so zur Einheit mit der Filmhandlung verschmolz. Punktgenaues Timing, ob bei geworfenen Torten oder zertrümmernden Möbeln, ob bei Autorennen oder Schlittenfahrten, bei Heulattacken oder Schmalzszenen. Er "fuhr" im Boogie-Woogie rasend schnell wie das “Magnetomobil” von Snub Pollard, das ständig die Richtung wechselte, und half Ben Turpin im gequältem Blues sein liegengebliebenes und eine ganze Reihe geparkter Autos – vesehentlich - über ferne Klippen zu schieben. “Running Gags” – wie etwa in der köstlichen Szene eines äußest schwierigen Eiserwerbs mit Edgar Kennedy - hielt er mit unermüdlicher Präzision “am Laufen." Dazu gab es noch Hintergründiges und Anekdoten über die verschiedenen Philosophien der maßgeblichen Produktionsfirmen – das Tempo bei Mack Sennet oder die Langsamkeit bei Hal Roach – sowie aus den Kaderschmieden der “Keystone Cops” und “Bathing Beauties”.

Sein Anspruch an eine Stummfilmvertonung sei, “die Qualität von guter, durchkomponierter Filmmusik mit der Spontaneität der Improvisationen früherer Stummfilmpianisten zu verbinden. Die Musik soll, ohne aufzufallen, die visuellen Eindrücke intensivieren und emotionale Vorgänge für den Zuschauer erst richtig erlebbar machen um so mit allen Sinnen in das Geschehen eintauchen zu können”, führte Barabas aus. “Stummfilmvertonung ist für mich nicht nur bloße "Begleitung", die mehr oder weniger austauschbar auf alle Filme anwendbar wäre, sondern "richtige", auf den jeweiligen Film hin komponierte, individuelle Filmmusik.” Dies gelang dem vielseitigen Musikschaffenden, der auch Seminare gibt und noch mehrere andere Programme in petto hat, in hervorragender Weise.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 10. Februar

Vielumjubelte “Jubelpackung” von “VoiceNet”

Von Pianoratz bis Ringelnatz

Eigentlich wollten sie gar nicht so lange jubeln, doch die mehr als 150 begeisterten Zuhörer entließen die Gruppe “VoiceNet” weder gleich nach der Pause, noch als diese ihre “Jubelpackung” schon geschnürt glaubten. Dabei fing der Abend wenig vielversprechend an: Pianist Walter Kibler hatte erst Probleme mit seinem Frack und – endlich am Flügel, tönte dieser bei den ersten Fingerübungen in den oberen Lagen nicht – sehr zum Schrecken der Hausverantwortlichen. Gut, das der Klavierratz schnell gefunden wurde.

Die immer häufiger auftretenden Jubiläen nahm der Chor dann zum Anlass, sein eigenes zehnjähriges, aber auch das fünfjährige der “Mühle” und gleichermaßen andere wichtige, wie etwa “50 Jahre Schweizer Wurstsalat in der Region”, feierlich zu würdigen. Ein großes Buffet war dazu auf und (gut versteckt) hinter der Bühne aufgebaut. - Zwar allen Anwesenden versprochen, doch letztlich nur vom Chor “niedergemacht”. Dabei hörte sich die gesungene Speisekarte überaus verlockend an. Doch ihre Fans gönnten es den Akteuren auf der Bühne, denn was die jenen auftischten, ließ sich wahrlich hören. Ausgefeilte Arrange- ments, als sechs- bis achtstimmige Chorsätze ohne Mikro und Notenblätter vorgetragen, Comedy-Einlagen mit reifer Bühnenpräsenz sowie die pfiffige choreografische Abstimmung, setzten die Mühlenbesucher ein ums andere Mal in Erstaunen. “Die Steigerung ist phänomenal”, schwärmte Einer, der von “VoiceNet” vor ziemlich genau vier Jahren an gleicher Stelle auf deren “Reise zum Himallala” bereits mitgerissen wurde. Zwischen Comedian Harmonists und Abba, Beatles und Freddy Mercury bewegten sich die zehn SängerInnen um Chorleiter Peter Fuchs in gesangliche Spezialgebiete, deren Umsetzung viel von der Freude am Singen und den Gemeinsamkeiten innerhalb der Gruppe vermittelte. Doch keine Gruppe ohne gelegentliche Zwistigkeiten. So etwa bei der Frage: Was machen unsere Kinder miteinander? Oder in dem köstlichen, gesungenen Geschlechterduell zu “Der Clou”. Alle versöhnten sich schlussendlich wieder, so dass mit der Vollständigkeit des Comedy-Chors bei ihrem nächsten Auftritt, am 23. April in Amtzell, gerechnet werden kann.

www.voicenet-live.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 23. Februar

Peter Frey und “Too Saxy”

Eierlegende Zuckerbäcker oder: Peschl auf der schwäb‘sche Eisebahne

Ihre erste gemeinsame Performance zelebrierten Peter Frey, Ravensburg, Autor, Regisseur und Filmemacher und “Too Saxy”, interaktivierende Showband, Oberteuringen/Taldorf, am vergangenen Freitagabend im vollbesetzten, bistrobestuhlten Mühlensaal des Teuringer “Kulturhauses”.

Nicht Wenigen war der “Schwarze Humor” des Mitbegründers vom “Theater Ravensburg” ein Begriff und geradeso Viele fanden sich wegen des bekannt groovigen Sounds und der witzigen Bühnenshow der vier Musiker ein. Was den Mühlenbesuchern an dem Abend geboten wurde, übertraf alle Erwartungen an das Konglomerat von Lyrik und Musik! Mal gackerten die Hühner und mal fiel ein hinterhältiger Schuss. Mal walkte ein litte Elephant und mal vergustierten sich ausgehungerte Piranhas an einem explodierten Hai. Mal gab’s was zwischen Stueget, Meckebeira ond Durlesbach und mal fiel plötzlich, auf sich gänzlich und wundersam ergebender Weise, in aller Kürze die Kehrwoche flach. Dies alles war so nicht vorherzusehen und manch einem gespannt Lauschenden blieb das Lachen grad in der Kehle stecken, wenn wieder eines von Peter Freys Gedichten eine allzu spitze Wende nahm und tiefgründende Verhaltensmuster der Gesellschaft an die Oberfläche beförderte. Hintersinnig provozierend und “voll cool” ausformuliert, erstaunten seine Reime immer wieder aufs Neue.

Nicht nur als “Umblätterer” für Freys Gedichtesammlung aus “Tod eines Zuckerbäckers” und später während “Pfleger Peschl”, fungierten “Didi” Hildebrand, “Role” Fischer, “Botze” Bottlinger und Jörg Amann, sondern mit ihren Zwischentiteln bliesen sie den Besuchern wieder den Kopf frei für das Anschließende. Aus dem Stand heraus ließen sie anspruchvolle Arrangements anerkannter Jazz- bis Popkomponisten aufleben. Und mit ihrer locker präsentierten-akkuraten Punktion überraschten sie ihre Zuhörer geradeso wie Frey mit den - bis ins makabre gehenden - Wendungen in seinen Versen und Epen. Hier Vergleiche zu bringen wäre unangebracht, doch der Wortwitz eines Ringelnatz, Morgenstern oder Busch, lässt sich da sicher finden – in den Aussagen freilich sind eher Monty Python oder eine ähnlich angehauchte Variante des Humors, Marke “very british” auszumachen.

Die Protagonisten des gelungenen Abends sehen durchaus noch weitere Ausbaustufen in der Gesamtgestaltung des Programms. – “Mir hat es auch so schon supergut gefallen, aber wenn es dem so ist, bin ich schon gespannt darauf”, bemerkte eineBesucherin erwartungsfroh.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 02. März

Aquarelle

von Annemarie Pfleghar

Wer es nicht für möglich gehalten hatte, wurde am vergangenen Freitagabend bei der Vernissage zu Annemarie Pfleghars “Querschnitte” eines besseren belehrt: An die 70 Besucher wollten die Ausstellungseröffnung in der “Mühle” miterleben! Dass es sich dabei um eine “quasi Sprungbrett-Veranstaltung” handelt, bekamen die aufmerksam Laudatio-lauschenden Besucher von Barbara Kensy-Schneider mitgeteilt. Für Annemarie ist dies die erste eigenständig gestaltete Ausstellung in ihrer Schaffensära als Malerin.

“Mitten in einer herrlich erblühten Iriswiese” gab es dazu 1989 die Initialzündung und seitdem lasse sie “das tiefe Bedürfnis zu malen und die Freude daran nicht mehr los”, wurde die Saulgauer Künstlerin zitiert. Die Früchte des intensiven Arbeitens und ihres Ehrgeizes, sich ständig darin zu verbessern, sind bis 1. April auf der Mühlengalerie zu bestaunen. Bei den unterschiedlichen Themen ihrer Bilder sind die Einflüsse ihrer Lehrer (Heinz Hofer, Jos Biersack, Werner Maier sowie die Professoren Heribert Mader und Ella Mally) nur für Kenner erspürbar. Was den “unbedarften” Beschauer fasziniert ist die gestalthafte Transparenz in einer zart bis kräftig gehaltenen Farbgebung.

