Sonntag, 6. Juni 2010
Alles und mehr gegeben!
Die letzte Zugabe für die Dixie-Fans gab es am Sonntag in der Mühlengalerie zur Ausstellungseröffnung - Anna Maria Heine, “Das Blau – in verschiedenen Facetten” -.
Zuvor hatte die “Swiss-German-Dixie-Corporation” (SGDC) schon die strömenden Zuhörer im sonnenüberfluteten “Mühlenhof” durch und in den Schatten gespielt.
Nur halbherzig hatte das Mühlenteam den Wetterprognosen Glauben geschenkt und sich (schlimmstenfalls) auf einen Dixiefrühschoppen im Gewölbekeller mitvorbereitet. Zufrieden stellten die ehrenamtlichen Helfer eine Tischgarnitur nach der anderen in den nicht abreißen wollenden Gästestrom.
“Gib alles!” ist die Maxime der SGDC, die nunmehr seit 30 Jahren den Dixie verkörpert wie kaum eine andere Formation in dieser Region. Ihr Erfolgsgeheimnis ist, dass die sechs Vollblutmusiker aus dem Bodenseeraum und dem Thurgau viel Spaß an ihrer Musik haben und ihre solistische Freiheit ausleben ohne das Zusammengehörigkeitsgefühl zu verlieren. Der Bandleader Kurt Lauer, Klarinette, bekannter Kunstmaler aus Kreuzlingen, wird flankiert von dem Trompeter “Don Rolando” Wohlhüter, dem Multitalent aus Markdorf. “Professor” Walter Vocke (Banjo) und Toni Schreck (Sousaphon) aus Konstanz sind auf der deutschen Seite, Flavio Ferrari, “der schnellste Drummer der Schweiz”, kommt aus Schaffhausen und Vladimir Matejka zieht die Posaune bis von Zürich her.
Neben der Musik fühlen sich diese “Ehrenbürger von New Orleans” vor allem ihren Fans verbunden – und diese mit ihnen. Wie die Musiker selbst, sammelt sich aus der ganzen Region der Liebhabertross der “Gutelaunemusik” bei einem SGDC-Auftritt – Besuch einer Vernissage inbegriffen. Bandinfo im Internet: www.sgdc.ch.vu
Anna Maria Heine, eröffnete gleich nebenan in der “Mühlengalerie”, ihre Ausstellung "Das Blau - in verschiedenen Facetten" und freute sich über unverhofft zahlreiche Gäste. Sie zeigt Arbeiten in Tempera auf Leinen und Papier. Die Künstlerin möchte “in Formen und Farben gefasste Impulse geben, ohne auf eine einzige und allein gültige Aussage fixiert zu sein”. In seiner Laudatio machte sich denn auch Wolfgang Schüssler auf um die Frage, ist Blau die Farbe des Lebens, zu beantworten. Viel könne mit der beliebtesten aller Farben in Verbindung gebracht werden. Heine werde auch nicht konkret, sondern wolle Hinweise schaffen – mit dem Spiegel nach Innen, mit Reflexionen über Ereignisse – Grenzerfahrungen – Schicksalhaftem. Sie sei “eine Künstlerin mit blauer Ausstrahlung – nämlich: respektvoll, harmonisierend, stets im Einklang mit Natur und Mensch – ohne sich zu verleugnen.”
Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher