2010


Sonntag, 12. Dezember

Dritte Kerze – “TwiceLight”

Tanja Zwerger und Jürgen Vischer führten musikalisch durch allerlei Lebensstimmungen. In ihrem Debüt-Programm “So ist das Leben” ließen sie durch bekannte Songs und Eigenkompositionen, in deutscher und englischer Sprache, von den Höhen und Tiefen des Daseins erzählen. Die zweite Veranstaltung in der neuen Mühlenreihe - “EinMeterBrett- Mühle” – kam bei den rund 50 Gästen ebenfalls gut an.
Tanja und Jürgen haben sich musikalisch beim “Sprungbrett-Mühle” (SB) gefunden. Mittlerweile füllt ihr gemeinsames Repertoire als Duo “TwiceLight” (Zwielicht) locker einen ganzen Abend.
Tanja - Teuringer Gesangstalent mit Fertigkeiten an Gitarre, Klavier und Percussion; Auftritte beim SB IV mit Daniel Unger (Gitarre) so wie mit Jürgen beim SB X; angenehm unter die Haut gehende Altstimme mit weichem Timbre; vermag Liedern Seele einzuhauchen.
Jürgen - Gitarrist, Sänger und Liedermacher aus Friedrichshafen; ein Sprungbrettler der Anfänge; Auftritte bei SB II, SB IV, SB VI, SB IX und zum ersten Mal öffentlich mit Tanja beim SB X.
Eine sonntägliche Soirée zum Träumen und Genießen. - Passend dazu: Ausgesuchte Teesorten und adventlicher Stollen oder Lkw.
Wer sich am bisherigen Mühlen-Programmflyer orientierte (das neue Programmheft ist bereits im Umlauf), hatte für den Sonntagnachmittag eigentlich ein Klavierkonzert und Geschichten von fremden Ländern erwartet. Doch wegen Erkrankung der Künstlerin – das Mühlenteam wünscht: Baldige Genesung – musste schon frühzeitig für diesen Adventstag stimmiger Ersatz gesucht werden.
Am kommenden Sonntag, den vierten Advent, können um 16 Uhr die Kinder (ab 5 Jahre) zum Kindertheater mit der Tettnanger Theatergruppe “Icks Üpsilon” und der Geschichte vom “Drachenfeuer” kommen. Anschließend, gegen 17.15 Uhr gibt es auf dem Hof eine “Drachen-Feuerschau”. Sigi Beck von den “Feuergöttern” freut sich schon auf die Vorstellung. Gegen eine kleine Spende in den Hut hat er nichts einzuwenden. Für die Großen und Kleinen gibt es Kinderpunsch. Wer selber einen Becher mitbringt bekommt den Punsch umsonst, der Leihbecher kostet 50 Cent Gebühr.
Danach gehen wir alle in die wohlverdiente Weihnachtspause, aber nicht ohne allen zu danken, die am vergangenen Sonntag und natürlich rund ums Jahr im Einsatz waren.

Bilder davon gibt es unter durch klick auf die kleinen Bilder unten.

Für “Kultur in der Mühle” - Bruno Rauscher und Irmi Dollansky

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Sonntag, 05. Dezember

“Advent, Advent,... die zweite Kerze brennt”
Adventstag der Gemeinde

Mit der zweiten Kerze als Adventssymbol luden Gemeinde und Mühlenteam in diesem Jahr die Oberteuringer Bürger (Auswärtige waren auch willkommen!) zum Adventstag in die Mühle ein. Es sah alles ein bisschen anders aus als in den Jahren zuvor. Auf dem Hof gab es kein Karussell und Glühweinständle, im Haus keine Kunsthandwerker und im Keller keine Bewirtung. Von einigen Besuchern wurde das bedauert, aber auch verstanden, dass der Aufwand für diesen einen Tag allmählich zu umfangreich wurde. Da scheint die Idee, die gesamte Adventszeit mit passendem Programm zu gestalten, eine gute Alternative. Wir können den Gemeindeadvent auf alle Fälle als erfolgreich verbuchen und für alle Helfer vom Team war das besser zu bewältigen, als eine Mammutveranstaltung.

Zur Kaffeezeit füllte sich der festlich geschmückte Saal mit Kaffeegästen, die sich gerne vom Teuringer Poetenkreis unterhalten ließen. Die waren an diesem Nachmittag nur zu dritt, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch, als sie von der Weihnachtsbäckerei, der sich jährlich wiederholenden Hektik oder von den Herbstimpressionen rund um den Bodensee reimten. Der Applaus war ihnen sicher. So verging die Zeit bis zum Konzert des Gospelchores Deggenhausertal wie im Fluge. Der Saal füllte sich beängstigend und beflügelt durch das zahlreiche Publikum führten die Sänger und Sängerinnen aus dem Deggenhausertal unter der Leitung von Elmar Reisch durch ein großartiges Programm. Im ersten Teil waren es noch ausschließlich Gospels, der zweite Teil widmete sich der Adventszeit. Alles wurde a-cappella und“unplugged” gesungen und wer sich ein bisschen auskennt, der weiß wie schwer das ist. Da gibt es keine Band, die den Rythmus vorgibt und die kleinen Unebenheiten überspielt. Und dass der Mühlensaal mit den Moltonvorhängen rund um die Bühne kein leichter Gesangsort ist, das merkt man bald an der trockenen Kehle und der Kraft, die man einsetzen muß. So gab es zwischen beiden Teilen eine kleine Erfrischungspause, bevor es zum Endspurt überging.“Everytime I feel the spirit...” lautete der Titel eines der Lieder und der Geist des Advent war greifbar. Erst nach drei Zugaben waren die Besucher zufrieden. Sie blieben anschließend noch gerne und ließen den zweiten Advent bei Vesper und netter Gesellschaft ausklingen.
Am kommenden Sonntag zum dritten Advent gibt es eine Nachmittagsveranstaltung mit dem Duo Twice Light und am Sonntag, den vierten Advent können um 16 Uhr die Kinder zum Kindertheater“Drachenfeuer” (ab 5 J) kommen. Anschließend, gegen 17.15 Uhr gibt es auf dem Hof eine“Drachen-Feuerschau”. Sigi Beck von den“Feuergöttern” freut sich schon auf die Vorstellung. Gegen eine kleine Spende in den Hut hat er nichts einzuwenden. Für die Großen und Kleinen gibt es Kinderpunsch. Wer selber einen Becher mitbringt bekommt den Punsch umsonst, der Leihbecher kostet 50 Cent Gebühr.
Danach gehen wir alle in die wohlverdiente Weihnachtspause, aber nicht ohne allen zu danken, die am vergangenen Sonntag und natürlich rund ums Jahr im Einsatz waren.

Danke

  • an Marie-Luise Sprenger, Erika Schleicher und Inge Bosch vom Teuringer Poetenkreis,
  • an Elmar Reisch und seinen Gospelchor aus dem D-tal,
  • an Familie Nagel für den Christbaum,
  • an alle Kuchenbäckerinnen,
  • an den Handarbeitskreis von Senioren Aktiv für den schön geschmückten Baum im Eingangsbereich,
  • an alle die schon vor Wochen aus der Mühle ein Weihnachtswunderland machten,
  • danke an alle vom Team, die bei“Adwendelin”, am vergangenen Sonntag und in der noch kommenden Adventszeit im Einsatz waren oder noch sein werden und dafür sorgten oder sorgen werden, dass sich die Gäste wohlfühlen.
  • einen besonderer Dank an unseren unersetzlichen Rudolf Schumacher,
  • und natürlich danke an Sie, unser Publikum. Bleiben Sie uns treu!

Für “Kultur in der Mühle” - Irmgard Dollansky

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Freitag, 26. November

“Adwendelin”, der etwas andere Adventsabend

Thomas Weber von der Großhöchberger Probierbühne auf dem Lande war wieder zu Besuch in der Mühle, oder besser gesagt, wir waren bei ihm zu Hause eingeladen. Er kam als Wendelin Weber und der Titel des Abends “Adwendelin” sagt schon einiges aus über seine ganz spezielle Art, den Advent zu gestalten. Da saßen nun alle Gäste erwartungsvoll unterm Mühlen-Sternenhimmel, der Christbaum glitzerte prachtvoll bis kitschig und dazwischen turnte Wendelin zwischen Küchentisch und Herd hin und her. Ab und zu mußte er doch kontrollieren, was da so verlockend duftete. Und so nebenbei schwätzte er über alles was seine kleine Welt bewegt, von seiner ledigen Nachbarin Brigitte - Betonung auf der ersten Silbe - , von der alten Lukscheidere und von seinem besten Freund Hebbe. In Wendelins Erinnerung erstand so manches Weihnachtserlebnis, als er beispielsweise als kleiner Bub beim Krippenspiel in der Kirche seinen Satz vergessen hatte und der Länge nach in den Gang fiel, weil er vergessen hatte, dass er ein Paar Skier an den Füßen trug. Das ganze Dorf lachte noch viele Jahre über das verunglückte Krippenspiel , resümiert er rückblickend und außerdem - Skier in Bethlehem,... so ein Blödsinn. Seine Gäste ließ er rege teilhaben an den Vorbereitungen seines Adventsfestes. Da gab es Lametta aus Alufolie zu schneiden, da wurden Lieder gesungen zu denen Wendelin auf dem Flügelhorn spielte. Und damit sich niemand herausreden konnte, dass er den Text nicht parat habe, erschien dieser hinter der aufgeklappten Schranktür auf einer aufrollbaren Stoffbahn. Ein mit vielen Regieanweisungen geprobtes Krippenspiel mit Maria und den drei Königen, die ihre Gaben in Form von Wichtelgeschenken in einem Sack hereinschleppten und -“Surprise, Surprise, wie d'r Stuageter secht”- an die Besucher verteilten, dazu ein Bratapfel der Luxus-Extra-Klasse und viel Glühwein, das erfreute die Herzen der Gäste. Schließlich hat sich doch jeder tief im Innern einen Rest kindlicher Freude an Weihnachten konserviert. An diesem Abend durfte man ein wenig Nostalgie leben und der Wendelin Weber, der übrigens im Publikum einen echten Namensvetter begrüßen konnte, kam mit seiner herzlich naiven und manchmal liebenswürdig knitzen Art gut an. Wenn er auch kein Geistesblitz ist, der Wendelin, seine Gäste haben ihn schon verstanden - und er sie auch. Man mag sich gegenseitig.
Die Vorstellung hätte besser besucht sein können, dieser besondere Adventsabend hätte bestimmt noch vielen Spaß gemacht, aber ein redaktionelles Versehen ließ den Preis im Blättle auf 20 und 22 Euro ansteigen. In Wirklichkeit waren es ja nur 13 und 15 Euro für einen Abend mit guter Unterhaltung, leckerer Bewirtung und witzigen Geschenkle, allesamt gestiftet und verpackt vom Mühlenteam. Hier gleich ein besonderes Dankeschön an alle, die mitgewirkt und vorbereitet haben.
Wer die weihnachtlich glänzende Mühle noch genießen will, der hat dazu an den kommenden drei Sonntagen Gelgenheit, bis alle vier Adventskerzen brennen. Was an den einzelnen Terminen geboten ist entnehmen Sie den Ankündigungen in der Kultursparte oder unter www.muehle-ot.de.

Für den Kulturverein - Irmgard Dollansky

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Freitag, 12. November

“1001 Katastrophengeschichten” – Peter Frey

Der Veranstaltungstitel hatte nicht zu viel versprochen: Makaber, skurril und tiefgehende Ängste und Schadenfreuden bedienend, machte sich Peter Frey auf, um (fast) alles Erlebte und Erfahrene in kurze Reime zu fassen. Unfassbar für den An- und Zuhörer die Wendungen, die der Ravensburger Autor und Filmemacher seinen Anekdoten gab .......! Dass er (nebenbei) auch seine zehn Finger auf der Flügelklaviatur gekonnt einzusetzen vermag, verblüffte nicht nur seine treuen Fans, sondern auch den Schreiber der Zeilen. Rund ein halbes hundert Besucher genossen einen außergewöhnlichen Abend - passend zur Jahreszeit.
Die Presse berichtete danach folgendermaßen:
“Das hätte ich von Oberteuringen aber nicht gedacht”, wirft Peter Frey kopfschüttelnd ein. Scheinbar entrüstet darüber, dass sich das Publikum über seinen bitterbösen Humor ungeniert und köstlich amüsiert. Aber es war ja schließlich nur einem Bagatellschaden, einer verlorenen Brille geschuldet. “Übrigens hat man – passiert ist passiert – fürs Jagdmuseum die Frau präpariert.” So war das Versehen des Jägers letztlich doch noch zu etwas gut. ..... Peter Freys Dichtkunst ist genial und seine Zeilen zeugen von einer bedenkenswerten Tiefgründigkeit. Wo Weihnachtsmärkte am besten gleich nach Ostern beginnen sollten, der Mensch samt Bildung und Kultur im Ozean einer digitalisierten und von elektronischen Medien beherrschten Welt unterzugehen droht, können auch “Glühweinnotfallversorgung” und “Waffelambulanz” nicht mehr helfen. “Schlagt die Zelte, baut die Hütten vernünftig in den Herzen auf.” ..... Mit seinen Versen trifft er einfach ins Schwarze. Frey liefert “zweischneidige Geschichten aus unserem doppelmoralischen Alltag” - nicht immer ganz appetitlich, wie er selbst zugibt. ..... Am Flügel spiegelt er musikalisch die letzten Gefühle eines Currysterns und salzgetränkter Zuckerwatte im Verdauungstrakt… Doch genug des Philosophierens: Liebhaber des Schwarzen Humors hatten ihre helle Freude am Freitagabend in der Teuringer Mühle. – So Andrea Büchner im SÜDKURIER.
Ähnlich positiv anerkennend der Bericht von Helmut Voith in der Schwäbischen Zeitung: Wenn der Ravensburger Filmemacher und studierte Theaterwissenschaftler ..... aus seinen oft skurrilen, von dunklem Humor geprägten “bösen Gedichten und Geschichten” liest, dann läuft dem Publikum in der Mühle wohliger Schauer über den Rücken.
Denn in den kurzen Texten geht es hart zur Sache, gereimt zwar, aber knallhart. Und meist steht am Ende wieder eine neue “morbide Form des Aus-der-Welt-Scheidens”. Dann möchte man sich doch enger an den Nachbarn lehnen, Geborgenheit suchen in einer Welt so voller Gefahren. ..... Peter Frey steht oder sitzt vorne im Licht, mustert ständig mit aufmerksamem Lächeln sein Publikum. Es ist kein süffisantes Lächeln, auch kein spitzbübisches, eher eine Mischung aus genüsslichem Lächeln und anderen Spielarten. Frey weiß seine geschliffenen Geschichten zu interpretieren, die Pausen zu setzen, dass das Zuhören zum puren Vergnügen wird. Die Pointe kommt fast immer überraschend. ...... Viele seiner kurzen Reimerzählungen sind eigentlich auf den Punkt gebrachte Krimis. Die entscheidenden Momente werden beleuchtet, wie in einer guten Kurzgeschichte, deren Technik er in abgewandelter Form hier einsetzt. Manche werden im kommenden Jahr als drittes Buch erscheinen. Bei Peter Frey ist schon das Selberlesen ein Genuss, das Zuhören eine Steigerung, aber eigentlich sollte man ihm wie an diesem Abend auch zusehen können. Sein Gesicht beobachten, wie er die überraschende Pointe noch verbirgt, bis er die Auflösung bringt.
Wie er dazu gekommen sei? Als Kind habe er gar nichts dürfen, nicht einmal Fußballspielen. Seine Mutter habe immer Todesanzeigen aus der Zeitung ausgeschnitten und ebenso gesammelt wie Berichte über Krankengeschichten und merkwürdige Todesfälle. Das hinterlasse natürlich Spuren. ...... zwischendurch am Klavier zu spielen, er hat sich breitschlagen lassen und spielt auch in der Pause auf dem Flügel – nur Musik, die garantiert GEMA-frei sei, wie er versichert.
Auch hier spielt er wieder mit dem Publikum. Kaum einer weiß, dass er auch ausgebildeter Konzertpianist ist, einer, den man gerne zuhört, auch wenn er keine Zeit zum Üben gehabt habe. Manches kommt eben überraschend, nicht nur der Tod.

Bilder davon gibt es in der Fotogalerie oder durch klicken auf eines der unteren Bilder

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 31. Oktober

Anna Rudolf - “Farbe bekennen”

Erfreulich viele Besucher erlebte die “Mühle”, Anna Rudolf und deren Ausstellungseröffnung zu “Farbe bekennen” am vergangenen Sonntagnachmittag. Untermalt von der eindringlichen Stimme von Angela Mereth-Wiesmüller und ihren selbstkreierten Liedern, gab es in der Mühlengalerie Anschauungsunterricht zum künstlerischen Gebrauch von Farben sowie dem “Druck vor einer weißen Leinwand” und allem, was danach erst folgt.
Anna Rudolf selbst hielt die Eröffnungsrede und gab so den Einblick in ihr persönliches Herangehen an die Erschaffung eines Gemäldes. “Und morgen male ich ein Bild” heiße für sie noch lange nicht, dass sie das Resultat bereits kenne. Ohne Schema oder exaktem Konzept – rein aus einer Kopf-/Bauchstimmung heraus - erwüchsen im Lauf des Malens Verflechtungen zu Geschichten, “die ich entweder schon im Kopf habe oder sich dadurch ergeben”. Geradezu zwingend werde der Druck vor dem Anfang, so dass es manchmal eine Erleichterung sei, einfach einen Zeitungsausriss auf die Leinwand zu kleben. Die Zufälligkeit des dort Beschriebenen sei oft die Inspiration, worauf sich die “Bildgeschichte” letztlich – “schnell übermalt, oder zumindest zum größten Teil” – gründet. Oder auch nicht, denn meistens sei sie alleine mit ihren Gefühlen und endlosen Zwiegesprächen. Und schon deshalb liebe sie selbst die “nicht ganz ausgewogenen Bilder – die mit den Laufnasen oder Löcher im Bildträger – die schrägen eben”. Das mache den “Erfinder” aus, dessen Erfundenes nichts Anderem ähnelt. Die “Verliebtheit zum Gelingen” bedeute jedoch nicht die “Akzeptanz zu jedem Preis”. So habe sie auch auf zwei “große, rote Bilder verzichtet”, die extra für diese Ausstellung geschaffen wurden, weil sie ihr “plötzlich zu dominant vorkamen”.
Nachdenklich habe sie dereinst das Zitat “Das Leben ist eine große Leinwand – bemale sie so bunt du kannst” gemacht, inwiefern das wirklich Selbstbeeinflussbar sei. Der Farben gebe es viele – welche wählen? Lichtecht, wasserdicht, übermalbar, schnelltrocknend vor dem letzten Pinselstrich – und welche Nuancen ergeben sich durch das Mischen auf welchen Untergrund? “Nie waren wir freier, Farben einzusetzen und auszuwählen als heute”, ist sich Anna Rudolf sicher, die sich noch gut an die Ermahnungen ihrer Mutter bezüglich der Farbkombinationen bei der Kleidung erinnert : Kind, das beißt sich! Doch Farbe sei auch Emotion, Persönlichkeit, Mut und Entwicklung – Farben gelte es auszuhalten, sind sie es doch, die elegante, sinnliche oder fröhliche Noten ins Leben bringen können.
Die Ausstellung läuft bis 28. November und ist mittwochs und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Bilder davon gibt es in der Fotogalerie

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 09. Oktober

“Ein Schwabenteuer” – Marlies Blume & Frl. Müller

Je leichter Musicomedy daherkommt, umso schwieriger die Umsetzung durch die Akteure. Immer leichter – ohne dabei seicht zu werden – kam die Vorstellung von Heike Sauer alias Marlies Blume und Ariane alias Fräulein Müller beim dementsprechend immer noch mehr begeisterten Publikum in der Teuringer “Mühle” an.
Als “Miss Ländle” begann Marlies ihre “mission possible” und mischte dabei die schwäbische Art zu denken, reden und handeln gehörig auf und mit anderen gängigen Zeiterscheinungen und “relativ sicher” stehenden Bedeutungen zusammen und durcheinander. “So schnell kaschd gar it lache, wia dia ihre Witzle reißt”, war schon in der Pause zu hören und danach nahmen Marlies Blume und Fräulein Müller noch zusätzliche Fahrt auf. Gekonnt zogen sie am roten Faden ihr Publikum mit Mitsingen und Mittanzen mit und durch ihr “Schwabenteuer”. Dieser Titel ihres Programms versprach schon Wortwitz – ein Schelm, der ebbes Böses dabei denkt – was die Zwei jedoch darbrachten sprengte alle Vorstellungskraft. Spritzig und rasant ihre Texte, chansonette-pop-avantgardistisch ihre Lieder, satirisch, ironisch und provozierend mitreißend ihre Art. So singt, tanzt und schwätzt sich Marlies, virtuos unterstützt von der Ein-Fräulein-Band Müller, durch ihre überaus rosarote schwäbische Imagekampagne. Die beiden Fräuleins rappen den "schwäbisch Hiphop" – der ja eigentlich im “Rappenzappenduschder” seinen Ursprung habe, grooven den "Schwoba-Jazz" – der sich bestens mit Häs und Käs verreimen lässt und schlagern sich "von dr Alb ra nach Mallorca" – und wiedr zrigg - world-weit in die Herzen, bis endlich das "schwäbisch Dynamite" sämtliche Grenzen zu sprengen vermag. – Sogar die Badische! Mit viel Beifall wurde eine Baden-Württembergische Einheitshymne bedacht, doch geradeso auch eine flammende Patriotismuserklärung, wofür Marlies allerdings eine von G.W.Buschs Patriot-Act-Reden zitierte - “bloß um z’sehe, ob m’r Schwoba au so denket”. D'Marlies kommt halt mitten aus dem Leben und sie lässt sich inspirieren "durch d' Leit, die um me rum waret wia i aufgwachsa ben...." Dass sie zwar immer noch ledig sei und schwäbisch schwätze, heiße noch lange nicht, dass sie deshalb auch gleich blöd sei. Ihre Vorzüge lägen halt auf einem anderen Gebiet. So sei sie etwa eine super Köchin. “I ka in Topf neischmeißa was i will – ‘s schmeckt alleweil gleich!”
Ausgezeichnet mit dem Kleinkunstpreis Baden Württemberg und dem Sebastian Blau Preis für schwäbische Mundart wurden die beiden Kabarettistinnen ihrem Versprechen eines urschwäbischen Auftritts mehr als gerecht. Vom Publikum beim Wort genommen – no ned hudla – zögerte sich ihr Abgang um zwei satte Zugaben hinaus.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 02. Oktober