Durchaus nicht zufällig sind ihre Blumenmotive gewählt – wenngleich unbewusst bestimmt. Ausschlaggebend für die Darstellung genau dieser Blüte oder jenem Blumenensemble ist stets die intuitiv erfasste Attraktion von Form und Farbklang sowie die Kraft der Ausstrahlung und transportierender Energie. Das gleiche gilt auch für Annemaries Städte- und Landschaftsansichten. Egal ob Venedig oder Bregenz, eine friedliche Toskana-Landschaft oder eher spannungsgeladen, mit einem Zeppelin in der Halle – ihre Begeisterung für das Motiv, für die Architektur und Lebendigkeit ist in allen Bildern zu finden. Und wie bei einer Stadt oder Landschaft, die jeweils ihr eigenes Gerüst aufweisen und wo Linien und Flächen räumliche Strukturen ergeben, sind ebendiese in Gesichtern zu finden. Den Portraits geht das intensive Beobachten voraus - “das Erkennen von Licht und Schatten eines Menschen und dies mit ganz schnellen Pinselstrichen festhalten, bevor der Moment vorbei ist” – das eine “offenherzige” Beziehung zwischen Maler und Modell bedarf. Die stichwortartige Beschreibung der Ausstellung gab Barbara Kensy-Schneider: “ –ein Blütenblatt begeistert – ein Farbspiel hält das Auge fest – eine Häuserzeile schaut neugierig und eine Gasse lädt zum Betreten ein – eine hügelige Landschaft leuchtet in warmen Tönen und die Linien in einem Gesicht laden zum Zeichnen ein”.

Musikalisch umrahmte einfühlsam Stefan Wohlwender mit seiner Trompete die Vernissage.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 09. März

“Auf immer und ewig”

Bernd Wengert und Ana Schlaegel

“Bis dass der Tod Euch scheidet” – na wer wird’s denn gleich so wörtlich nehmen? Kurt und Hannelore natürlich, die es nicht dabei belassen, sich – nach ihrer Liebesheirat – anzuöden und –giften, sondern nach “höchster Zeit” beschließen, ihre Habe zu trennen/teilen und fortan jeweils eigene Wege zu gehen. Wie es halt so ist, verstehen sich Ex-Paare dann irgendwann und plötzlich wieder. – Erinnerungen werden aufgewärmt, vergessen/beiseitegeschobene Gemeinsamkeiten wiederentdeckt, ehedem nervernde Angewohnheiten des Anderen als Schrulligkeiten/Persönlichkeitsmerkmale ausgemacht und die Vorzüge des Single-Daseins, mit seinem sich anderen gegenüber ständig-beweisen-zu-müssen, eher als unkommod empfinden. Was liegt näher als sich wieder näher zu kommen? Tun sie auch, werden dabei aber blöd erwischt und nach gemeinsamer Flucht finden sie sich vor dem Himmelpförtner wieder. Der abschließende Theaterdonner verspricht ihnen nicht den besten zugewiesenen Aufenthaltsort, wenngleich sie sich beim beschönigen ihrer “Verfehlungen” während ihrer Ehe selten so einig zeigten als vor dem wegweisenden Petrus.

Mit vielen Spitzfindigkeiten und Wortspielereien brachten Bernd und Ana die Knackpunkte “ihrer Beziehung” auf die Punkte, die von ihren Publikum oft als die eigenen ausgemacht und demensprechend belacht und beklatscht wurden. Heikel, wie das Thema ist, vergingen sie sich nicht in irgendwelche Platitüden und fielen nie ins bauernschwankhafte ab. Der vollbesetzte Mühlensaal dankte es ihnen mit begeisterten, anhaltenden Beifall.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 11. März

Figurentheater Morgenstern, Kasper & Co

Noch mal gut gegangen - “Neugierige Prinzessin” von Kasper gerettet

Rege Teilnahme am Spielgeschehen zeigten am vergangenen Sonntagnachmittag mehr als 40 Kinder samt ihrer Erwachsenenbegleitung bei der Suche der “neugierigen Prinzessin” nach einer Hexe. Ehrfürchtiges Staunen blieb auch im Anschluss, als das Figurentheater Morgenstern, Kasper & Co hinter die aufwändig gestaltete Bühne bat, damit sich ihr “kleines” Publikum davon überzeugen konnte, dass von der “bösen Hexe” nun keine Gefahr mehr ausgeht.

Die Prinzessin wollte unbedingt einmal eine richtige Hexe sehen! Natürlich ging dabei einiges daneben. lm Wald ist es sehr schön, aber auch gefährlich! Ob wohl alles gut geht? – Sicher, denn Kasper ist schon bereit!

In einem lebendigen Kasperspiel auf einer großflächigen Handpuppenbühne wurden die Kinder in fröhlichen Bildern und einer offenen Form zum Zuschauen und zum mitspielen” eingeladen.

Bernhard Morgenstern ist Heilpädagoge. Aus seinen vielen Begegnungen mit Menschen in seinem heilpädagogischen Beruf und den daraus entstandenen Fragen, Unsicherheiten aber auch Freuden und Bereicherungen ist er zu einem begeisterten Puppen- und Figurenspieler geworden. Er freut sich jedes Mal auf die Begegnung mit seinen Zuschauern.

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Samstag, 21. April

SPRUNGBRETT IV

Teuringer-Talent-Präsentation

“Das Beste, seit es das SPRUNGBRETT “MÜHLE” gibt”, wurde von den teilnehmenden Einzeldarstellern und Gruppen den letztlich rundum begeisterten Besuchern am vergangenem Samstagabend geboten. “Volle Hütte” meldete “der gute Geist der Mühle”, Rudolf Schumacher.

“Mir hat besonders die Mischung aus Entertainment und Tanz-/Musikdarbietung gefallen.” - “Nix gekünsteltes, voll authentisch.” - “Schön, die Steigerung derer mitzuerleben, die schon einmal dabei waren.” - “Irgendwie war diesmal alles lockerer als bei den ersten beiden Sprungbrettern.” - “Toll, dass sich auch ganz junge, unbedarfte Talente in dieser behüteten Atmosphäre ihre Meriten vedienen können.” – “Klasse Moderation, klasse Ton-Abstimmung, klasse sich entwickelnde Darsteller – klasse Abend.” – “Wir sind erst nach der ersten Pause gekommen, weil wir dachten, das zuvor ist eh nix für uns. Nachdem wir den Rest miterlebten, finden wirs schade, dass wir den Anfang verpasst haben.” – “Schon der Auftakt war gut! Wie sich die zwei Mädels (Tabea und Anna-Maria) präsentiert haben, verdient alle Achtung” – “Wer weiß, vielviel es braucht, sich ein Programm aus zu arbeiten und ein zu studieren und sich dann noch alleine auf die Bühne stellt wie Jens Müller, der kann nur den Hut ziehen” – “Die Tänze (Special-Mix und Männerballett “Vollgas”) fand ich geil.” “Der Otto und der Simon (Riether) haben das ganz super gebracht. Von Ottos Dichterei sollte man ruhig öfter was bei uns hören können.” – “Die Dorfnachrichten (NZ-Hefigkofen) haben zwar seit der Fasnet schon etwas Staub angesetzt, aber für die, die sich auskennen ist dies die satirische Spitze in der Gemeinde.” – “Als die Tanja (Zwerger) zu singen begann, ist es mir kalt den Buckel runter gelaufen. Und mit dem Daniel (Unger) zusammen sind sie echt ein super Duo.” – “Noch etwas steif, aber musikalisch haben die (“The Smacks”) es voll drauf.” – “Beim Jürgen (Vischer) ist mir aufgefallen, dass er sich seit dem dreiviertel Jahr noch ein Stück verbessert hat. Seine Lieder sind sowieso toll.”

So und in der Art tönten die “nachhallenden” Stimmen aus dem Publikum. Was soll ich dann noch für ein Resümee ziehen? Für mich bleibt noch das “Danke” an alle Mitwirkenden, dem Mühlenteam, Stefan Mitrenga sowie Alex Hog und seine Crew und dem bislang in 2007 einzigen Sprungbrett-Sponsor: Der Raiffeisenbank Oberteuringen-Taldorf. Ohne all die hätte es keinen so schönen Abend gegeben!

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 22. April

Vernissage “Dynamik der Farben”

Silke Sautter-Walker

Einen Augen- und Ohrenschmaus bekamen die Besucher der Ausstellungseröffnung am vergangenen Sonntagvormittag in der Mühle mit. Seitdem regiert die “Dynamik der Farben” auf den Galeriewänden des Teuringer Kulturhauses.

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Freitag, 11. Mai; Samstag, 12. Mai

Das Jürgen Seybold Wochenende

Tja, da waren sie wieder. Die unbesetzten Stühle bei einer Vorstellung eines – nur in der engeren Umgebung nicht so – bekannten Künstlers! Schon fast beleidigend und annehmbar, voller Schadenfreude, dass ihnen viele Sofas, in vielen Wohnstuben ihre Last abnahmen, grinsten die leeren Lehnen in Richtung Bühne. Dabei ging da ein wahrhaftes Feuerwerk an Jonglage, Magie, überraschenden Effekten und Kopf-und Kragen-riskierender Einradartistik ab, das der Akteur der Vorstellungen am Freitagabend und Samstagnachmittag den großen und kleinen Menschen dort in fast schon “privatem” Rahmen bot.

