Samstag, 16. März 2013

Voice Affair

Voice Affair, ein Chor der sich in den letzten Jahren unter der Leitung der Amerikanerin Lib Briscoe sehr gewandelt hat und unter den Chören der Region eine Sonderstellung einnimmt, bescherte der Mühle am vergangenen Samstag einen proppenvollen Saal. Am Ende gingen alle beschwingt nach Hause. Der Abend hatte sich gelohnt, das war Sangeskunst auf höchstem Niveau.

Obwohl krankheitsbedingt deutlich dezimiert, war keine "Lücke" im Chor zu hören. Alle Lieder kamen voller sprühendem Temperament und Leidenschaft herüber. Ein umfangreiches Repertoire von Jazzstandards, Popballaden und Latinsongs - von Stevie Wonder bis Duke Ellington und Roger Cicero - verwöhnte das Publikum und ließ es dahinschmelzen. Zum Teil waren das unglaublich komplexe Songs, von Lib Briscoe variantenreich arrangiert und alle ohne die verpönten Notenblätter gesungen. Josie Ostner brachte dem Publikum die Inhalte der englischen Songs mit launigen Ansagen näher, so gab's auch immer etwas zum Schmunzeln. Florian Loebermann am Saxofon, Klaus Bermetz am Bass, Harald Weißhaupt am Schlagzeug und Pit Niermann am Klavier ergänzten den Gesang mit einer angenehm zurückhaltenden Begleitung, nicht ohne Ausflüge in Improvisationen zu machen, für die das fachkundige Publikum Szenenapplaus spendete. Die Anfänge des Chores gehen auf das Jahr 1996 zurück, als Rainer Möser einen Gospelchor gründete und zu großen Erfolgen führte. 2007 übernahm die Tanzpädagogin, Sängerin, Regisseurin und Gesangslehrerin Lib Briscoe den Chor und investierte all ihre musikalischen Fähigkeiten, die sie sich an der Mercer Universität in Philadelphia erworben hat. Das Ergebnis ist beeindruckend. Voice Affair, das ist ein Gesamtkunstwerk aus leidenschaftlichen Sängern und Sängerinnen, einer großartigen Combo und einer charismatischen Leiterin. www.voiceaffair.de

Für "Kultur in der Mühle" - Irmgard Dollansky