SPRUNGBRETT XV

“Das war ein würdiger Abschluss für dieses phänomenale Sprungbrett”, formulierte der Moderator des Abends, Jens Müller, nach dem Zugabenauftritt der Ravensburger Showtanzgruppe “Special Mix”. Für deren Mitglieder und Choreografen, James O. Readon und Elina Dalinger, ging damit ein 16-Stunden-Tag in der Mühle zu Ende. Bereits seit 8 Uhr morgens waren sie mit Proben und Schminken dort zugange. Demgemäß aufwändig das Outfit und kräftezehrend ihre Powerdance-Performance, aber auch die Anerkennung und der Riesenapplaus des Publikums. Das kam gleich schon beim Auftritt des Turnerinnenduos “ Saromofra” in die Gänge. Roxana Flintrop und Franziska Riedel zeigten auf der mattenbelegten Mühlenbühne artistisches Geschick und Körperbeherrschung. Ein einziges Mal hätten sie diese Vorführung gemeinsam üben können, erzählte die Leiterin der neuen Showgruppe in der Häfler Turnerschaft, Sandra Flintrop. Erfreulicher Weise ist Franzi nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Malin Schwarz spontan eingesprungen, sonst wären dem Publikum die Salti und Spagate glatt entgangen. Ebenfalls nicht entgangen ist den Sprungbrettfans das musikalische Talent von “ Tscheitner”, alias Sebastian Güthner aus Waldburg, der dies am Flügel wie auch am E-Piano mit selbst geschriebenen oder arrangierten Stücken eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ganz im Zeichen von Halloween stand der erste Auftritt von Special Mix, bevor Michelle Laib ihre Fortschritte beim Gesangunterricht präsentierte. Die ursprünglichen Singer, Duffy (Warwick Avenue), Jonas Brothers (When You Look Me ...) oder Taylor Swift (White Horse) und weitere, wären wahrscheinlich gerade so mit Michelles Interpretationen zufrieden gewesen, wie deren Gesanglehrerin, die den Vortrag mit Kennerohren verfolgte.br> Der zweite Teil des Abends gehörte den Bands. “ The Straubs” legten gleich richtig los. Die Jungs aus Markdorf und Teuringen zwischen zwölf und 14 Jahren haben sich seit ihrem ersten Sprungbrett-Auftritt beim Open-Air im vergangenen Jahr nicht nur körperlich sondern auch musikalisch enorm weiter entwickelt und zogen die Stimmung aus dem Stand hoch. Die Rumpfformation der ehemaligen “ Sound Monkeys” aus Tettnang glätteten die Wogen wieder etwas, bevor “ Heldenkind” – ebenfalls aus der Montfortstadt – sowie “Lucie’s Dozen”, Kressbronn und Opfenbach, es wieder ordentlich spritzen ließen. Den Schlusspunkt setzten, wie eingangs beschrieben: “Special Mix”.
“Eines der besten Sprungbretter”, attestierte auch Alex Hog, der wieder den “Guten Ton” fabrizierte.
Bereits jetzt liegen etliche Anmeldungen für die kommenden Sprungbretter vor! Wer auch einmal mit auf der Bühne dabei sein will, sollte sich nicht allzu lange Zeit mit seiner Anmeldung lassen – allmählich werden die Abende zu kurz um alle unterzubringen. So kamen etwa dieses Mal nicht zum Zuge: “still-no-name-liverockband”, “Oma’s Friseuse” und “Twice a Light”. Selbst zurückgezogen haben Marion Lange und “Modern Moves”.
Mehr Infos gibt es unter www.sprungbrett-muehle.de; - Bilder über die kleinen Bilder unten und www.suedkurier.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Montag, 27. September

SPRUNGBRETT-Mühle XV, 2. Oktober, 19:15 Uhr

Die Teilnehmer:

~ Moro Schwafli: Turnen - Roxana Flintrop, Malin Schwarz; Oberteuringen

~ Tscheitner: Jazz Piano, Boogie und Swing - Sebastian Güthner; Waldburg

~ Special-Mix: Schautanz - Alexandra Filippidis, Alexandra Gomionik, Elina Dalinger, Anna Ehrhardt, Cornelia Faber, Sandra Faber, Manuela Lorenz, Michael Stickel, Kevin Cano, Nilay Özol, Susanne Uhl, Elena Trentz
Choreography & Leitung: James Readon und Elina Dalinger; RV
www.special-mix.de