Jürgen Seybold – alias “Jupp/Zauberer Basilikum”– zog dabei “ganz nebenbei” kräftig an und mit den Fäden schwäbischer Idiome. Comedy der feinen Art also – nicht plump oder untergürtellinienfixiert und ganz ohne Klamauk. Dafür mit viel Gefühl für Wortspielereien, eingebunden in flinke Geschicklichkeitstrickhandlungen und unter ressourcenschonender Einbeziehung des Publikums. Da half etwa “Hans” dem Jupp und “mein Papa ist stark” dem Basilikum aufs hohe Einrad – nicht ganz einfach, wenn man die baulichen Voraussetzungen des Mühlensaals kennt. Doch weder Jupp (“Mit einer Kettensäge könnt ich mir schnell mehr Kopffreiheit verschaffen!”) noch “Mühlenhüter” Rudolf Schumacher (“Mit einer Flex das Einrad einkürzen ging noch schneller!”) hatten eine beiderseits akzeptable Lösung parat. Und alle die da waren wissen nun, dass es auch so geht. Und auch wie es geht, wenn ein Zauberer bei einer “Rumbuebelei” seinen waschbärigen Freund Boretsch in einen Frosch verwandelt und hinterher nicht mehr weiß, wie er das rückgängig machen kann - ist eines der aufgedeckten Geheimnisse, die bei den beiden Vorstellungen zuhauf präsentiert wurden. Denn: Wer wusste schon, wo die fehlende Verknüpfung – missing link – steckt, die die römische Spaghetti einst mit dem “allefrauischen” Spätzle ver-Knöpfle-te? Oder wie das legendäre Urspätzle (spazilllus gigantus) ausgesehen haben mag – auf dem sich, siebenschwabentauziehmäßig gespannt, sogar kochlöffeljonglierender Seiltanz praktizieren lässt? Antworten auf ungefragte Fragen also aus allen Lebenslagen! Etwa auch, wie sicher ist die Gilletine DCS (double cut system), wenn frau es tatsächlich schafft, beim Gebrauch des “unersetzlichen” Küchenhelfers, “reaht u’gschickt” zu hantieren? Einige Mysterien blieben allerdings unaufgedeckt. Beispiele: Wie kommt die Jungfrau zu ihrem Aszendenten? Oder wie narrte der pfiffige “Chicago-Jupp” seinerzeit die Cops? Und wo kam das viele Wasser her, das Basilikum zur Zubereitung von seinem “Zaubertrank der Erinnerung” brauchte? (Beide Reihen lassen sich beliebig fortsetzen.)

Tja, je länger “Jupps” Vorstellungen dauerten, umso mehr ließ sich in das “Stuhllehnengrinsen” Vergnügen an dem Gebotenen hineinassoziieren. Das Empfinden des Publikums füllte den Raum und brach als Resonanz über Jupp herein, der sich nur nach weiteren “bezauberden” Darbietungen aus dem Zugabensog retten konnte.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 25. Mai

Zugaben bis “Schwein pfeift”

”Beatpigs” aus Wolfegg

Coole Songs, heiß serviert – die Wolfegger “Beatpigs” rockten, groovten und schlagerten am vergangenen Freitagabend im Kulturhaus “Mühle”. Über dreieinhalb Stunden Programm brachten die drei Musiker in einem Stück. Mitgerissen von den ohrgängigen Liedern füllten sich die freien Flächen im Mühlensaal zunehmend mit Tänzern, so dass letztlich die Klimaanlage ganz schön zu schnaufen hatte.

Anfänglich als angenehm kühl empfanden die gut 50 Rockfans die Location. Eher unterkühlt, meinten die Musiker. Die sind es eigentlich so gewohnt, dass nach spätestens zehn Minuten rund um sie das Tanzchaos herrscht. In der zu Beginn halb gefüllten Mühle mit aufgelockerter Bestuhlung, dauerte es etwas länger bis sich die Ersten nicht mehr auf den Stühlen halten konnten. Davor wurde zwar eifrig Kopf-genickt, mitgeklatscht und Refrain-ergänzt, aber um gleich abzutanzen fehlte das anonymisierende Gedränge. Ganz ungewohnt für Lothar Renz, dem Schlagzeuger, “mal vor Leuten zu spielen, die sitzen und Zuhören”. Gitarrist Dietmar Krigar beschlich gar schon das Grauen: “Da muss ich ja richtig aufpassen, dass ich nicht falsch spiele!” Und so ging es für die Drei hochkonzentriert aus Donovans “Atlantis” heraus zu Jerry Lee Lewis “Great Balls Of Fire”, sammelten fordernd mit “C’me On Everybody” und führten ins “Café Oriental”. Beatles, Gene Vincent, Elvis, Blues Brothers – kein Vorbild ist den “Beatpigs” zu groß, “kein Titel zu wider”. Wieder “pfiff kein Schwein” und so ging’s gleich weiter zu Luis Primas “Buona Sierra”, über Johnny Rivers “Do You Wanna Dance” bis “Don’t Haha” von Casey Jones und zu all den anderen Hitmaker’n‘Heartbreaker. Als sich gegen Ende des dritten Zugabenmedleys nach Dietmar auch der Bassist, Rainer Angele, der erst seit Beginn des Jahre mit von der Partie ist, von der Bühne schlich, wollte Lothar auch nicht mehr! Die bis dahin aufgebaute Stimmung hielt hinterher noch eine geraume Weile und Besucher wie Musiker genossen die lockere Atmosphäre der “After Show Party”.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 15. Juni

NoSisters & Gerhard Wenzel Trio

Für ihre musikalischen Veranstaltungen ist die Mühle in der Musikszene inzwischen recht bekannt und als Auftrittsort von den Künstlern sehr geschätzt. Fast alle Musikrichtungen fanden schon hier ihr sachverständiges Publikum, darunter waren auch etliche Jazzrichtungen. Doch Swing und Jazz aus den 30er und 40er Jahren war bislang noch nicht dabei, zumindest nicht in dieser ausgefeilten Art, wie ihn die drei Nicht-Schwestern, Ute Scherf-Clavel, Beate Rimmele und Jutta Kohler zusammen mit dem exzellenten Gerhard-Wenzel-Trio auf die Bühne brachten. Die legendären Andrew-Sisters standen mit ihren heute noch gern gehörten Songs Pate und bescherten den Freunden des Swing einen vielstimmigen Nostalgieabend. Dabei gibt es von den drei Schwestern gar keine Noten mehr und die Texte und Arrangements mußten mühsam von Musikaufzeichnungen abgeschrieben werden, verriet Beate Rimmele. Experiment gelungen, meinte dazu auch das Publikum, das am Ende vor lauter Begeisterung fast kein Ende finden wollte. In Abwandlung eines Wintersongs baten die drei Sängerinnen um Nachsicht und sangen als Refrain "let us go!", statt "...let it snow". Nun gut, man hatte ein Einsehen, hatte man doch vorher zwei Stunden lang in Musikgeschichte schwelgen können.

Die Ansagen zu den Titeln erfolgten in bestem Schwäbisch, wie es den drei Sängerinnen eben angeboren ist. Da wurde geraten, besser, nicht unter dem "Äpfelbom" zu sitzen, in einer Obstgegend mit "Schtreiobschtwiesa" eine berechtigte Warnung. Anscheinend kannten die Andrew-Sisters das Problem auch schon, als sie sangen "Don't sit under the Appletree". Zu den bekanntesten Songs gehört auch heutzutage noch "Bei mir biste scheen", welches schon bei den ersten Klängen mit Szenenapplaus begrüßt wurde. "Pennsylvania 6-5-1000", "Lady be good ", den schnaufenden "Chattanooga Choo-Choo", einen fetzigen "Choo-Choo-Boogie", dazu "Rum and Coca Cola" als Nostalgiegetränk, das war Musik, von der mancher noch so viel im Ohr hatte, um ein paar Textfetzen mitzusingen. Die Füße wippten emsig im Takt und es wurde mit den Fingern geschnippt. George Gershwins "I got Rhythm" oder Glenn Millers "Moonlight Serenade" erinnerten an den Big Band Sound vergangener Zeiten. Wenn man bedenkt, dass diese Musik bereits vor 60 Jahren komponiert wurde, dann ist man doch erstaunt, wie sehr sich die Zuhörer auch heute noch davon in ihren Bann ziehen lassen. Bleibt zu bemerken, dass die Sängerinnen von einem in höheren Musikphären schwebenden Dr. Gerhard Wenzel am E-Piano, dem Bassisten Rudi König und dem jungen Schlagzeuger Florian Graf nicht nur begleitet wurden. Die Soli der Musiker waren allesamt Extraklasse, aber das entfesselte Schlagzeugsolo von Florian Graf, der jeden Gegenstand auf der Bühne zum Klingen brachte, war schon eine Vorstellung für sich, die von den Zuhörern mit großem Applaus belohnt wurde. Gene Krupa, in der damaligen Zeit einer der größten Schlagzeuger, hätte sicher deine Freude an dem Nachwuchstalent gehabt.

"We're no Sisters, but Showsisters" hatten die drei Sängerinnen zu Beginn schon offenbart, als wär's nur möglich als Schwestern mit drei Stimmen aber einem Akkord zu singen. Die Show war perfekt und die Ansprüche des Publikums wurden voll und ganz erfüllt. Das Ende kam - wie immer wenn's gefallen hat - viel zu schnell. "Des war halt no a Musik", äußerte sich ein Fan. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Für "Kultur in der Mühle" – Irmi Dollanski

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Freitag, 22. Juni

SPRUNGBRETT V

Teuringer-Talent-Präsentation

Das “Überraschungs-Sprungbrett” hatte es in sich! – Allerdings und Gottseidank in durchwegs positiver Hinsicht! Nicht nur, dass das Wetter Moderator Stefan Mitrenga einen Strich durch das eigentlich an diesem Abend geplante “Vatertagsgrillen” mit seinem KiGa-Sohn zog, sondern auch, dass sich spontan doch noch drei weitere “Sprungbrettler” einfanden und mit ihren Darbietungen das Programm bereicherten.

