Kulturerlebnisse das ganze Jahr

Die Organisatoren des Kulturprogramms der Oberteuringer Mühle haben haben wieder ein abwechslungsreiches Programm für dieses Jahr zusammengestellt. Man habe inzwischen so einen guten Ruf, dass sowohl im Bühnenbereich, als auch im Ausstellungsbereich Künstler abwiesen werden müssten. Ein Höhepunkt in diesem Jahr ist sicher das Fest anlässlich von zehn Jahren Kunstraum an der Rotach Ende Juni.

SK 29.01.2019 von Georg Wex


Im Kulturhaus in Oberteuringen wird auch in diesem Jahr wieder ein umfang- und abwechslungreiches Programm präsentiert. | Bild: Wex, Georg

"Mindestens ein Jahr vorher beginnen wir, das aktuelle Programm zu planen", berichtet Irmgard Dollansky (Bühne) vom Kulturverein Oberteuringen. Zusammen mit Barbara Kensy-Schneider (Ausstellungen) und fünf weiteren Leuten organisiert sie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Programme im Kulturhaus Mühle in Oberteuringen. Weder für die Bühne noch für die Galerie gebe es Probleme, Künstler zu finden. So sind denn auch die 24 Termine im ersten Halbjahr 2019 längst festgelegt.


Irmgard Dollansky, Kulturverein Oberteuringen: "Wir haben uns in all den Jahren schon ein ordentliches Renommee erarbeitet." | Bild: Wex, Georg

"Es bewerben sich die Künstlerinnen und Künstler bei uns, wir müssen keinem hinterherlaufen", sagt Barbara Kensy-Schneider. Darunter seien auch solche, die sonst auf größeren Bühnen unterwegs seien und gerne einmal auf kleineren Bühnen auftreten wollen, um näheren Kontakt zu den Besuchern zu bekommen. Offenbar gebe es auch in der Musik- und Kunstszene Mund-zu-Mund-Empfehlungen. "Wir haben uns in all den Jahren schon ein ordentliches Renommee erarbeitet", meint Irmgard Dollansky mit Blick auf die vergangenen 15 Jahre. Allerdings wolle man selbst vor allem regionale Künstler und Musiker und nicht Bands aus England, Kanada oder ein "Mordstrum Band". "Das können wir nicht auf unserer Bühne bringen", sagt Irmgard Dollansky.

Auch ein Grund für den Erfolg sei, dass die Veranstaltungen in der Mühle zum Teil Publikum aus rund 60 Kilometern Umkreis anziehen, bis Ulm, Biberach, Lindenberg, Feldkirch und in die Schweiz hinein. "Wenn es für die Leute einen besonderen Künstler zu sehen gibt, fahren sie einen weiten Weg", sagt Irmgard Dollansky. Dieses Publikum werde meist durch die Tourneepläne der Künstler auf deren Webseiten angelockt. Das meiste Publikum komme allerdings aus der Umgebung, weniger aus Oberteuringen selbst.

"Das Programm soll immer eine Mischung sein, damit für jeden etwas dabei ist", erläutert Irmgard Dollansky: "Das ist einmal Musik in allen Richtungen – kein Musikantenstadl -, Comedy, Kabarett, Theater und Lesungen. Die Galerie ist ein Extraressort, die das ganze Jahr hindurch begleitend läuft." Es gebe acht Ausstellungen im Jahr, erzählt Barbara Kensy-Schneider. "Ich gehe bei der Auswahl schon ein bisschen danach, was ich für erfolgsträchtig halte", sagt Irmgard Dollansky. Erstmals habe sie jetzt versuchsweise mit Magnus André einem Bauredner und Zauberkünstler zugesagt (30. März). Wie erfolgreich das sei, werde man sehen.

Es gebe Dinge, die überhaupt nicht gingen, wie "rheinischer Humor" oder "Hamburgerisch". "Das verstehen wir nicht, nein", erklärt Barbara Kensy-Schneider. "Da hocken die Schwaben dann drinne und brauchen eine Weile, bis sie warm werden", meint Irmgard Dollansky. Man achte auch darauf, dass die Künstler nicht innerhalb von vier Wochen vor dem Termin in der nächsten Umgebung auftreten, beispielsweise im Bahnhof Fischbach oder Münzhof Langenargen, im Gleis 1 in Meckenbeuren, teilweise der Zehnscheuer in Ravensburg. "Denn sonst haben wir einen Nachteil", sagt Barbara Kensy-Schneider. Das hielten die anderen Veranstaltungsstätten auch so.


Barbara Kensy-Schneider vom Kulturverein Oberteuringen: "Es bewerben sich die Künstlerinnen und Künstler bei uns, wir müssen keinem hinterherlaufen." | Bild: Wex, Georg

Mit Bistrobestuhlung passen 130 Leute vor die Bühne, bei Konzertbestuhlung 150. Finanziell müsse auch die Gage für die Künstler passen und man sei froh, bei plus-minus Null herauszukommen. Manchmal müsse auch durch die Bewirtung ausgeglichen werden. Bis zu einem Dutzend Vereinsmitglieder sind bei Veranstaltungen ehrenamtlich im Einsatz.


Klaus Elmer, Dorothea Baltzer und Dirk Deininger (von links) vom Tournee-Theater Stuttgart präsentieren die "Illusionen einer Ehe" am 16. Februar in der Mühle. | Bild: Tournee Theater Stuttgart

Nächster Termin des bereits begonnen Programms im ersten Halbjahr ist das Tournee-Theater Stuttgart am 16. Februar. Ebenfalls im Februar gibt es Stand-up Comedy mit Thomas Fröschle (22. Februar). "Wenn jemand mal wieder richtig lachen will, muss er hier hin", sagt Irmgard Dollansky. In der Sprungbrett-Galerie ist aktuell noch bis zum 3. Februar eine Ausstellung von drei Schülerinnen des Karl-Maybach-Gymnasiums in Friedrichshafen mit Zeichentalent zu sehen: Katrin Büchert aus Friedrichshafen, Anna-Sophie Schneider aus Meckenbeuren und Leonie Vögtlin aus Oberteuringen. Am 10. Februar gibt es die Vernissage zu dem Kinderbuch "Konrad Kleinmöbel und die verlorenen Farben" in der Galerie mit Autorin Sabine Beck und Illustratorin Heidi Stulle-Gold.


Stand-up Comedy gibt es mit Thomas Fröschle am 22. Februar unter dem Titel "Ende Legende". | Bild: Thomas Fröschle

Auf der Bühne und in der Galerie geht es im Halbjahresprogramm abwechslungsreich weiter, inklusive eines Kinderprogramms ab fünf Jahren mit dem Theater Tambambura (17. März). "Für die jeweilige Sparte haben wir nur Highlights", meint Barbara Kensy-Schneider.


Zehn Jahre KunstRaum Oberteuringen werden am 30. Juni mit einem Künstlerfest und Austellung, einer Führung durch den Skulpturenweg und die Enthüllung der Aktion Umspannstation gefeiert.
Im Bild der KunstRaumTurm. | Bild: Kulturverein Oberteuringen

Ein besonderer Höhepunkt ist am 30. Juni, wenn mit Künstlerfest, Ausstellung und Enthüllung zehn Jahre Kunstraum Oberteuringen gefeiert werden. Das Team Kunstraum Oberteuringen ist Teil des Kulturvereins. 20 Objekte wurden seit 2009 entlang der Rotach von Künstlern erdacht und geschaffen. Der Weg ist verbunden mit dem Oberschwaben-Kunstweg, der von Friedrichshafen bis ins mittlere Schussental verläuft.