~ Michelle: Gesang - Michelle Laib; Meckenbeuren

~~~~~~~~~~~Umbaupause~~~~~~~~~~~~

~ The Straubs: Rockmusik - Paul Mogwitz, Laurin Beller, Tom Schneider, Christoph Aicher; OT/Markdorf - www.thestraubs.npage.de

~ The Sound Monkeys: Rock - Raimund Riegger, Andreas Heck, Marius Rogg, Jonas Pommnitz; Tettnang; www.myspace.com/thesoundmonkeys

~ Heldenkind: Rock mit deutschen Texten - Norbert Merk, Matthias Reiser, Felix Bär; Tettnang www.heldenkind-rockt.de

~ Luci's Dozen: Hard- / Bluesrock - Peter Hertnagel, Adrian Höger, Bastian Wiedenmann; Opfenbach

~ Moderation: Jens Müller – Wilhelmskirch

~ Tontechnik: Alex Hog – Neuhaus, www.derguteton.biz

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Angemeldet, aber erst später zum Zuge kommen:
~ still-no-name-liverockband: Rockmusik - Thomas Kurz, Andreas Lorenz, Harald Manzei, Markus Kienle, Markus Schlude; FN

~ Oma´s Friseuse: Liedermaching (teils eigene Lieder, teils Cover) - David Schlageter, Joseph Baader; Frickingen

~ Marion Lange: Gesang und Klavier, Oberteuringen

~ Modern Moves: Tanz - Daniela Endres, Desiree Adam, Cora Makeit, Anna Lena Keller, Jana Gührer, Leticia Keberlein; Markdorf

~ Twice a Light: Pop/Folk- Duo - Jürgen Vischer & Tanja Zwerger; FN

vormerken: SB XVI, 14. April 2011, 19:16 Uhr, “Mühle” www.sprungbrett-muehle.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 25. September

“G’schwätzt ond G‘essa”

“War das schön – und satt sind wir auch!”- So der durchgängige Tenor des Mühlenpublikums nach der zweiten Auflage von “G‘schwätzt ond g‘essa”am vergangenen Samstagabend. Die Kombination, Teuringer Poetenkreis Posaunenregister und dazwischengereichtes Menü vom Partyservice Barbara Haller, ließ alle Vorverkaufzögerlichen schnell leer ausgehen.
Sechs Vortragsblöcke hatten die sechs Poetinnen - Inge Bosch, Amelie Fesseler, Herta Köhler, Marie-Luise Sprenger, Erika Schleicher und Erika Walter – vorbereitet. Von Sommer und Urlaub, Gesundheit und Diätenqual, Früher und Heute bis Kuriositäten und geklopfte Sprüch‘ brachten die Vortragenden ihre gereimten Ansichten über Alltagsbegebenheiten zum Ausdruck. Da wurde trefflich über eine “Lindauer Runzelranch”gelästert und was frau sonst noch alles wegen ihrer Figur anstellt, oder dass wohl alle alt werden– aber halt nicht sein wollen. Tiefgründig wurden die Versbetrachtungen als es um die Kindheitserinnerungen und den Wandel im Umgang mir sich und den Anderen sowie den technischen Neuheiten ging, die manches Weltbild schwankend machen und Erlerntes und schon Beherrschtes sich wie Relikte vergangener Zeiten darstellen. Doch das Heitere gewann trotz derlei Betrachtungen stets wieder die Oberhand.
Zur guten Laune trugen auch die vom Teuringer Posaunenregister - Reinhold Giray, Thomas Marte, Christof Rueß und Jürgen Sprenger – dargebotenen Musikstücke bei. Premiere feierte Marie-Luise Sprengers “WM-Song”, bei dem sie sich von dem Quartett zwar begleiten ließ, jedoch selbst die “Vuvu”blies.
Gesättigt kommt das Lustige am Besten daher. Und so fanden nach Suppe, Salat, Braten und Dessert noch Bauernregeln, Limmericks und andere Sprüche aufmerksam Gehör. Da fiel das Lachen Keinem schwer! Die Gäste wollten, doch die Poetinnen nicht mehr und regten an zur allgemeinen Heimkehr. Jedoch: Der Eindrücke und des Magens voll, saß es sich in der Mühle wohl. Und Manche saßen immerdar als es längst schon heute war.
Bilder davon sind zu sehen durch klick auf eines der unteren Fotos

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Donnerstag, 02. September

Verstärkung gesucht!

Wer hilft
..... dem Schreiber der Zeilen bei der Organisation der künftigen SPRUNGBRETTER? Diese finden nur drei Mal im Jahr statt – das Nächste am 2. Oktober. Mittlerweile schon fast ein Selbstläufer geworden, sind die damit verbundenen Aufgaben – sammeln der Bewerbungen, Eventorganisation, Betreuung der Teilnehmer, Nachbereitung – weiterhin ein interessantes Betätigungsfeld durch den Umgang mit den “noch frischen” Showtalenten. >> Kontakt via sprungbrett@muehle-ot.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Mittwoch, 25. August

“Ferienspiel-Klangobjekte”

Stahlfedern, Röhrchen und Rohre, Metallringe, Drähte und Zwicken, Biegematerial und Zangen und vor Allem: Viel Fantasie - das waren die Zutaten der teilnahmenden Kinder beim jüngsten Mühlenprojekt im Rahmen der“Teuringer Ferienspiele 2010”. Der Mithilfe der Jugendfeuerwehr ist es zu verdanken, dass die kreierten Klang- und Schepperobjekte sicher und borkenverträglich zwischen drei Bäumen im KunstRaum angebracht wurden.
14 Kinder und Jugendliche wollten ihren Beitrag zum noch jungen“Kunstraum Oberteuringen” leisten und schufen so in einer bespiellosen Gemeinschaftsaktion mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr für einen neuen KunstRaum-Beitrag.“Keine Ahnung wie die Klangobjekte aussehen werden”, hatte Barbara Kensy-Schneider - Initiatorin des“Mühlenteams” an der Teilnahme bei den Ferienspielaktionen – und genauso wenig die beteiligten Gäste und Helfer. Mobile-formen war gefragt und Improvisationsgabe! Wenig Leerlauf gab es zur Herstellungsphase ....... die gesammelten Einzelteile (Sponsoren siehe unten) waren schnell vergriffen und Mancher schielte auf die Teile des/der Nachbarn; ..... der mitgebrachte Draht verbrauchte sich schneller und schneller; ...... die Kreativität war immer mehr gefordert! Doch irgendwann waren die Utensilien aufgebraucht – eine kleine Stärkung zwischendurch – und dann wollten die Kids ihre Krachteile endlich hängen sehen! Björn Hussal und Oliver Wirth, Chefs der Jugendfeuerwehr, rückten schon beizeiten mit drei Mann (Stefan Emele, Andreas Uhllmann und Max Eppler) an um die Konstruktion zwischen den Bäumen zu installieren.“Nicht so einfach”, das Komment Hussals und somit ergab sich für die Objektkreateure eine längere Wartezeit, bis ihr geschaffenes an einem annehmbaren Platz aufgehängt werden konnte. Dies geschah jedoch locker in der vorgegeben Zeit und bis dahin gab die kleine Künstlertruppe ein gutes Publikum für die“öffentliche Jugendfeuerwehrübung” ab. Bis auf eine kleine Schürfwunde am Knie – fachmännisch erstversorgt von Max Eppler, JF-OT – verliefen Aktion und Übung verletzungsfrei.
Die jüngste Kunstraum-Installation ist, zwischen“Aikido” von Markus Mayer und“Rotach-Root” von Paul Silberberg, in luftiger Höhe von etwa vier Metern zu entdecken. Möglicherweise reicht das Gehör!? Bilder von der Aktion unter www.muehle-ot.de > Fotogalerie.
Das KunstRaum-Team samt Klangobjekt-Herstellern danken für großzügige Materialgaben: - Obsthof Bischof, OT; - Sanitär Keller, OT; - Autohaus Wildi, Markdorf; - Altmetall Hunger, Mecka; - Schwemmholzsammler Dürnay, OT; - sowie für die“Beherbergung” dem Rotach-KiGa und bei dem JF-Team für die Aufbauarbeit!

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Mittwoch, 25. August

“Klangspiel gestalten”

Rund 15 Kinder und Jugendliche folgten dem Angebot im Rahmen der Ferienspiele 2010. Installiert wurden die Klangobjekte im Rotachpark und sind dort zwischen “Aikido” und “RotachRoot” zu finden. Danke der Jugendfeuerwehr und dem Rotach-KiGa für die Unterstützung!
Bilder von der Aktion gibt es in der Fotogalerie oder durch klick auf die unteren Bilder

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Montag, 09. August

“Engpass”-Besuch von“Salem2Salem”

Überrascht von den Ausmaßen, der Idee und der Ausführung, zeigten sich die Teilnehmer von“Salem2Salem”, am Montagnachmittag nach einem Besuch in der Teuringer“Mühle”, von der Großplastik“Engpass” des international anerkannten, spanischen Künstlers Tom Carr.
Als einen spannenden Beitrag zum Kunst- und Kulturaustausch zwischen der alten und neuen Welt, bezeichnete Teuringens Bürgermeister Karl-Heinz Beck das Zustandekommen des Künstlertreffens der namensgleichen Orte.
Bernd Stieghorst, Kurator des Vereins“BodenseeKulturraum” erläuterte:“34 Künstler aus den USA und der Bodenseeregion sowie eine Künstlerin aus Polen kommen in Salem für drei Wochen zusammen, um gemeinsam im Schloss zu leben und in ihren jeweiligen Sparten (Literatur, Musik, Malerei, Bildhauerei und Medienkunst) zu arbeiten. Die Werke, die in den drei Wochen entstehen, werden im Neuen Museum auf Schloss Salem für einige Wochen ausgestellt – Eröffnung der Ausstellung wird am 20. August sein.
Das Projekt“Salem2Salem” will mit seinem interdisziplinären Kulturprogramm an die Tradition berühmter Vorbilder (Staatliches Bauhaus in Weimar oder Black Mountain College) anknüpfen und mit seinen verschiedenen Formen von regelmäßigen Symposien, Foren und Veranstaltungen den gegenseitigen offenen Kultur-Transfer fördern. Ein Schwerpunkt sind dabei internationale und interdisziplinäre Projekte, die in gemeinsamer Kooperation von Bodensee-Institutionen und bedeutenden internationalen Kunst-Akademien/Universitäten und Kultur-Institutionen organisiert werden.
Organisiert wird dieses Programm vom Kulturamt des Bodenseekreises in Kooperation mit dem Verein“BodenseeKulturraum e.V.” mit Sitz in Schloss Salem. Gefördert wird es von den Kreisen, den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW), Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sowie verschiedenen deutschen und amerikanischen Stiftungen.”

Weitere Infos zu Salem2Salem:
Kulturamt Bodenseekreis
Schloss Salem
88682 Salem
Tel: 07553-9167510
Email:kulturamt@kultur-bodenseekreis.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 07. August

Indische Märchenwelt

Gabi Altenbach und Ensemble Chanchala

Um nur ja nicht dem Fernweh zu verfallen oder einfach dem überbordenden Kulturangebot am Häfler Bodenseeufer nachgegangen sind am vergangenen Samstag wohl Viele, die nicht in die“Mühle” zu dem indischen Abend mit Märchen und Musik gekommen waren. Sie alle verpassten mitreißend erzählte Geschichten um Shiva und Dschinns – hauchzart musikalisch untermalt und zwischengespielt vom Ensemble Chanchala.
Die indischen Märchen haben eine tausende Jahre alte Tradition, und es spiegeln sich in ihnen die Lebens- und Glaubenswelt der Inder wider. Die vielfältige hinduistische Götterwelt findet ebenso Eingang in die Märchen wie die islamischen Gepflogenheiten. Und obwohl die Religion allgegenwärtig ist, sind die indischen Volksmärchen alles andere als moralisch und belehrend, sondern geprägt von der Gewitztheit und dem Humor der einfachen Leute. Neben den Geschichten, in denen die Götter in menschlicher oder tierischer Gestalt auf die Erde niedersteigen, gibt es auch die umgekehrte Variante: Menschen, die sich als Vishnu oder Shiva ausstaffieren, um damit die Geliebte zu erringen oder den König zu foppen.
Das Verhältnis von Männern und Frauen wird immer wieder thematisiert und während die Männer die Macht haben und über mehrere Frauen in ihrem Harem herrschen, setzen sich doch immer wieder die Frauen mit Klugheit und List durch.
Im Wechselspiel zwischen Märchen und Musik wurde so sowohl der orientalischen Zauber lebendig als auch der Witz und die Pfiffigkeit des einfachen Volkes.