Recht “dünn besetzt” schien die fünfte Auflage des SPRUNGBRETTs zu sein. Doch die Zusage derer, die sich im Vorfeld angemeldet hatten – notfalls, statt der üblichen 20 Minuten, auch länger aufzutreten, ließ uns (AK “Kultur in der Mühle”) von dem Gedanken abzusagen wieder abkommen. Und das war gut so! Denn was am Freitagabend geboten wurde, konnte sich sehen und vor allem hören lassen!

Bis zur letzten Minute stand der Programmablauf noch nicht fest. Die zwei zehnjährigen “Flügelmäuschen”, Malin Schwarz und Thea Kuhnle, trudelten zwar angesagt aber unangemeldet doch ein. Cool und flexibel reagierte Stefan M. und ebenso cool zeigten die Zwei mit ihrem vierhändigem “Adagio von Diabelli”, was sie in den drei Jahren Unterricht bei Jarmila Sanders-Baumann (und fleißigem Üben) gelernt haben. “Der und Er”, Adrian Vajcovic (Klavier und Gesang) und Marius Buck (Gitarre), setzten da noch mit ihren ohrgängigen 70er Sound eins drauf. Besonders Adrians Gesangsvermögen ließ “Knie weich und Herzen weit” werden. “Absolute Klasse, die Zwei”, so die durchgängige Meinung der Besucher. Erstaunt wurde zur Kenntnis genommen, dass dabei bislang keine Stimmschule das Talent gehemmt hatte. Seit zwei Jahren machen die beiden 16jährigen miteinander Musik. Genug Zeit für Marius seine Riffs auf Adrian einzustellen. Gefühlvolle Songs mit viel Joplin-Flair. www.derunder.cabanova.de

“Und kennet sie mir saga, wo i denn do wischa soll”, fragte eine skurrile “Reinigungsfachfrau” das amüsierte Publikum. Violetta, alias Moni Mars, hatte eigentlich die Aufgabe den Saal und das Publikum auf Professorin Doktor psych. Zweistein vorzubereiten. So köstlich wie sie das machte, war für die - extra aus Brüssel eingeflogene - Gelehrte allerdings “nicht mehr viel drin”. “Sprungbrett-Lern-Effekt” für Moni M., welche ihre neueste Figur “Zweistein” anders modifizieren wird!

“Tasben", Tobias Bosch aus “Konschtanz” (www.tasben.de ), der zwischen Monis Auftritten seine besinnlichen Texte zur Gitarre vortrug, stimmte auch das Schlusslied des Abends an, zu dem Stefan M. erstmals alle noch anwesenden “Sprungbrettler” zum großen Finale auf die Bühne holte. Davor feuerten aber “Die dreisten Zwei”, “Sprungbrett-Dauerspringer” Jens Müller und erstmals Grigori Chlesberg, ihr Feuerwerk bei ihrem “Comedy-Chaos-Mix” ab. Hierbei werden bekannte Persönlichkeiten parodiert – von Angela bis Shakira, George W. bis Dieter “Holzbalken” und die “Sportfreunde Stiller”.

Ihr seht – eine schöne Mischung war es wieder und allen hat es mächtig Spaß gemacht. Dank des miesen Wetters war auch die klasse Moderation von Stefan Mitrenga gesichert und Dank des Einsatzes von Steffen Haas (“Der Gute Ton”, Neuhaus) auch die perfekte Beschallung.

Das nächste “Sprungbrett” findet am Freitag, 5. Oktober statt.

Anmeldungen wie immer an: Bruno Rauscher, – Download der nötigen Unterlagen von www.oberteuringen.de >Kulturhaus “Mühle” >Sprungbrett – auch hier ist die Anmeldung ermöglicht.

Als low-budget-production ist die Talent-Förder-Reihe weiterhin auf Förderer angewiesen. Das Haus, die GEMA, die taschengeldfreundlichen Eintrittspreise, das inkludierte alkoholfreie Getränk, die Bewirtung der Auftretenden (Minimalgage), ........... all dies ist nur durch Zulauf von Spenden möglich!

Neue Sponsoren, wie etwa die BAG-Oberteuringen, begrüßen wir herzlich ...... Wir freuen uns über jeden Euro der auf folgenden Konten eingeht:

Sparkasse Bodensee, BLZ 690 500 01; Kto.Nr: 20 142 006

Raiba Oberteuringen, BLZ 651 628 32; Kto.Nr: 80 267 009 (Sponsor)

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 13. Juli

“Voice Cream”

Den Broadway verspürt

Mit Musik von Pop bis Jazz haben die Sänger und Sängerinnen von "Voice Cream" das Publikum begeistert. Sie hatten ihren Auftritt am Freitagabend in der vollen Mühle.

Das Tübinger Ensemble hat seinem Namen alle Ehre gemacht: Quasi das "Sahnehäubchen" der Stimmen war bereits zum zweiten Mal in der Mühle zu hören. Vor zwei Jahren war die Truppe schon mal zu Gast in Teuringen, und auch diesmal schafften es die Sänger mühelos, den Mühlen-Saal zu füllen. Das Publikum war begeistert und ließ die Sänger am Ende nicht gehen, ehe Chorleiter Cornelius Fritz nach einigen Zugaben versprach: "Wir kommen wieder - keine Frage!"

Dass die Sänger Freude an der Musik, insbesondere am Chorgesang haben, konnten die Zuhörer hören, spüren und sehen - und so sprang der Funke schnell über. Dabei scheinen sich "Voice Cream" in jeder Musikrichtung heimisch zu fühlen: Ob sie Grönemeyers "Mensch" zum Besten gaben oder die Zuhörer kurzerhand mit dem Gospel "Shout to the Lord" in eine Kirche im Mittleren Westen entführten - immer sangen sie mit Leidenschaft. Gleich einen ganzen Block widmeten die Interpreten der pulsierenden Stadt New York: Ob "42nd Street", "Moon River" oder "Englishman in New York" - stimmgewaltig präsentierten sich die Solisten des Chors: Anke Erhard-Koddenberg, Almut Hepper, Christoph Jokiel und Matthias Fritz. Sie zauberten mit einem Song aus "Porgy and Bess" Brodway-Feeling in die Mühle.

Können und Humor treffen sich

In einer "Minioper" kehrten die Sänger heim ins Schwäbische zu Erna (Julia Mildner) und Eugen (Claudia Zeep). Darin texteten sie etwa ABBA's "Mammamia" schnell mal um in "Wenn du koi E-Mail hast, denn schick ich Dir a SMS". Mit viel Humor trugen sie so die Geschichte von Erna vor, die nach dem Tod ihres Mannes wieder auf Freiersfüßen wandelt und mit ihrer Jugendliebe Eugen Kontakt aufnimmt.

Für "Kultur in der Mühle" – Cornelia Sheikh

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Samstag, 28. Juli

Vokalensemble “Vorlaut”

Von Liebe und Gemüse

Frech, witzig, sich selbst und alles mögliche andere auf die Schippe nehmen, brillante Chorsätze souverän intonieren – das alles schaffte am vergangenen Samstagabend das Stimmen-Quintett “Vorlaut” bei ihrem ersten Auftritt in der Teuringer “Mühle”. Der exzellente Ruf des jungen Vokalensembles sorgte vorauseilend für einen vollen Mühlensaal.

Zur Titelmelodie von “Löwenzahn” marschierten die Jungs ein und stellten sich vor. Schon dabei war klar, dass dies kein steifer Gesangabend wird. Als Moderator führte Moritz “Kalle” Kallenberg größtenteils, aber nicht nur durch den Abend, sondern streckenweise auch seine Mitsänger an der Nase vor. Die nahmens ihm nicht krumm und hatten selbst den größten Spaß daran, wenn etwa in Moritz Dröses Rastalocken Leben vermutet wurde, Lukas Wollasch außer seinem Bass mit “ba-di-ti-ba-pa” nicht viel zuzutrauen sei, es für Simon Huber wohl das Größte sei sich mit allem PC-artigen zu befassen oder Johannes Wollasch mit seinen 21 Jahren als “älterer Herr” bezeichnet wurde. Allen gemeinsam ist die Gabe Musik zu machen und dabei Spaß zu haben. Ihr Publikum hatten sie damit schnell auf ihrer Seite. Durch die positive Resonanz ihrer Zuhörer immer noch lockerer drauf, schaukelte sich die Stimmung immer höher. Und Mancher hätte gerne eingestimmt in die bekannteren, gesampelten Lieder – wären die Arrangements nicht auf dem derart hohem Niveau gewesen. Und auch deren verdeutsche Fassungen wirkten derart Zwerchfell-kitzelnd, dass an Mitsingen nicht zu denken war. Bei den “Vorlaut”-eigenen Kompositionen hieß es denn ohnehin eher Ohren spitzen und Texte verfolgen, denn auch die haben es in sich. Selbst wenn “Kalle” meinte, diese siedeln - eben altersgemäß - zwischen Pubertät und Harz IV. Schade fanden es einige der neugewonnenen Fans, dass es die CD mit ihren eigenen Liedern erst ab Herbst geben wird – an dem Abend wären sie weggegangen wie warme Semmeln.

Der ungebremsten Singlaune der Gruppe verdankte das Mühlenpublikum nicht nur mehrere Zugaben – ein Teil der “Mühlenhocker” kam nach dem Auftritt zudem noch in den Genuss einer spontanen Jam-Session, bei der die Jungs nicht “nur” ihre neuen Lieder, sondern auch Evergreens aus Musical und Gospel in der ihnen eigenen Interpretation vortrugen. Und noch beim Abbau ihres Equipments wurden “Arbeitslieder” gesungen und sicher auch noch in “ihrem” Tour-Bus auf der dreistündigen Fahrt nach Hause. Bei ihrem nächsten Teuringer Gastspiel wird die nächtliche Heimreise sicher nicht mehr nötig sein. Unterkunft bei Fans ist gebongt!

Info/Kontakt: www.vorlaut.net

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 15. September

"Heimatland aber au!" Maulart und Musik

Gabi Walser und Wolfgang Engelberger, Musik: Felchenterzett

Jene, welche vor fünf Jahren die ersten Gäste zu einer Veranstaltung in der “Mühle” gelockt haben, gaben am vergangenen Samstag ein erfrischendes, aufgefrischtes “Revival”. Sie läuteten das anstehende “Jubiläumsle” ein, das am kommenden Samstag im Kulturhaus gehörig gefeiert wird. (siehe oben)

Mit ihrem Programm “Heimatland aber au!” begeisterten Gabi Walser, Wolfgang Engelberger ihr Publikum in der Teuringer Mühle. Dabei schauten sie ihren Mitmenschen im Ländle genau auf den Mund und entlarvten so etwa die Unsinnigkeit des Liedes von der Schwäbschen Eisenbahn. Im Wechselspiel mit dem “Felchenterzett” brillierten sowohl die Einen wie die Anderen. Eine gute Kombination an der Grenze des gegenseitigen Überspielens.

Vor dem “ausverkauften Haus” liefen die Künstler vom Ravensburger Maulartkabarett zur Hochform auf. Und es war Wolfgang Engelberger, das “Felchenterzett” stoppte, als diese ein allseits bekanntes, schwäbisches Volkslied anstimmen wollten. Es sei eine Schande, dass Schul- und Kindergartenkinder das Lied von der Schwäbischen Eisenbahn lernen müssten. Der Bauer mutiert zum Schwarzfahrer - denn kauft er in der einen Strophe “oi Billettle”, so setzt er sich zwei Strophen weiter zu “soim Weible na” – wo bleibt dieses Billett, fragt da der Kabarettist in der Rolle des Billetteurs/Schaffners. Auch in punkto Geografie sei es darin nicht zum Besten bestellt - ganz zu schweigen vom Tierschutz.

Ebenso spitzfindig ging das “Felchenterzett” mit dem Beatlestitel “Penny Lane” um. In der Tettnanger Karlstraße fanden sich in schwäbischer Mundart die Protagonisten wieder und es “soichte g‘hörig” in dem Lied. Zu einer Herausforderung wurde ihr Titel mit dem “Spätzleb’schteck, das z‘ schpät b’schtellt” wurde. Ganz zu Schweigen von den Nichtschwaben die den Refrain mitsingen sollten/wollten – wurde er selbst für Schwaben zum reinsten Zungenbrecher!

Vermietet eine “typische” alte schwäbische Jungfer eine Wohnung, nimt sie ihren potentiellen Mieter g’hörig unter die Lupe. Wie, zeigte Gabi in einem Sketch mit Wolfgang in vollendeter Form. Denn zu alt sollte der Mieter nicht sein, aber zu jung auch nicht! Kinder sollte er nicht haben, aber ein Kind mit 18 Jahren und bereits aus dem Haus, könnte auch zum Problem werden - es könnte ja bald Enkel geben … “U’meglich”, auch nur annähernd etwas “ebbes reat macha z‘ kenna”.

Das “Felchenterzett” sinnierte ihrerseits über den oberschwäbischen Mann als Macho und Sensibelchen und verglich s‘ Ländle, das Land der Extreme, mit der großen weiten Welt.

Tosender Beifall und Zugaberufe entlockten den Künstlern noch weitere Überraschungen. Und in puncto Sitzleder im urigen Mühlengewölbe, steckten die Akteure des Abends ihr Publikum ohnehin in die Tasche......

Für “Kultur in der Mühle” - Cornelia Sheikh/Bruno

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Samstag, 22. September

Mühlenjubiläum

Wow! Was für ein Fest! Zum fünfjährigen Geburtstag der "Kultur in der Mühle" platzte das Haus fast aus den Nähten. Das bunte Programm zog sich durch - vom Keller bis ins Dachgeschoss. Von Künstlern gestaltete Bilder zum Thema “Kultur”, umgeben von all den Veranstaltungsplakaten, dazu Paul Silberbergs Mühlen-Streiflichter auf der Galerie, luden zum Betrachten ein, während im Eingangsbereich die Band "Too Saxy" als "Hereinholer" tätig war. Das Showprogramm im Saal gestalteten Jarmila Sanders-Baumann am Klavier zusammen mit der Sängerin Jutta Martin, Ingrid Koch mit ihren Schmunzeltexten, das talentierte Sprungbrettduo "Der und er" - Adrian Vajzovic und Marius Buck, der Liedermacher Jürgen Vischer und die Music-Comedy Gruppe "Voice-Net". Bürgermeister Karl-Heinz Beck als Hausherr konnte sich nach seiner Begrüßungsrede entspannt zurücklehnen, das Kulturteam hatte alles im Griff. Stefan Mitrenga moderierte den Abend in seiner gewohnt lockeren Art. Dass alle Künstler, egal ob im Keller oder im Saal, ganz ohne Gage auftraten, einfach so, weil sie sich der Mühle verbunden fühlen, sollte dabei besonders erwähnt werden.

Nach dem Begrüßungssekt und dem Showteil ging die Party im Keller weiter zu Musik von "Jazz Talk" und so ungefähr 600 Häppchen, zubereitet vom Küchenteam. Zu späterer Stunde erhielt Liedermacher Tasben, der die dem Trubel zum Opfer gefallene Vernissage musikalisch hätte begleiten sollen, die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Schnell scharte sich ein Grüppchen von sanges- und tanzfreudigen Spätheimgängern um ihn, die mit seiner Hilfe die Hitparaden alter Zeiten rauf und runter sangen, zeitweise am Klavier von Adrian unterstützt.

Nicht nur unsere Schweizer Gäste fanden das Fest wunderbar. Irgendwann in nächster Zeit wird Michael Anderegg aus Tübach ganz sicher wieder in der Mühle zu Gast sein, er gewann nämlich den ersten Preis beim "Mühlenkwiss".

Tja, wer nicht da war hat echt was versäumt. Aber in fünf Jahren kommt wieder eine Gelegenheit. Bis dahin gibt es aber auch noch viele Möglichkeiten das facettenreiche Angebot an Kulturveranstaltungen in der Mühle miterleben zu können.

Bilder gibt es unter www.suedkurier.de/Bilder.

Es ist zwar noch nicht Weihnachten, die sonst übliche Zeit für Dankadressen, aber an diesem tollen Mühlengeburtstag haben ganz viele mitgewirkt, denen wir auf diesem Wege herzlich danken:

Danke an die Künstler:

Jarmila Sanders-Baumann mit Jutta Martin, Ingrid Koch, die Gruppe "Voice Net",

Adrian Vajzovic und Marius Buck als Gesangsduo "Der und er",

Jürgen Vischer,Tobias Bosch (Tasben),4 mal "Too Saxy",4 mal "Jazz Talk", Paul Silberberg für die Fotoshow, Stefan Mitrenga für die Moderation, Alex Hog und Martin Nägele für die Technik.

Danke an die Aussteller:

Dieter Groß, Richard Emmans, Steffi Thoma, Susanne Ritzel, Claudia Baumgartner, Maria Niermann-Schubert, Yvonne Günther, Barbara Kensy-Schneider, Annemarie Pfleghar, Silke Sautter-Walker, Helga Meyer, Anni Heine, Kerstin Dürnay und Brigitte Meßmer.

Die “untergegangene” Vernissage findet am 14.10.2007, um 15 Uhr im Rahmen des Künstlercafés statt.

Danke an die Spender:

Partyservice Barbara Haller, Partyservice Wäscher, Bäckerei Stefan Müller, Bäckerei Fessler, Kürbislieferantin Sabine Müller, Metzgerei Buchmann.

Danke an das Kulturteam, zuständig für Küche-Theke-Organisation:

Paula, Evi, Kerstin, Gertrud, Bene, Siggi, Armin, Karin, Erika, Mary, Ulrike, Manuel, Carina, Monika, Erwin, Anni, Bruno, Sibylle, Wulf, Gabi, Rudolf, Anita, Barbara

Und zu guter Letzt:

Ein dickes Dankeschön an unsere Rathausfee Heike Feiler

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Freitag, 05. Oktober

SPRUNGBRETT “Mühle”

Teuringer-Talent-Präsentation VI

Mit so viel Besuchern hatten Karin und Armin Schmid bei ihrer Premiere an der Abendkasse nicht gerechnet. Die 100 vorbereiteten Eintrittskarten reichten bei weitem nicht aus, so dass Improvisation angesagt war. Der Publikumswechsel nach der Pause - etwa gegen 21:30 Uhr, als “nur noch” Rockmusik erwartet wurde - bescherte den Neuankömmlingen sogar freie Sitzplätze. Stefan Mitrenga führte in lockerer Weise durch den abwechslungsreichen Abend mit mehreren Höhepunkten.