Gabi Altenbach war von 2001 bis 2006 am Theater Konstanz als Erzählerin und Theaterpädagogin engagiert. Seit Herbst 2006 ist sie freischaffend tätig und lebt in München. Sie erzählt und spielt Märchen für alle Altersgruppen auf lebendige und eindrückliche Weise.
Das Ensemble Chanchala führte mit seiner Musik durch klassisch indische Ragas, arabisch inspirierte Stücke bis hin zu dem perkussiven Groove multiphonisch gespielter Jazzvariationen. Charles Davis ist einer der erfolgreichsten Jazzflötisten in Europa und spielt die C-Flöte, Altflöte, Bassflöte, und die sehr selten zu hörende, über zwei Meter große Kontrabassflöte. Andieh’ Merk, der in diesem Ensemble die Tablas, Udu, Ghatam, Darabuka und die Hang spielt, ist als Perkussionist Mitglied in international gefragten Jazzensembles. Buba Davis-Sproll spielt im Ensemble Chanchala die Tanpura, eine indische Langhalslaute, die den Grundton und den Boden für die indisch inspirierten Stücke bereitet.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Mittwoch, 04. August

“Mühlen-Sommer Festival”

Na, es war ein kleines Festival, das am Wochenende über die Mühlenbühne ging und der Versuch, sich in den sommerlichen Veranstaltungsreigen einzureihen. Das Angebot, alle drei Veranstaltungen zu einem unglaublich günstigen Gesamtpreis zu erwerben, wurde so gut wie gar nicht genutzt. Dabei wäre dieses Klein-Abo übertragbar gewesen.
Egal, die Veranstaltungen waren auch so gut besucht und der musikalische Mix bot für jeden Geschmack etwas. Bis kurz vor Mitternacht dauerten die Konzerte. Die Musiker und Sänger ließen sich nicht lumpen und boten etwas fürs Geld. Am ersten Abend hatte der Chor “Mundwerk” aus Ailingen unter der Leitung der charismatischen Christine Werther so etwas wie ein Heimspiel. Sie brachten ihre Fangemeinde gleich mit. Obwohl von “Schwülen Sommernächten” gerade nichts zu spüren war, heizten sie den Zuhörern ordentlich ein und begeisterten mit ihrer guten Laune und Singfreude. Afrika war zu Gast und die ganze Palette eingängiger und immer wieder gerne gehörter Lieder. Selbst Charles Aznavour hatte seinen Auftritt. Der Chor bot eine bunte Bühnenshow mit einigen tollen Soli. Sie hatten den Abend durchgeplant bis ins Detail und sprühten vor guter Laune und so etwas ist ansteckend.
Moni Francis und The BeBops bestritten mit ihrer Rock'n'Roll-Party den zweiten Abend. Das war ein musikalischer Abend der bei den Rock'n'Roll Fans keine Wünsche offen ließ. Drei Stunden sangen und spielten die drei Musiker aus dem Raum Reutlingen, mit Buddy Olly und Moni Francis als Frontsänger, ohne jegliche Ermüdungserscheinungen. Moni Francis hatte die Töne drauf und mit ihrer wandlungsfähigen Stimme ließ sie eine Wanda Jackson oder eine Brenda Lee erklingen. Selbst den Liebeskummer, der sich nicht lohnt, bot sie zum Mitsingen an. Buddy Olly besang Be-Bop-A-Lula, den größten Erfolg des hinkenden Gene Vincent, und Buddy Holly - sein Namensgeber, trug einiges zum Programm be, nicht zu vergessen Little Richard oder Jerry Lee Lewis. Selbst Liberace stand auf der Bühne, allerdings ohne das legendäre goldene Jackett. Weiter gings mit der nostalgischen Reise zu den deutschen Interpreten wie Ted Herold und Peter Kraus. Sein unvergessenes “Sugar-Baby” setzte den Schlußpunkt. Die Rock'n'Roll Fans, inzwischen ein bisschen älter geworden, genossen die Musik im Sitzen. Nur einige wenige Paare wagten sich auf die Tanzfläche und ließen die Petticoats wippen. Manche zeigten, dass sie es noch aus vergangenen Zeiten drauf hatten und andere erprobten die erlernten Schritte. An diesem Abend stand es wieder auf, das Lebensgefühl der frühen Rock'n'Roll Jahre, dessen beste Zeit ja bereits Anfang der 60er vorüber war. An diesem Abend gab es keinen zerschlagenen Konzertsaal und die damalige Auflehnung der Jugend ist längst dem genussvollen Erinnern gewichen. Moni Francis und The BeBops waren der absolute Hit.
Am dritten Abend widmete sich die Gruppe “Loch Talamh” der irischen Folkmusik, so wie sie im musizierfreudigen Irland in jedem Pub oder bei jeder Veranstaltung praktiziert wird, ein bisschen melancholisch und temperamentvoll zugleich. Wolfgang Striegel erzählte etwas über die Instrumente wie die verschiedenen Whistles, die Fiddle und die Bodhrum, eine Handtrommel, die mit einem Klöppel geschlagen wird. Auch diesmal flog der schwungvoll über die Bühne, das gehört dazu. Dass es fast alles Trinklieder, von der “Westcoast ”oder der “Eastcoast” sind, - irgendeine Küste liegt immer in der Nähe - das liegt in der irischen Natur. Striegel wußte so manches heitere Histörchen dazu zu erzählen. Im Mühlensaal war ansatzweise die Atmosphäre eines irischen Pubs zu spüren. Im mittleren Teil des Abends eroberte die Tanzgruppe “Celtic Colleens” die Bühne, fünf (von sieben) Damen, die sich dem Stepptanz à la Riverdance verschrieben haben und dafür hart trainieren. Sie tanzten sich so allmählich in Fahrt, und zu Klängen aus Lord of the Dance legten sie eine tolle Choreographie der schnellen Schritte aufs Parkett und rissen die Besucher zu Begeisterungsstürmen hin. Trotz Kulturufer und einer Vielzahl von Veranstaltungen hatten sich zahlreiche Besucher für das Sommer-Mühlen-Festival entschieden und fanden es toll, auch wenn der Sommer gerade Pause macht.
Bereits am Nachmittag fand die Informationsveranstaltung zum OberschwabenKunstweg statt. Koordinator Gunar Seitz erläuterte den momentanen Stand und die weiteren Vorhaben. Die überwiegend auswärtigen Gäste staunten nicht schlecht über die Begeisterung in Teuringen im Zusammenhang mit Tom Carrs “Engpass”, die in dem “Rohschnitt” des von Seitz und Ragnhild Becker zusammengestellten Videomaterials sowie den dazu gesammelten Bildern zum Ausdruck kam - Dank dafür an alle Einsender! Die Ausstellung ist noch am kommenden Sonntag zu sehen.
Bilder und ausführliche Nachlesen gibt es im hier auf unserer Homepage

Für “Kultur in der Mühle” – Irmgard Dollansky + Bruno Rauscher

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Dienstag, 03. August

Verstärkung gesucht!

Die Aufgaben im Kulturbetrieb der “Mühle” werden immer mehr – bald zu viele für unsere wenigen Schultern! Da bleiben uns nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Programmangebot verringert, oder DU kommst und hilfst ehrenamtlich mit – wie wir auch – um den gewohnten Standard bei zu behalten. Gesucht wird nach Verstärkung in allen Bereichen. Sicher kennst DU jemanden aus dem Team, den DU darauf ansprechen kannst. Um sicher zu gehen, ist auch ein Blick in unsere Homepage möglich – www.muehle-ot.de >> Arbeitskreis – da finden sich sicher Bekannte!

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 31. Juli

Kunst macht sich in der Region breit

OberschwabenKunstweg wächst weiter – Infoveranstaltung in Oberteuringen

Seinem Ziel, die Gemeinden am Weg miteinander zu verbinden, komme der OberschwabenKunstweg (OK) näher, stellte dessen Koordinator, Gunar Seitz, bei der Informationsveranstaltung am vergangenen Samstag in der Teuringer “Mühle” zufrieden fest. Immer konkreter werde die Ausweitung in die Landkreise Sigmaringen und Biberach.
Die Konturen am bestehenden Kunstweg werden nach den jüngsten Einweihungen, Eröffnungen und Enthüllungen – Berg bei Ravensburg, Robert Schad “Berger Winde”; Fischbach, Werner Pokorny “Spirale und Haus”; Adrian Bütikofer “3 Tore” und Oberteuringen, Tom Carr “Engpass” - immer deutlicher. Mit den davor schon installierten Kunstwerken in Friedrichhafen, Kluftern, Weißenau und Weingarten, sei nun bereits ein sehenswertes Grobgerüst verwirklicht, das alle paar Kilometer ein lohnendes Ziel verspreche, sagte Seitz. Die mit dem OK verbundenen örtlichen Kunstpfade bereichern diesen durch ihre Vielfältigkeit entscheidend und würden ein positives Bild der regionalen Kunstszene zeichnen.
Teuringens stellvertretender Bürgermeister, Franz Keller, versicherte das “Dahinterstehen” des Gemeinderates zur weiteren OK-Realisierung. Keller würdigte das Engagement aller bislang Beteiligten, allen voran Koordinator Seitz, dessen Beharrlichkeit erst aus der Idee “Greifbares” entstehen ließ. Welche Begeisterung mit der Installation von Kunst im öffentlichen Raum hervorgerufen werden kann, habe die Fertigung und Platzierung von Tom Carrs “Engpass” in Oberteuringen gezeigt. Darüber hinaus erfahre der örtliche “KunstRaum Rotachpark”, mitsamt den darin ausstellenden Künstlern, eine deutliche Aufwertung, sagte Keller. Eben dies sei bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie mitbedacht worden, erinnerte Bernadette Siemensmeier, die diese seinerzeit mit dem “Büro 360°” ausarbeitete in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Mit der Installation der Kunstwerke sei jedoch “nur” ein Teil davon realisiert. Die Überlegungen damals bezogen Themen wie die Kennzeichnung und Hervorhebung von geschichtlich bedeutsamen Orten und Grenzen geradeso mit ein wie jener von landschaftlichen oder touristischen Besonderheiten.
Wie interessant die OK-Idee ist, machte der Besuch von Ostrachs Bürgermeister Christoph Schulz deutlich, dessen Gemeinde sich ebenfalls anschließen möchte. Die OK-Ausstellung läuft noch bis 8.August.
Info im Internet: www.muehle-ot.de oder www.kew.kunstweg.eu

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Freitag, 30. Juli

Let the good times roll

”Moni Francis & The BeBops” mischten Teuringer “Mühle” auf

Petticoats gab’s, aber Schmalzlocken wenig – nichts desto weniger wehte der Hauch der 50er und 60er Jahre am Freitagabend durch den Mühlensaal und umfächerte den exklusiven Zirkel der Besucher. Möglich machten dies “Moni Francis & The BeBops”, welche die Wurzeln vom “Wiegen und Rollen” austreiben ließen.
Was für ein Unterschied in der Einstellung! Rock ‘n‘ Roll als Auflehnung gegen Althergebrachtes – die Aufreger von Damals sind längst zu Evergreens geworden, die die Zeitzeugen in jene lebensbejahende Stimmung zurückversetzen vermögen, in der “selbst die Zukunft noch besser war” (Karl Valentin). Die fünf Vollblutmusiker aus der Reutlinger Gegend schafften gleich mit den ersten Takten von “Hey Babaluba”, dass das richtige Schnipp- und Wippfeeling daherkam. Dennoch dauerte es bis zum ersten Boogie Woogie des Abends, dass sich Paare zum Tanzen aufmachten. Nachdem das Eis gebrochen war, kamen sie auch immer wieder – wenngleich die “richtigen Hochleistungs-Rock’n’roller” nicht mit von der Partie waren. Moni Francis und Buddy Olly als Frontsänger warteten mit all den Hits der großen Interpreten auf. Klar durfte ein Bill Haley nicht fehlen, der seinerzeit mit “Rock Around The Clock” dem Rock’n’Roll zum Durchbruch verhalf und ein Elvis Presley, dessen legendärer Hüftschwung die Puritaner zu Gegenkampagnen und Auftrittsverbote veranlasste. Schon gar nicht Fats Domino, Little Richard, Jerry Lee Lewis oder Buddy Holly. Auch die frühen deutschen Rockstars wie Peter Kraus, Conny Froboess und Ted Herold haben immer noch ihre Fans, die auch noch die Texte intus haben. Und Connie Francis “Schöner Fremder Mann” und “Stupid Cupid” generierten schon fast einen neuen “Wet Eye Choir”