“Mit Malin Schwarz und Roxana Flintrop beginnen die jüngsten Sprungbrett-Akteure. Die beiden knapp Elf-Jährigen sind die einzigen Teilnehmer aus Oberteuringen und beeindrucken mit ihrer ungezwungenen Turnakrobatik. Zwölf Stunden Training pro Woche absolvieren die beiden - in der "Mühle" erhalten sie tosenden Beifall. Während die Turnmatten wieder abgeräumt werden, stimmt Jürgen Vischer schon mal seine Gitarre. Der Tettnanger Liedermacher hat wieder tolle Songs mitgebracht - sogar das von Otto Riether bei einem früheren Sprungbrett vorgetragene Gedicht "Alltag im Dorf" hat er vertont. Die Gäste sind begeistert.

Die Lacher auf seiner Seite hat Kai Krüger, ein Comedian aus Markdorf. Mit Rucksack, Bierglas und Kaffeemaschine rückt er an, spricht mit Maschine und Handy, erzählt von seiner schwedischen Oma und präsentiert sich in originellen Szenen als humorvoller Alleinunterhalter. Dann geht ein freudiges Raunen durch den Raum: Adrian (Gesang) und Marius (Gitarre) alias "Derunder" betreten die Bühne. Das sympathische junge Duo ist zum zweiten Mal dabei und überzeugt erneut durch eigene Lieder, durch Songs von Janis Joplin, Rocksongs und vor allem durch Adrians tolle Stimme und das sensible Gitarrenspiel von Marius. Dann gibt es eine Sprungbrett-Premiere: "Special Mix", eine Showtanzgruppe aus Ravensburg, tritt zum ersten Mal zu Michael Jacksons "Thriller" auf. Düstere Gestalten ziehen durch den Saal zur Bühne, faszinierend geschminkt ("wir haben zwei Stunden pro Gesicht gebraucht") und gekleidet. Trainer James O. Readon und seine Tanzgruppe leisten choreographische und tänzerische Bestarbeit, während im Hintergrund der Thriller-Video-Clip über eine Leinwand flimmert. Das Publikum scheint den Atem anzuhalten, um gleich darauf begeistert eine Zugabe zu fordern. Dann ist der erste Sprungbrett-Teil zu Ende. Während der Pause werden Sound-Anlage und Schlagzeug aufgebaut und danach rocken drei Bands ab. "Escape the Havoc" aus Salem, "Therapie" aus Eriskirch und "Kecks" aus Kressbronn bringen die "Mühle" zum Zittern. Als die Instrumentalband "Kecks" dann auch noch Adrian als gesangliche Verstärkung dazu bittet und die musikalische Teamfindung nahezu reibungslos funktioniert, sind die Besucher einmal mehr fasziniert.” - schrieb Barbara Müller im SÜDKURIER vom 8. Oktober. In einer Bildergalerie sind im Internet unter www.suedkurier.de/bilder Fotos davon zu sehen.

Das Organisationsteam freute sich über den enormen Publikumszuspruch, von dem glücklicherweise niemand auf den Fehler des Verlages in der Ankündigung beharrte. Dort hatte gestanden, dass im Eintrittspreis von 3:50 Euro ein alkoholisches Getränk inkludiert sei. Das stimmt so nicht! Von jeher war bei der Veranstaltung in erster Linie an die Talentförderung Jugendlicher gedacht worden, deren Auftritte auch dementsprechend jugendliche Gäste in die “Mühle” bringen und deren Taschengeld wir dank dem Engagement unserer Sponsoren (“Der Gute Ton”, Alex Hog, Neuhaus; Teuringer WIRtschaft, Raiffeisenbank Oberteuringen und BAG) mit dem Angebot eines alkoholfreiem Freigetränk schonen wollten. Wir sprechen uns entschieden gegen die Verzerrung dieses Grundgedanken aus!

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 14. Oktober

Jubiläumsaustellung

“Künstlercafé mit Live-Musik”

Nach einer herben Enttäuschung sah es am vergangenen Sonntagnachmittag für den Arbeitskreis “Kultur in der Mühle” kurz nach Öffnung des “Künstlercafés” aus. Außer Bernd Klenk, der während der Öffnungszeit mit seinen Instrumenten eindrucksvoll die passende “Hintergrundmusik” kreierte, saßen Mühlenteam und Pressevertreter ziemlich einsam in/auf der zum Kaffeehaus umfunktionierten Galerie. Der anfängliche Pessimismus erwies sich als unbegründet, denn nach erstem Tröpfeln, strömten immer mehr Besucher und nach einer halben Stunde mussten zusätzliche Stühle und Tische aufgebaut werden, damit die Gemütlichkeit nicht “abgestanden” erlebt werden musste.

Seit Beginn der “Kultur in der Mühle” im Jahre 2002, stellten über 50 Künstler – Maler, Zeichner, Bildhauer und Fotografen - ihre Kunst in der Galerie aus. Einige davon (Claudia Baumgartner, Kerstin Dürnay, Richard Emmans, Dieter Groß, Yvonne Günther, Anni Heine, Barbara Kensy-Schneider, Helga Meyer, Brigitte Meßmer, Maria Niermann-Schubert, Annemarie Pfleghar, Susanne Ritzel, Silke Sautter-Walker und Steffi Thoma) präsentierten zum “Jubiläums-Spektakel” ein gestaltetes Bild zum Thema Kultur. Alle Bilder zusammengefügt ergeben ein vielfältiges und malerisches “KulturGemeinschaftsbild”. Als Sprecherin des Arbeitskreises hielt Barbara Kensy-Schneider dazu die Midissage-Laudatio, wobei ein wenig Bedauern mitschwang, denn “nur” rund ein Viertel der Künstler fand sich bereit, sich an dem Gemeinschaftsprojekt zu beteiligen. Mit zu der Jubiläumsausstellung gehört der “Plakatwandelgang” der sich vom Gewölbekeller bis in den großen Veranstaltungssaal im Dachgeschoss erstreckt und bestückt mit sämtlichen Plakaten - Originale mit Künstlerautogrammen – aller Mühlenkulturveranstaltungen ist. Musik, Comedy, Theater, Lesungen, Gesang, Puppentheater und vieles mehr, erinnern an die bisherigen knapp 100 Veranstaltungen und laden zum Wandeln durch die “Mühle” ein. Die Ausstellung ist bei den Mühlenveranstaltungen zu besichtigen und läuft noch bis 25. November. An diesem Tag findet das zweite “Künstlercafé” mit Live-Musik als Finissage statt. Auch dabei sind alle interessierten Teuringer eingeladen. Der Eintritt wird wiederum frei sein.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 20. Oktober

“Shakin‘ Bones”

Nicht gerührt, sondern kräftig geschüttelt wurden am Samstagabend in der “Mühle” letztlich die (Ge-)Beine. Ihren Namen machten die “Shakin‘ Bones” zu ihrem Programm und spätestens nach der Pause und der unmissverständlich drängenden Aufforderung, hielt es nur noch jene mit dem allergrößten Sitzleder auf den Stühlen.

Auch ohne Frontfrau Tanja Stengele überzeugten die sieben Knochenschüttler mit einem neu zusammengestellten Programm. “War auch nötig”, gab es als augenzwinkernde Ansage von Jürgen Sprenger, da sich Tanja derzeit intensiv um den Abschluss ihres Studiums kümmern müsse. Ihre Tina-Turner-Röhre, verbunden mit den speziellen Songs vermissten die Kenner der Band schon phasenweise. Das änderte jedoch nichts an der prallen Mischung aus Blues, Rock, Funk, Pop und Smooth Jazz, der durchaus anhörlich mit den Stimmen von Andreas Büchele, der eigentlich sonst die Gitarren bediente, Joachim Ropertz, dessen Platz hinterm Keyboard ist, aber auch als Joe Cocker-Ersatz überzeugte sowie Jürgen Sprenger, der wenn er seine Posaune ablegte nicht nur sang, sondern auch heftig am Mischpult schob. Sogar Roland Fischer, Saxofon, hauchte ab und an begleitende Terzen ins Mikro. Peter Roth, Bass, Roland Scherer, Trompete und Rainer Hertkorn, Schlagzeug, kamen gesanglich hauptsächlich bei den Maximalverstärkungen zum Zuge. So etwa bei der Antwort auf die Frage: “Do You feel good?”. - Spielte auch gar keine Rolle, denn was die Band da in der Mühle abließ, hatte Klasse! Nicht anzumerken war ihnen, dass sie nur wenige Termine im Jahr zu gemeinsamen Proben finden. Sehr wohl zu merken war hingegen ihre Instrumentenbeherrschung, so das alles irgendwie leicht und selbstverständlich wirkte. Locker auch ihre Bühnenshow, wenngleich darauf bisher weniger Wert gelegt wurde. Denn wo findet sich schon gleich wieder ein Publikum, das echt aufpasst und zuhört, rechtfertigten sich die Musiker. Na, in der Teuringer “Mühle” fanden sie jedenfalls ein solches – und sogar in großer Zahl! Dieser Übermacht konnten sich die “Shakin‘ Bones” nicht entziehen und mussten sich von dieser zu mehreren Zugaben “zwingen” lassen.

Jürgen Sprenger ist mit dem Teuringer Posaunen-Register übrigens am kommenden Freitag ab 19 Uhr wieder in der “Mühle” zu hören wenn es heißt “g’schwätzt ond g’essa”.