Die Ära des ursprünglichen Rock´n Roll ging 1959 zu Ende. Heute erinnern nur noch Gruppen wie The BeBops an die revolutionären Einflüsse der 50er Jahre und setzen die musikalischen Merkmale des Rock´n´Roll - eingängige Riffs, unterlegt mit einem harten Beat – authentisch um. Jonny Ash am Schlagzeug, Bert Lemans am Keyboard, Mike Ewing an der Gitarre und “Miss Silver Dee” mit ihrem Kontrabass. Und dazu die kehlig-raue Stimme von Buddy Olly sowie die rockende, schmachtende, ausgereifte Stimme von Mrs. Moni Francis.
Bis zum Jahresende sind “Moni Francis & The BeBops” noch drei Mal in der Region zu erleben. Als nächstes am 17. September in der Zehntscheuer Ravensburg. Empfehlung des Schreibers: Nix wie hin!
Info im Internet: www.thebebops.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Donnerstag, 29. Juli

Vom Traum “Schwüler Sommernächte”

Chor “Mundwerk” gab in Teuringer “Mühle” sein Bestes

Trotz jahreszeitlich zu kühlen Außentemperaturen und klimatisierten Saal, schaffte es der Ailinger Chor “Mundwerk” am Donnerstagabend seinem Motto gerecht zu werden und erzeugte die Illusion von “Schwüle Sommernächte” als Auftakt zum “Kleinen Mühlen Sommer Festival”, das heute Abend – voll irisch - mit “Loch Talamh & Celtic Colleens” seinen Abschluss findet.
Mit ihrer Freude am Singen, schlug der geschlechtermäßig extrem ungleich sortierte Chor (vier Männer müssen sich gegen sechs mal so viele Frauenstimmen behaupten) die rund 120 Zuhörer in Bann. Mit einem bunten Programm führten die Akteure durch eine unbeschwerte Welt voller Alltagskniggeligkeiten. Solistische Gesangs- und Moderationseinlagen unterstrichen passend die Themen– ob von Fernweh oder Herzschmerz oder Liebesleid und –Not bis zu Sticheleien gegen die “besseren Hälften”. So etwa bei Becauds Aufreger der späten 60er “Du Lässt Dich Geh’n”, vorgetragen von Dr. Axel Laternser, dem stande pede Petra Decker mit einem entsprechenden Gegensong konterte. Dass der Disput nicht ganz ernst zu nehmen ist, wurde an den Reaktionen der übrigen Chormitglieder deutlich, die sich köstlich über das Dargebotene amüsierten. Die Chemie stimmt wohl in der Singgemeinschaft, denn auch die weiteren Solisten wurden jeweils aufmerksam beobachtet, abgehört und nach ihrem Beitrag anerkennend bedacht.
Als mitreißende Dirigentin übernahm Christine Werther im Februar 2007 die damals als Projektchor konzipierte Gesangsgruppe und führte mit viel Engagement ein breitgefächertes Liedgut ein. Das bewegt sich zwischenzeitlich zwischen Rock, Pop, Latin, und Afro - widmet sich aber genauso den Balladen und Gassenhauer der 30er Jahre. Mit “Schwüle Sommernächte” wurde ein abendfüllendes Programm mit anspruchsvoller Chorliteratur realisiert. Instrumentalisch unterstützt von den Broschek Brüdern Alex (Bass) und Michael (Schlagzeug).
www.mundwerk-ailingen.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Dienstag, 14. Juli

“Engpass”-Enthüllung und Open-Air-Sprungbrett

“Voll im Einsatz” war das Mühlenteam, damit am 3. Juli die zwei Veranstaltungen – Enthüllung der Großplastik von Professor Tom Carr, das dritte Open-Air-SPRUNGBRETT –sowie die Ausstellungseröffnung zum OberschwabenKunstweg (OK) wie geplant über die Bühne gehen konnte. Dies trotz großer Hitze und FIFA-WM.
Erfreulich viele Teuringer ließen sich von der TraKa-Abordnung musikalisch zum “Regenüberlaufbecken Unterteuringen” geleiten. Dort harrte unter einer weißen Folie Professor Carrs “Engpass” auf die anstehenden Grußworte und seiner Enthüllung. Viel Furore hatte er bereits im Vorfeld mit dem Besuch und seiner Erstbesteigung durch die Viertklässler der Teuringer-Tal-Schule sowie der gelungenen Probestellaktion erlebt. Peter Bosch und seine Mannen hatten für die Verwirklichung der künstlerischen Idee und gemeinsam mit dem “Edeka Aktiv-Markt auch für das angenehme Drumherum gesorgt. Dass nun ausgerechnet er als “Engpass” das Brückenglied zwischen Teuringen und Barcelona werden solle, ließ er sich bei der Enthüllungs-Ansprache von Bürgermeister Karl-Heinz Beck gerne gefallen. Verwundert nahm er zur Kenntnis, dass er zudem die “Gräben” zwischen den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken und der Regionalwerk-Rebellengemeinde – zumindest mit der Annahme von 10 000 Euro Sponsoring – überbrücken half. Auch dass er auf die Unterstützung der Raiba - mit 5000 Euro, zur Überwindung des finanziellen Engpasses – rechnen konnte, war eine freudige Überraschung. BM Beck, Landrat Lothar Wölfle und Gerhard Janke äußerten sich in ihren Reden entsprechend. Laudator und OK-Kurator Bernd Stieghorst sprach dagegen eben die auslösende Begeisterung und das folgende Furore um den “Engpass” und Tom Carr an. Letzterer übte sich in seinem einzigen deutschsprachigen Satz “Es hat Spaß gemacht” treffend über das Erlebte in und mit Teuringe(r)n.
Übrigens: Weiterhin werden gerne Bilder von den Aktionen rund um den “Engpass” angenommen. Bitte senden an: woraudo@gmx.de
Nach dem vorletzten erfreulichen Spiel von Jogis Buben und einer besinnlichen Vorabendmesse war es dann Zeit für Rockmusik in allen Facetten und mit voller Dröhnung. Acht Gruppen stellten sich auf das 14. SPRUNGBRETT und ließen am Sankt-Martin-Platz - pünktlich bis Mitternacht - Klänge weit neben dem Mainstream der beherrschenden Musikgeschmackmanipuliersender aufleben. Was Manchen im Stil vielleicht fremd daher kam, entpuppte sich beim wohlwollend-genauerem Zuhören als durchaus kreativ, gekonnt und vor Allem: “unkonserviert”. Authentische Darbietung – absolut live und gänzlich ohne Playbackgemauschel!
Unser Dank geht an Wolfgang Schüssler, der spontan die Moderation an dem Abend übernahm sowie an Alex Hog, der das Equipment für den Sound stellte, das wiederum Markus “Hornie” Horn bestens in Hör-Szene brachte.
Mehr Info/Bilder der beiden Events gibt es in der Fotogalerie
Die Ausstellung zum OberschwabenKunstweg, mit Schwerpunkt Oberteuringen, ist mittwochs und sonntags von 14 bis 18 Uhr eintrittsfrei in der Mühlengalerie zu besichtigen. Am kommenden Sonntag werden in der Zeit auch alle bislang zur Verfügung stehenden Bilder über einen Monitor laufen. – Schaut doch mal rein!

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Dienstag, 06. Juli

Erneut Zerstörer am Werk!

Was für ein Kick?! - Wir reißen uns einen Gegenstand aus dem Boden und hauen damit 'nen anderen kaputt! Voll krass der Spaß eh‘! – So oder wohl ähnlich müssen die Gedankenmuster jener aussehen, die am vergangenen Wochenende wieder zugeschlagen haben. Diesmal “erwischte” es das Kunstobjekt im KunstRaum Oberteuringen von Paul Silberberg. “Rotach Root” (root, english = Wurzel) wurde quasi enthauptet. Um das (wehrlose) Kunststofffischlein von dem bizarr-naturgeformten Unterbau weg zu kicken bedurfte es Schlagwerkzeuge die etwas aushalten. Solche “wachsen” ganz in der Nähe - geschickter Weise bei jedem der zwölf Objekte im KunstRaum. Na, zumindest bei fast Jedem, da bereits in der Walpurgisnacht, als Alexander Weinmanns “Tor” umgeworfen und demoliert wurde, gleich nebenan bei Mirkos “Badenden” eben jenes Hinweistäfelchen (Anschaffungswert: je 31 Euro; Hersteller: Peter Bosch GmbH) bislang unauffindbar entwendet wurde. Gleich zwei der Erklärungstafeln (spricht für mehrere “Kämpfer”) wurden mit entsprechenden “Gebrauchsspuren” direkt neben dem Sonntagnacht geschändeten Kunstobjekt gefunden. Gut möglich, dass die Zerstörer bei ihrem Werk gestört wurden. Hinweise dazu bitte an untenstehende Adresse.
Erfreuliches lässt sich dagegen von Roland Behrs Skulpturen “Rotach” und “Mutter” berichten: Als Experiment hatte der Künstler die Holzobjekte mit einem speziellen Verputz versehen und anschließend bemalt. Im geschützten Innenbereich hätte das sicher länger gehalten – so zeigten sich nach dem Winter Risse im Verputz und zum folgenden Witterungsverfall kamen neugierige Abplatztests, wofür leere, blaue Flaschen eines alkoholischen Getränks Verwendung fanden. Rechtzeitig vor dem 3. Juli “überholte” der Künstler seine Objekte und brachte sie an ihren Standorten im KunstRaum wieder an. Obwohl “Mutter” nicht mehr durch ihr – gegenüber der blauen “Rotach” - kontrastfarbenes Orangerot besticht, gewannen beide Skulpturen wieder ihre klaren Linien in der abstrakten Gestaltung zurück. Danke Roland!
Zur Erinnerung: Die im Rotachpark ausgestellten Kunstwerke stellen einen Geldwert von rund 33 000 Euro dar. Bislang hat keiner der Künstler auf eine Entschädigungsleistung für seine Teilnahme am KunstRaum Oberteuringen gepocht. – Dies im Wissen, dass dem Arbeitskreis “KunstRaum” keinerlei finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Werden Sie Förderer und unterstützen damit die KunstRaum-Idee! – Jeder Euro zählt!
Informationen erhalten Sie vom Autor der Zeilen, Telefon: 07546 1870, E-Mail: adabei@gmx.de oder ausstellungen@muehle-ot.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Montag, 05. Juli

Rockmusik und glückseelige Fußballfans

Mit der dritten Open-Air-Ausgabe vom Mühle “Sprungbrett” wurde am Samstagabend das Dorffest rund um den St. Martin-Platz in Oberteuringen eröffnet. Acht Bands aus der Umgebung sorgten für authentischen Sound vom Blues bis zum Metal-Punk-Rock, wobei auch deutschsprachiger Rock nicht zu kurz kam.
Vorne die Rock-Fans, hinten, die es etwas ruhiger haben wollten, dazwischen glückseelige Fußballfans im Deutschlandtrikot oder schwarz-rot-gold bemalt – auf dem St. Martin-Platz in Oberteuringen war am Samstagabend zum Auftakt des Dorffestes alles vertreten.
Sicherlich, es ist nicht jedermanns Sache, Rockmusik zu hören. “A fetzige Blasmusik wäre auch nicht schlecht”, war zu hören und trotzdem waren sie gekommen. Sozusagen als Solidarität mit der Jugend oder auch Teamgeist – ein Schlagwort, dass unter dem Eindruck der Deutschen Nationalmannschaft momentan in aller Munde ist.
Diejenigen, die dann wirkliche Anhänger authentischer Rockmusik waren, denen wurde von den acht Bands so richtig was geboten.
Den Auftakt machten “Spank the Hans Müller” aus Markdorf. Christoph Peschel und Sascha Rumpel präsentierten Impro-Rock auf schon hohem Niveau. “Runaway”, drei Jungs (Joseph Baader, David Schlageter und Jakob Baader) aus Frickingen sprachen mit deutschenTexten Alltagsprobleme der Welt an. Die Jungs von “Frost”, Matthias Güthner, Johannes Schneider und Jan Zimmer aus Waldburg brachten neben eigenen Produktionen, Cover-Songs von “Metallica” und “Red Hot Chili Pepper” authentisch rüber. Schon mehr bekannt in der örtlichen Rockszene war die nächste Band “”Ownstuff”. Bei den Hard-Rockern trat besonders Drummer Martin Slapstein genannt “Schlappi” in Erscheinung. Es folgten mit “Evil Spades”, “Crystal Chain”, “Total Trash” und “still-no-name” noch weitere gute New-Comer-Bands
Fazit: Für Rock-Fans sicherlich ein gelungener Abend

Schwäbische Zeitung - Michael Tschek

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Montag, 05. Juli

Dorffest mit harten E-Gitarren

Blasmusik war einmal: Die Talent-Plattform “Sprungbrett” rockt