“Shakin‘ Bones”

Jürgen Sprenger (Posaune), Roland Fischer (Saxofon), Roland Scherer (Trompete), Joachim Ropertz (Keyboard), Andreas Büchele (Gitarre), Rainer Hertkorn (Schlagzeug) und Peter Roth (Bass)

www.shakinbones.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 26. Oktober

“G’schwätzt ond g’essa”

Satt und gut gelaunt, machten sich Freitagnacht die Mühlenbesucher auf den Nachhauseweg. Mit knapp über 90 zufriedenen Gästen feierte die “Mühlen-MundArt” ihre gelungene Premiere. Mächtigen Beifall gab es nicht nur für die Vortragenden auf der Bühne sondern auch für das auftragende Mühlenteam und deren Gerichte aus der heimischen Küche.

Speisenfolge-bezogen lockerten die sechs Damen aus dem Teuringer Poetenkreis mit ihren schwäbischen Reimen nicht nur das Zwerchfell der tafelnden Gesellschaft, sondern auch jenes der vier Musiker aus dem Teuringer Posaunen-Register (Reinhold Giray, Thomas Marte, Christof Rueß und Jürgen Sprenger). Diese füllten in angenehmer Weise mit ihrer Musik die Vortragspausen, in denen das auf den Tisch kam, worauf die Poetinnen zuvor “Lust drauf” gemacht hatten. So fehlte in dem Titel der Veranstaltung “G’schwätzt ond g’essa” allerdings das “g’lost”, denn das Quartett servierte durchaus Ohrenschmausiges. Als durchgängigen “Aufmerker” brachten sie etwa die ehemalige Titelmelodie der Landesschau, die zwar vielen geläufig war, aber doch von Einigen nicht mehr zugeordnet werden konnte.

Auf Zuordnung bedacht waren allerdings die Vortragenden aus dem Poetenkreis – Inge Bosch, Amelie Fesseler, Herta Köhler, Marie-Luise Sprenger, Erika Schleicher und Erika Walter. Schon gleich bei ihrem Einstieg “Zum Auf’gwärma – Aus em Suppatopf” wurde klar, dass die abendliche Reise auf heitere Weise rund um das Jene kreise, das gewöhnlich “Essen” heiße. Spitzfindigkeiten, prägende Erinnerungen, Hausfrauen-philosophisches oder zeitkritisch Hinterfragtes wurden dabei genauso humorvoll in Prosa und Reimform be- und durchleuchtet, wie Alltagsbegebenheiten oder “Warnhinweise”, nicht nur in Bezug auf den Frührentner dahoim. Überraschende Reimwendungen fanden geradeso rasche Erwiderungen aus dem Publikum, das die eingestreuten, idiombehafteten Beaumonts mit dementsprechenden Lachsalven und Beifallsstürmen quittierte.

Mit diesem Abend machten nicht nur die Mitglieder des Teuringer Posaunen-Registers und des Poetenkreises in positiver Art auf sich aufmerksam – bei letzteren dürfen sich ruhig auch mehr Männer einfinden, meinte Marie-Luise Sprenger in der Vorstellung – sondern auch das gastronomische Organisationsteam des Arbeitskreises “Kultur in der Mühle”. In einem nahezu reibungslosen Ablauf und in stilvollen Ambiente wurden den Gästen die, seit dem frühen Nachmittag vorbereiteten, “schwäbischen Schmankerln” kredenzt – ohne dass es zu “Längen” im Veranstaltungsablauf kam.

Kontakt “Teuringer Poetenkreis”

Marie-Luise Sprenger, Telefon 07546 53 61

Bilder im Internet:

www.suedkurier.de/bilder

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 04. November

“Das unverschämte Pianoforte”

“Hier bleib ich nicht länger!” So dachte sich das kleine Klimperkästchen und büxte aus. Den Inhaber des Klavierladens war das mehr als recht – denn das unverschämte Ding hatte ihm sämtliche Diabelli-Noten “aufgefressen”, wie er dem davonstürmenden Pianofortchen erbost und mit dem Zusatz “Lass dich bloß nie mehr hier blicken” nachrief. Das Flügelchen hatte Glück und lief direkt der Rollschuh-laufenden Jana über den Weg. Die brachte es erst in Sicherheit und dann mit nach Hause. Die sich fortan entwickelnde Freundschaft hatte allerdings einen Haken: Trotz Janas eindrücklichen Ermahnungen streckte die quicklebendige Charly-Brown-Replike erst einmal allen Leuten seine Zunge heraus. Selbst Fräulein Himbeergeist, der Klavierlehrerin, zu der die Zwei von Janas Mutter geschickt wurden, damit “das unverschämte Pianoforte” endlich mal erzogen werde. Schon bald fanden beide Spaß daran, denn Fräulein Himbeeergeist war eigentlich ganz nett. Auch wenn sie von so lästigen Dingen wie Finger- und Körperhaltung, Rhythmus, technische Übungen oder Tonleitern nicht lassen konnte. Und dann erst noch das leidige Üben! Da schmeckten dem Flügelchen oft nicht mal mehr Janas alte Blockflöten-Noten! Mit viel Ruhe und Geduld brachte das Fräulein Klavierlehrerin ihnen zwar die ersten Stücke bei, aber das Zuhause Üben wollte nicht so recht klappen. Erst nach einem kleinen Abenteuer und dem bevorstehenden Vorspielen in der Musikschule zeigten die Beiden mehr Eifer. Jana sollte da Himbeergeistens Lieblingslied, ein Stück von Antonio Stradiwinsky, vorspielen und übte was das Zeug hielt. Eigentlich gut vorbereitet trat sie als letzte an den furchteinflößenden Konzertflügel und kam beinahe um, vor lauter Lampenfieber! Mit schweißnassen Händen und verschwimmender Partitur schmiss sie das Stück gleich mehrmals. Der fette Flügel grinste hämisch und das Publikum ertgötzte sich in peinlicher Stille über Janas hochroten Kopf als das Flügelchen die Bühne stürmte, seinen spöttischen Artgenossen kräftig gegen das Schienbein trat, zu Jana lief und beide fehlerfrei, mit nachfolgendem Riesenapplaus Himbeergeists Lieblings-Stradiwisky darboten. Und selbst die Zugabe klappte einwandfrei!

Das Flügelchen selbst stand am Sonntagnachmittag zwar nicht auf der Bühne, dafür aber Jana in gleich mehrfacher Ausführung. Die KlavierschülerInnen von Jarmila Sanders-Baumann, Malin Schwarz, Thea Kuhnle, Emely und Stefanie Arnegger, Daniel Kulke, Carola Schraff und Marion Lange, zeigten auf dem fetten Schimmel-Flügel in der “Mühle”, was sie bei “ihrem Fräulein Himbeergeist” bisher erlernt haben. Zwischen einem und fünf Jahren nahmen sie bei Jarmila Sanders—Baumann Unterricht und je nach Können waren die Stücke aus dem Übungsbuch von Jörg Hilbert und Felix Janosa von ihr besetzt worden. Bei der heiter-liebevollen Umsetzung der Geschichte trugen Cornelia Schmeh und Jutta Martin die Texte vor und Rainer Baumann beamte die Illustrationen auf eine Leinwand. Die SchülerInnen zwischen neun und 16 Jahren wurden darüber hinaus noch von drei “Nummerngirls”, Romana Haag, Sofie Spenninger und Franziska Stark, unterstützt, welche die jeweiligen Abschniitte ankündigten aber auch bei den Gesangstücken mitwirkten. Knapp 70 Besucher, darunter gut ein Drittel Kinder, verfolgten im Mühlensaal gespannt die Geschichte und zeigten sich begeistert von der Leistung der jungen Talente und der zauberhaften Inszenierung.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 17. November

Männer und Tenöre - MuT

Was alles eine “echte Boygroup” ausmacht, führte die A-cappella-Formation “MuT - Männer und Tenöre” am vergangenen Samstag ihrem, den Mühlensaal ausfüllenden, Publikum vor. Dass dabei die Männer und geradeso die Tenöre ihre boyhaftige Jugendzeit schon eine Weile hinter sich gelassen haben, war ihnen nicht oft anzumerken. Da wurde gefeixt, geschabernakt und sich gegenseitig auf den Arm genommen.

Natürlich alles zwischen oder eingepackt in den musikalischen Vortrag, der dem Versprechen - Comedian Harmonist und mehr – vollauf gerecht wurde. Altbekanntes und gern Gehörtes, mit dem sich die Gruppe seit den vier Jahren ihres Bestehens ihren guten Ruf ersungen hat, samt der neuen Arrangements, die eher selten dargeboten werden. So etwa eines der letzten Lieder, welche die Comedians seinerzeit herausbrachten und von dem es nicht gesichert sei, ob sie sich bei den Nazis anbiedern oder diese vergackeiern wollten, wie Confèrencier Ralf Kolars zu erklären versuchte. Nicht nur deshalb lag auch etwas Düsteres über “Ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen” und der darauf folgende Beifall will sicher “nur” auf die gesanglich einwandfreie Darbietung der sechs Musiker gemünzt sein. Das war, gegen Ende der Veranstaltung, schon fast so was wie ein Rausschmeißer. Aber nach dem davor gebotenen Programm, wollte das gebannt lauschende bis spontan mitgehende Publikum, es schon noch genauer wissen, ob der dekorativ am Bühnenaufgang platzierte Kaktus nur der weiteren Verschönerung des Ambientes diente. Na, gleich nach der ersten Zugabe herrschte da Klarheit und nach der dritten erst recht, nachdem ein zutriefst trauriges Ensemble sich leider aber endgültig von den unersättlichen Zuhörern mit einem zu “Bye, bye,....” umgemodelten Beach-Boyigen “Barbara Ann” von der Bühne machte. Ganz musste auf die launige Truppe dennoch nicht verzichtet werden, denn im Mühlenkeller, nach dem Künstlervesper lässt es sich noch trefflich verweilen. Der nächste MuT-Auftritt findet erst im neuen Jahr statt. “Ganz in der Nähe – Vorarlberg glaub ich”, so Kolars bei der Verabschiedung.