Punkmusik, Heavy Metal und Hardrock auf einem Dorffest – Bruno Rauscher, der seine bestens etablierte Talent-Plattform “Sprungbrett Mühle” als Open-Air-Veranstaltung ins Dorffest integrierte, brauchte am Samstag zeitweise ein dickes Fell; manchem wäre Blasmusik lieber gewesen. Auf der anderen Seite wimmelte es aber nur so von jungen Leuten, die ohne “Sprungbrett” kaum gekommen wären.
Auf der Bühne lief an diesem Abend ihre Form der Volksmusik – eben Punk, Heavy Metal und Hardrock. Neun Bands bot sich die Gelegenheit, einmal nicht in Jugendhäusern vor überschaubarem Publikum zu spielen, sondern auf einem Fest, auf dem das Volk schon vorhanden war. Ein sehr großer Teil davon verzog sich dann auch nicht in den hinteren Teil des Geländes, sondern hatte Spaß an dieser wilden Musik.
Organisatorisch klappte alles wie am Schnürchen: Alex Hogs Firma “Der gute Ton” lieferte ganze Arbeit. Der Sound war klasse und die Pausen zwischen den Bands reichten gerade mal, um kurz auf dem Klo zu verschwinden. Auch der Moderator machte seine Sache gut: Wolfgang Schüssler, Rektor der Teuringer Tal-Schule, hatte für jede Band ein gutes Wort. Als es gegen 22.30 Uhr zu regnen begann, brachte ihn auch das nicht aus dem Konzept: “Unser Wetter ist immer noch besser als beim Southside-Festival”, ermutigte er.
Zu Bruno Rauschers augenzwinkerndem Sprungbrett-Motto “Blamieren muss sich jeder selbst” gab es keinen Anlass, denn die Qualität der Bands stimmte – bei den lustig-draufgängerischen “Sprungbrett”-Veteranen “Spank The Hans Müller” ebenso wie bei “Runaway”, einem Punkrock-Trio aus Frickingen, wovon keiner älter als 14 Jahre alt sein dürfte. “Es weiß doch wirklich jedes Kind, dass Gitarristen scheiße sind” – so selbstironisch rockten “Runaway” locker und hochtalentiert ab durch die Mitte. Das Trio “Frost” aus Waldburg, Liebenau und Laimnau knallte mit dem Metallica-Klassiker “Seek and destroy” dann ein wirklich hartes Brett aufs Ohr. Mit der eigenen Nummer “The End” und ihrem mäanderndem Gesang zeigen die Jungs, dass sie sich in der Rockgeschichte bis hin zur Psychedelik auskennen und etwas Eigenes daraus zu machen verstehen.
Keine Jungs, sondern ausgewachsene Männer standen bei “Ownstuff” aus Friedrichshafen auf der Bühne. Das “Eigene Zeug” kann sich hören lassen: Fräsen-Rock mit ätzendem Salzsäure-Gesang, vollendet knackig arrangiert. Hut ab vor einer Combo, die fast schon professionell unterwegs ist! “Crystal Chain” aus Eriskirch wiederum bestachen durch ihre starke Sängerin Janine Trautmann. In der instrumentalen Dramaturgie ließe sich aus den Songs, die 70er-Jahre-Rock mit Alternative verbinden, noch mehr herausholen.
Die “Evil Spades” aus Friedrichshafen waren neben “Ownstuff” ein zweiter Höhepunkt: Die junge Combo um Sängerin Leonie Nickel bezeichnet ihre Musik als Metal-Punkrock, ist mit ihrer Mordswucht aber so eigenständig, dass die Schubladen-Zuordnungen abgleiten. Nach den “Evil Spades” ging die Mucke noch weiter – der Schreiber dieser Zeilen ließ sich trotzdem vom Regen nach Hause spülen; Southside hin, Southside her.

SÜDKURIER – Harald Ruppert

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Montag, 05. Juli

“Aus dem Un-Ort wird ein Kunst-Ort”

Die Gemeinde Oberteuringen weiß ihr neues Kunstobjekt an der Rotach, Tom Carrs “Engpass”, zu feiern. Nachdem es bereits, von 40 Schulkindern gezogen, probeweise seinen Platz erkundet hatte, ist es am Samstagnachmittag am “Un-Ort” über dem Rückhaltebecken des Klärwerks feierlich enthüllt worden.
Des WM-Viertelfinales wegen hat man die Feier vorverlegt. Selbst die Gluthitze hat die Oberteuringer nicht davon abgehalten, um 14.30 Uhr in die Mühle zu kommen, wo eine Dokumentation über das Kunstwerk und seine Einbettung in den “OberschwabenKunstweg” zu sehen war. In breitem Strom wanderten die Kunstfreunde dann die paar hundert Meter den Kirchweg entlang zum Standort, voraus der Musikverein mit zünftiger Blasmusik. Dort wartete, brav mit einer weißen Plane verhüllt, das Kunstwerk darauf, wieder das Licht der Welt zu erblicken.

Projekt ist facettenreich
Unterm Sonnenschirm begrüßte Bürgermeister Karl-Heinz Beck die Gäste: “Ein Projekt mit vielen Facetten ist vollendet, das Kunstwerk wird am Rotachufer der Gemeinde anvertraut.” Beck wünschte sich, dass es viele Kunstinteressierte nach Oberteuringen ziehe, an den “Un-Ort” über dem Rückhaltebecken des Klärwerks: “Aus dem Un-Ort wird ein Kunst-Ort in der Natur.” Der “OberschwabenKunstweg”, der vor drei Jahren mit einer Studie begonnen habe, finde nun seine Fortsetzung in Oberteuringen, er solle Menschen, Gemeinden und Landschaften verbinden. Mit einem herzlichen “Bienvenido” begrüßte Beck den Künstler, Professor Tom Carr aus Barcelona, der mit seiner Frau Carmen zur Enthüllung gekommen war.
Dank dessen Kunstwerk, das auch großen Eindruck auf die Schulkinder gemacht habe, sei ein dauerndes Band zwischen Barcelona und Oberteuringen geknüpft, die Gemeinde “in die internationale Kunstliga aufgestiegen”. Der Dank des Bürgermeisters galt den Sponsoren -- der OEW, die dank dem Einsatz des Schirmherrn Landrat Lothar Wölfle “die Kunstschatulle weit geöffnet” habe, der örtlichen Raiffeisenbank, Peter Bosch, der mit großer Leidenschaft Carrs Idee umgesetzt hat -- und dem Gemeinderat, der so aufgeschlossen zugestimmt hat. Mit ihrem Brückenschlag zur Wasserversorgung rücke die “bemerkenswerte Skulptur am bemerkenswerten Ort” auch die Infrastruktur der Gemeinde als wichtige Aktivität ins Blickfeld, ergänzte Landrat Lothar Wölfle, der sich als Freund der Kunst wünschte, dass Menschen sich mit Kunst auseinandersetzen: “Sich daran Reiben gehört dazu.” Gerhard Janke, Vorsitzender der Raiba Oberteuringen, freute sich, dass das Werk des internationalen Künstlers von der örtlichen Firma Bosch realisiert wurde. Unter den Klängen eines Pasodoble wurde das Kunstwerk feierlich enthüllt, als Erster stieg der Künstler auf die Brücke und holte den Ingenieur Peter Bosch zu sich. Horst Stieghorst blickte – zusammen mit Gunar Seitz und Ragnhild Becker, Kurator des “Oberschwaben Kunstwegs” –nochmals zurück auf den Weg des “Engpasses” zum “verbuddelten Millionenbauwerk” des Klärwerks.

Schwäbische Zeitung - Christel Voith

 

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Sonntag, 27. Juni

Ein Professor zum Lachen

Bei seinem clownesken Vortrag über Komik stolpert “Professor Meckenberg” alias Bruno Zühlke von Katastrophe zu Katastrophe.

Ist die Welt zum Lachen oder ist sie ein Jammertal? Ist Lachen göttlich, wie die alten Griechen meinten, oder ein Werk des Teufels, wie im Mittelalter behauptet? In seinem artifiziell-clownesken Vortrag zum Humor ist Professor Meckenberg alias Bruno Zühlke alias Clown Jojo in der Mühle solchen Fragen nachgegangen.

Klar war, dass es kein gewöhnlicher wissenschaftlicher Vortrag würde, wenn “Professor Meckenberg” sich des Themas “Komik oder der ausgegrenzte Humor” annimmt. Ein zerstreuter Professor mit wirrer Einstein-Mähne, mit viel zu weiter Hose an Hosenträgern, die sich prächtig zu einem artistischen Verhedderungsspiel an der Haushaltsleiter eignen, mit einer Jacke, aus der aus allen Taschen das Wasser tropft, das mehr als einmal bedrohlich ins Publikum zu schwappen droht.

Nichts und niemand ist vor diesem Professor sicher, der nach jedem Missgeschick unbeirrt zu seinem Vortrag zurückkehrt, höchst geistreich Philosophen wie Hegel und Schopenhauer zitiert, ohne je zu Ende zu kommen. Sätze brechen ab, gehen unter in immer absurderem Chaos. Da sucht der Professor seine Brille, hat schließlich drei in der Hand, schnäuzt sich ins Tuch, mit dem er sie putzen wollte, kippt die Brille in die Wasserkaraffe, bleibt natürlich mit der Hand drin stecken, als er sie rausholen will. Das Wasser hat’s ihm angetan, ob im Plastikbecher oder in der Spritzpistole oder überm Anzug, in der Riesenhose. Wehe, wenn er sich am Vorhang festhalten will, dann hat er ihn gewiss in der Hand, bis er ihm schließlich wie ein Krönungsmantel um die Schultern liegt. Längst gerät der “Vortrag”, der im ersten Teil noch geistreich mit Philosophie und Humorforschung jonglierte, aus dem Ruder, immer absurder wird das Spiel des Professors, der zugleich sehr genau die Wirkung seiner Exkurse über Humor, Komik und das Lachen an sich im Publikum studiert und kommentiert. Wehe dem, der zu laut oder etwa gar nicht lacht, er kriegt sofort sein Fett ab. Da wundert es gar nicht, dass nach der Pause vor der Bühne Plätze frei geworden sind. Anzeige

Es ist ein ganz eigener Humor, den Zühlke hier auf die Spitze treibt. Als Theaterpädagoge und Therapeut, als Kabarettist und Clown, der sein eigenes Zentrum für Artistik und Theater betreibt und den Baden-Württembergischen Kleinkunstpreis erhielt, setzt er seine Mittel gezielt ein, jede Katastrophe minutiös geplant, doch auch wenn es zuletzt heißt: “Letztlich bleibt der Clown der ewige Sieger”, kann nicht jeder damit etwas anfangen.

Schwäbische Zeitung - Christel Voith

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Freitag, 25. Juni

Der Clown als Sieger

Bruno Zühlke als Prof. Karl Mecklenberg zu Thema “Komik, oder der ausgegrenzte Ernst”

Kinder lachen mehr als Ältere und Frauen mehr als Männer! Diese wissenschaftliche Erkenntnis fand Professor Karl Mecklenberg, alias Bruno Zühlke, auch am vergangenen Freitag anhand der Publikumsreaktionen zu seinem Vortrag “Komik, oder der ausgegrenzte Ernst” voll und ganz bestätigt.
Die Tagesdosis der Lacher sollte 20 Minuten nicht unterschreiten – die meisten Erwachsenen kämen hingegen auf lediglich sechs. Wie sich das Lachen auf die Psyche auswirkt und welche Mechanismen zu derartigen Gefühlsausdrücken führen, wurde von dem Humorexperten aus der Freiburger Gegend eindrucksvoll veranschaulicht. Dass Humor etwas mit Feuchtigkeit - in der Antike im Sinne von der richtigen Mischung der Körpersäfte, die zu einer guten Stimmung verhilft – geht allein aus der wörtlichen Übersetzung aus dem Lateinischen hervor. Dies als Running Gag demonstriert, führte dazu, dass Mecklenberg sich nach seinem Vortrag wohl nicht mehr zu duschen brauchte. In bester Clownmanier brachte er sprechend und stolpernd, als die schusselige Professorfigur (Regie: Samuel Jornot), nicht nur die Kinder und Frauen zu den von ihm gleich wissenschaftlich und statistisch erfassten Lachausbrüchen. “Humor sei der Knopf der verhindert, dass uns der Kragen platzt”, wurde von ihm aus seinem unfangreichen Zitatenschatz, der von Schopenhauer über Hegel bis Ritter und weiter reichte, zu diesem Thema verkündet. Wer sich dennoch schwer tue, dem sei Mecklenbergs Erfindung der “Lachspange” als mechanische Grinshilfe ans Herz gelegt, denn allein das Hochziehen der Mundwinkel - also Stufe Eins auf der Lachskala – bewirke bereits eine Endorphinausschüttung. Über Nacht getragen helfe dies, das Tageslachpensumdefizit erheblich zu verringern. Für diejenigen, die den Vortrag zur Pause verließen, kam diese Empfehlung allerdings zu spät. Zühlke, der neben seinen Auftritten Initiator und Leiter eines eigenen Ausbildungszentrums für Zirkus- und Theaterpädagogik (Jojo-Zentrum für Artistik und Theater) ist, kommen-zi-tierte abschließend treffend: “Auch wenn uns unser Mut droht an den Abgrund zu führen – der Clown bleibt immer der Sieger!”