“Männer und Tenöre MuT” sind: Thomas Mentzel (Countertenor), Peter Schmidt (Tenor/Klavier), Markus Stürzenhofecker und Ralph Kolars (Baritone) sowie Klaus Hinrichs (Bass) und Alexander Matt (Bass und Klavier).

www.maenner-und-tenoere.de

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Sonntag, 25. November

“Künstlercafé mit Live-Musik”

Finissage Jubiläumsausstellung

“Das sollte ruhig öfter stattfinden”, so die Meinung vieler Gäste beim jüngsten “Künstlercafé” in der Teuringer “Mühle”. Am Sonntagnachmittag füllten diese die Galerie bei der Finissage zur “Jubiläumsausstellung”. Jürgen Vischer untermalte mit Gitarre und Gesang und fein abgestimmten, unaufdringlichen Songs die Gespräche zwischen Besuchern und anwesenden Künstlern.

Damit sei die zur Schau gestellte Rückbesinnung auf die Anfänge und das bisher gezeigte Programm des Arbeitskreises “Kultur in der Mühle” vorläufig abgeschlossen, sagte in ihrer Laudatio Barbara Kensy-Schneider. Kultur sei die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen und praktischen Lebensäußerungen einer Menschengruppe und somit alles, was Menschen mit ihren Händen, ihrer Intelligenz und Fantasie selbst geschaffen haben.

Bei den 27 Ausstellungen beteiligten sich seit 2002 rund 50 Künstler. Demgemäß waren viele Varianten der Kreativität zu sehen. Fotos, Zeichnungen – ernst und witzig, gemalte Bilder – mit Acryl, Öl, Aquarell, Pigmenten und anderen Farben, Skulpturen und Objekte aus den verschiedensten Materialien, akustische Kunst und visuelle Lichtinstallationen. Die ausstellenden Künstler und Gruppen sind aus dem Umkreis des Sees, aber auch aus der Schweiz und bis aus Brasilien gerne in die “Mühle” gekommen. Einige davon - Dieter Groß, Richard Emmans, Steffi Thoma, Susanne Ritzel, Claudia Baumgartner, Maria Niermann-Schubert, Yvonne Günther, Barbara Kensy-Schneider, Annemarie Pfleghar, Silke Sautter-Walker, Helga Meyer, Anni Heine, Kerstin Dürnay und Brigitte Meßmer - präsentierten zum “Jubiläums-Spektakel” im September eigens gestaltete Bilder zum Thema Kultur. Alle Bilder zusammengefügt ergaben das vielfältige und malerische Kulturbild.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Freitag, 07. Dezember

Folkgruppe “Tisina”

verbreitete Adventsflair in Teuringer “Mühle”

Nur gut, dass am selben Abend in der Pfarrkirche gefirmt wurde, sonst wäre die Mühle wohl aus allen Nähten geplatzt. Die Folkgruppe “Tisina” aus Wilhelmsdorf zog mit ihrem “Weihnachtskonzert” Besucher aus dem ganzen Umland an. Viele davon wussten bereits was sie erwartete und freuten sich auf einen stimmigen und einstimmenden Abend.

Mit einem Liederzyklus rund um den Globus sangen und spielten sich die sieben Musiker in die Herzen der Zuhörer. Wie in verschiedenen Kulturkreisen das Fest der Liebe und Hoffnung besungen wird, wurde ohrenschmeichelnd - verpackt in “maßgeschneiderten” Arrangements und dem Ambiente eines vorweihnachtlich, stimmungsvoll geschmückten Mühlensaals - auf eindrucksvolle Weise zu Gehör gebracht. Egal ob besinnlich-elegisch aus dem deutschsprachigen Raum und Norwegen, rhythmisch-heiter aus Südamerika oder archaisch-keltisch aus Irland. Selbst die Huronen blieben einst nicht unmissioniert und wie der spezielle Text vielleicht bei indianisch-kanadischen Wintersonnenwendfesten geklungen haben mag, wurde am Freitagabend musikalisch in die Mühle transportiert.

Aus einer Schüler-Musik-AG am Gymnasium in Wilhelmdorf um Martin Ruppel vor 18 Jahren entstanden, verfolgt die Folkgruppe TISINA (sprich: ti’schina, serbokroatisch: Die Stille) konsequent und mit großem Erfolg ihr Konzept, internationales Liedgut individuell aufzubereiten und mit viel Geschick zu abwechslungsreichen Darbietungen zu arrangieren. Die verfügbare Instrumentalpalette ist außerordentlich farbig und ergänzt fein nuanciert den ausdrucksstarken Gesang. Martin Ruppel ist für ebendiese Arrangements zuständig und zupft und streicht den Kontrabass. Seine Gattin Elke singt und spielt die Flöten. Reinhard Löhl spielt die Gitarre und singt ebenso wie Christina Rampp, die zudem noch am Hackbrett steht oder Akkordeon spielt. Die Gesangsformation wird von Doro Schmolzes samtenen Sopran komplettiert. Für alles mögliche Percussionistische ist Daniel Heiß zuständig und Christian Zierenberg bringt mal die Violine oder verschiedene Gitarren und manchmal die Mandoline zum Klingen. Damit aus alldem ein harmonisches Klanggebilde wird, überwacht Wolfgang Scheurer die Schieber am Mischpult. Dies gelang wohl auch an diesem Abend, denn das Publikum wollte die Musiker nach dem angekündigten Programm auf keinen Fall schon ziehen lassen. Erst ein ganzer Zugabenblock und ein “Gloria, in excelsis Deo” zum Mitsingen “besänftigte” das begeisterte Publikum in ihren Zugabenforderungen.

Für "Kultur in der Mühle" – Bruno Rauscher

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Samstag, 15. Dezember

Unser Dorf im Advent

“Lichterzauber” – in und um die “Mühle”

Mit einem vollen Programm lockte der Arbeitskreis “Kultur in der Mühle” am vergangenen Samstagnachmittag hunderte Besucher an. Seit mehreren Jahren findet hier die Gemeindeweihnachtsfeier in einem größeren Rahmen statt, in dem sich neben Aktionen, vortragenden Künstlern und Gruppen zunehmend ein kleiner Markt mit Kunsthandwerk und gemeinnützig-wohltätigen Angeboten formiert.
Adventweisen aus der Drehorgel von Egon Drössel eröffneten stimmungsvoll das Geschehen auf den, gegenüber den vergangenen Jahren um das Doppelte angewachsenen Mühlenplatz. Ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Christbaumverkauf, Geschenk- und Dekoartikel der Floristikkooperation Bucher&Haug, Holzsterne und Stein-Metall-Engel aus der Werkstatt von Erwin Bentele, ein üppig sortierter Süßigkeitenstand sowie Verpflegungsstationen und eine “Schrott-Wichtel-Tombola” der Teuringer Jugend gruppierten sich um das begehrte Kinderkarussell in der Platzmitte. Etwas abseits wartete geduldig Mareike Adam mit ihrem Pony auf die Reitversessenen. Im Mehrzweckraum der Wohnanlage konnten (gegen geringe Materialkosten) unter Anleitung von Alfred Mayer Bienenwachskerzen gerollt werden, Matthias und Fabian boten bemalte Muscheln, Steine und mehr an und es gab Informationen über ein Kinderhilfsprogramm für aidskranke Kinder in Thailand.

In der “Mühle” wurden von Mitgliedern des “Familientreffs” in einem sterngeschmückten Raum laufend Weihnachtsgeschichten vorgelesen und im Mühlensaal gab erst der Schulchor unter der Leitung von Julie Adam mit rund 100 Kehlchen eine beeindruckende Vorstellung mit frech-flotten Kinderadventsliedern und Geschichten und später eine gefühlvoll vorgetragene Hopi-Legende vom Puppentheater Christou: "Wo der Himmel die Erde berührt". Auf der Mühlengalerie waren die Ergebnisse der Bastelaktion ausgestellt, gab es handgeschrieben und bemalte “Weihnachtsgrußkerzen” (Barbara Kensy-Schneider), Produkte aus dem Häfler “Weltladen” und Schmökerstoff aus der Katholischen öffentlichen Bücherei. Von oben bis unten war das Teuringer Kulturhaus liebevoll und aufwändig dekoriert und daher zog es viele Besucher nicht nur zum Aufwärmen ins Innere. Freundliche Bewirtung in stilvollem Ambiente erwartete sie im Gewölbekeller bevor es wieder hinaus ging zu der “Feuershow” der Zirkusschule Moskito, einen weiteren Auftritt des Schulchores sowie den dargebrachten Adventsliedern der “Turmbläser” vom Musikverein Oberteuringen. Danach aber schnell wieder zurück ins Warme.

Für "Kultur in der Mühle" - Bruno Rauscher

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