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Dienstag, 22. Juni

Wer hat Bilder vom “Engpass” gemacht?

Am 11. und 12.Juni gab es mehrere Aktionen rund um die Großplastik des spanischen Kunstprofessors Tom Carr. Am Freitag besuchte Carr die Schüler der vierten Klasse in der Teuringer-Tal-Schule um anschließend gemeinsam die finalen Arbeiten am “schwarzen Engpass” bei der Peter Bosch GmbH zu begutachten. Am Samstag fand dort in Kooperation mit dem Edeka Aktiv-Markt ein “Tag der offenen Tür” statt, in dessem Rahmen der “Engpass” in einer bemerkenswerten Aktion von vielen Viertklässlern und Bürgern zu seinem künftigen Standort gezogen wurde.
Davon will der Kulturverein Oberteuringen eine möglichst umfassende Dokumentation anlegen. Diese soll erstmals bei der Engpass-Enthüllung am 3.Juli - bei der Eröffnung der begleitenden Ausstellung zum OberschwabenKunstweg - gezeigt werden. Wer von den Aktionen Fotos gemacht hat und diese nicht nur sich selbst zeigen will ist höflich aufgefordert, diese dem Arbeitskreis “Kultur in der Mühle” zukommen zu lassen. Am Besten - in Originalgröße, mit Namen und Freigabe versehen - per E-Mail an Bruno Rauscher – woraudo@gmx.de - aber gerne auch auf CD oder Stick.
Die Ausstellung zum OberschwabenKunstweg (OK) wird bis Anfang September in der Mühlengalerie zu sehen sein. Schwerpunkte dabei sind natürlich der “Engpass” und dessen Fertigung bei der Peter Bosch GmbH sowie Tom Carr und sein Schaffen. Am 31. Juli ist dazu zwischen 17 und 19 Uhr eine Informationsveranstaltung geplant, bei der der OK in seinem jetzigen Stand, aber auch die darüber hinausgehenden Planungen beleuchtet werden. Zudem werden die Entwürfe aller in der Endausscheidung zu “Standort 7” beteiligten Künstler gezeigt, die den Platz über dem Regenüberlaufbecken Unterteuringen künstlerisch aufzuwerten gedachten.

Informationen dazu gibt es im Internet unter www.kew.kunstweg.eu oder www.muehle-ot.de >>KunstRaum >> OberschwabenKunstweg

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 12. Juni

Probestellen mit Künstlerpräsenz

Am Tag der offenen Tür” der Peter Bosch GmbH bestimmte Tom Carr die “Engpass”-Position – Viertklässler der Teuringer-Tal-Schule halfen kräftig mit

Gut 40 Viertklässler der Teuringer-Tal-Schule hielten ihr - am Vortag - gegebenes Versprechen und zogen in einer aufsehenerregenden Aktion am Samstagmittag mit vereinten Kräften die Großplastik des spanischen Künstlers Tom Carr zum Probestellen an dessen künftigen Standort.
Bereits am Freitagvormittag hatten die im Rahmen der Kunsterziehung bestens vorbereiteten Schüler, sowohl den Künstler und den Kurator vom OberschwabenKunstweg (OK), Bernd Stieghorst als auch den Teuringer “Ideeumsetzer”, den Metallverarbeitungsbetrieb Peter Bosch GmbH, kennen gelernt.
“Es hat Spaß gemacht”, so der erste Satz in deutscher Sprache, den der in Barcelona lebende und unterrichtende Kunstprofessor Tom Carr in der Öffentlichkeit von sich gab. Ihm wird das ihm gebotene, besondere Begrüßungs- wie Verabschiedungsszenario sowie die Zeit dazwischen wohl länger in Erinnerung bleiben. Insgesamt fällt dessen Bewertung über die Umsetzung des “Engpass”-Projekts überaus zufriedenstellend aus. “12 Puntos” gingen von Barcelona an Peter Bosch, der aus Carrs “Ideenskizzen” produktionsfähige Konstruktionszeichnungen fertigte und diese in kurzer Zeit und bester handwerklicher Qualität umzusetzen wusste.
Der aktionsbegleitende “Tag der offenen Tür” bei einem der ältesten noch existierenden Teuringer Handwerkbetriebe hätte sicher mehr Besucher verdient. In Kooperation mit dem Edeka Aktiv-Markt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, kam bei Grillage und Soda zumindest etwas von Volksfestlichkeit auf. - Das alles mit diektem Blick auf den “Engpass” - Rohbau, der auf dem Werkstattvorhof aufgebaut war und den die Kinder gleich als Aktionsbühne vereinnahmen. Spannend wurde es, als gegen Mittag der Radlader des Teuringer Bauhofs die knapp 2,4 Tonnen schwere Konstruktion anhob um diese auf Transportrollen zu stellen. Mit koordinierter Muskelkraft schaffte es die Zugmannschaft, die rund 800 Meter Strecke samt einiger winkliger Engpässe, in der bisherigen Rekordzeit knapp 13 Minuten zu bewältigen. An dem Platz “eines verbuddelten Millionenbauwerks” – dem Regenüberlaufbecken Unterteuringen, in einer Rotachschleife entlang des Kirchweges gelegen - wurde von Tom Carr die Position und Ausrichtung von seinem “Engpass” bestimmt. Dieser wurde seither in Peter Boschs Werkstatt wieder zerlegt und zum Verzinken gebracht. Nach erfolgtem Anstrich wird die Enthüllung des letztlich rund 33 333-Euro-Kunstwerks am 3. Juli als Start zum “Teuringer Dorffest” stattfinden. Lob für das Oberteuringer Engagement in Sachen Kunst kam vom OK-Koordinator Gunar Seitz. Er, wie auch Bürgermeister Karl-Heinz Beck sind sich sicher, dass die Werkpräsenz international anerkannter Künstler, die Region in Sachen “weiche Standortfaktoren” weiter aufwerte.
Informationen im Internet: www.kew.kunstweg.eu,
www.muehle-ot.de >>KunstRaum >>OberschwabenKunstweg

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Freitag, 11. Juni

Engpass wird weiter - Viertklässler warfen ersten Blick darauf

Sie waren die Ersten, die das Kunstobjekt “Engpass” samt den dazugehörenden Künstler genauer in Augenschein nehmen konnten: Die Schüler der beiden vierten Klassen an der Teuringer-Tal-Schule. Damit für den heutigen “Tag der offenen Tür” bei der Peter Bosch GmbH, noch eine Überraschung bleibt, haben die Schüler das Objekt (für das obige Bild) noch mal “teilverhüllt”. Der spanische Künstler Tom Carr (links) wird heute Vormittag Peter Bosch (sitzend) in der offenen Werkstatt in der Raiffeisenstraße und beim Probestellen am “Noch-Unort” begleiten.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 06. Juni

Alles und mehr gegeben!

Die letzte Zugabe für die Dixie-Fans gab es am Sonntag in der Mühlengalerie zur Ausstellungseröffnung - Anna Maria Heine, “Das Blau – in verschiedenen Facetten” -. Zuvor hatte die “Swiss-German-Dixie-Corporation” (SGDC) schon die strömenden Zuhörer im sonnenüberfluteten “Mühlenhof” durch und in den Schatten gespielt.
Nur halbherzig hatte das Mühlenteam den Wetterprognosen Glauben geschenkt und sich (schlimmstenfalls) auf einen Dixiefrühschoppen im Gewölbekeller mitvorbereitet. Zufrieden stellten die ehrenamtlichen Helfer eine Tischgarnitur nach der anderen in den nicht abreißen wollenden Gästestrom.
“Gib alles!” ist die Maxime der SGDC, die nunmehr seit 30 Jahren den Dixie verkörpert wie kaum eine andere Formation in dieser Region. Ihr Erfolgsgeheimnis ist, dass die sechs Vollblutmusiker aus dem Bodenseeraum und dem Thurgau viel Spaß an ihrer Musik haben und ihre solistische Freiheit ausleben ohne das Zusammengehörigkeitsgefühl zu verlieren. Der Bandleader Kurt Lauer, Klarinette, bekannter Kunstmaler aus Kreuzlingen, wird flankiert von dem Trompeter “Don Rolando” Wohlhüter, dem Multitalent aus Markdorf. “Professor” Walter Vocke (Banjo) und Toni Schreck (Sousaphon) aus Konstanz sind auf der deutschen Seite, Flavio Ferrari, “der schnellste Drummer der Schweiz”, kommt aus Schaffhausen und Vladimir Matejka zieht die Posaune bis von Zürich her.
Neben der Musik fühlen sich diese “Ehrenbürger von New Orleans” vor allem ihren Fans verbunden – und diese mit ihnen. Wie die Musiker selbst, sammelt sich aus der ganzen Region der Liebhabertross der “Gutelaunemusik” bei einem SGDC-Auftritt – Besuch einer Vernissage inbegriffen. Bandinfo im Internet: www.sgdc.ch.vu
Anna Maria Heine, eröffnete gleich nebenan in der “Mühlengalerie”, ihre Ausstellung "Das Blau - in verschiedenen Facetten" und freute sich über unverhofft zahlreiche Gäste. Sie zeigt Arbeiten in Tempera auf Leinen und Papier. Die Künstlerin möchte “in Formen und Farben gefasste Impulse geben, ohne auf eine einzige und allein gültige Aussage fixiert zu sein”. In seiner Laudatio machte sich denn auch Wolfgang Schüssler auf um die Frage, ist Blau die Farbe des Lebens, zu beantworten. Viel könne mit der beliebtesten aller Farben in Verbindung gebracht werden. Heine werde auch nicht konkret, sondern wolle Hinweise schaffen – mit dem Spiegel nach Innen, mit Reflexionen über Ereignisse – Grenzerfahrungen – Schicksalhaftem. Sie sei “eine Künstlerin mit blauer Ausstrahlung – nämlich: respektvoll, harmonisierend, stets im Einklang mit Natur und Mensch – ohne sich zu verleugnen.”

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Donnerstag, 27. Mai

Axel Weinmann stellt “Tor” wieder her

Damit sei leider immer zu rechnen, dass Kunst im öffentlichen Raum gern als Ventil für alles Mögliche herhalten muss, stellte der Radolfzeller Künstler, Axel Weinmann, lapidar fest als er den angerichteten Schaden an seinem Objekt “Tor” begutachtete. Dieses lagerte seit seiner Demolierung in der Walpurgisnacht im Bauhof. Dort fanden am auch die ersten Reparaturarbeiten statt – danke Winnie! Seit gut einer Woche steht das Gegenstück zum “Wächter” wieder an seinem Platz zwischen Rotachbrückle und Kiesgrubenweiher (Stand: Redaktionsschluss Blättle). Wer den Unterschied zum Original, das immerhin von September bis 1. Mai “durchgehalten” hat, feststellen kann, darf gerne eine Nachricht unter www.muehle-ot.de > Kontakt > Gästebuch eintragen. Wer es so nicht bemerkt hat, kann unter der Webadresse in der “Fotogalerie” danach suchen.
Noch was: Seit jener Mainacht fehlt auch das Erklärungstäfelchen zur "Badenden” von Mirko Siakkou-Flodin! Hinweise über dessen Verbleib nehmen wir gerne entgegen.
Kontakt: Bruno Rauscher, 07546 1870

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 22. Mai

Smarte Jungs mit flinken Schlägeln – “Jazz Mallets”

“Satt, aber nicht voll nach Hause schicken” – diese Empfehlung ihres Lehrmeisters aus der Häfler Musikschule, Harald “Fuchsi” Fuchsloch, folgte das Vibraphon/Marimba/Xylophon/Drum Set-Quartett nach ihrer endgültig letzten Zugabe. Gerne hätten die Mühlengäste noch länger dem virtuosen Klangspiel von Patrick Schmidt, Max Weber, Joscha Sonne und Christian Baum gelauscht – doch nach gut zwei Stunden war deren Repertoire erschöpft und sie selbst wohl auch. Davor gab es für die durchwegs begeisterten Zuhörer eine hervorragend vorgetragene Mischung von gern gehörten Jazznummern von Herbie Hancock bis Duke Ellington, aber genauso Tango-, Latin- und Sambarhythmen und Klassik – das “Divertimento” von Joseph Haydn und eine Fuge von Georg Reutter. Besonderen Applaus ernteten die “Jazz Mallets” mit “Take Five” von Paul Desmond und “Fuchsi” Fuchslochs Bearbeitung von “Zirkus Renz”. Gut gelungen ist dem Quartett auch ihre Premiere von Dizzie Gillespies “Night In Tunesia”. Beeindruckend an ihrer Vorstellung war auch die Freude am Musizieren, die deutlich rumkam. Schade , dass die Abi-Jungs bald auseinandergehen! Immerhin hinterlassen sie eine brandneue CD, welche sie am 11. Juni, 19 Uhr, in der Musikschule Friedrichshafen offiziell vorstellen werden. – Vielleicht die letzte Gelegenheit das Ensemble noch mal live zu erleben.
Zu den Bildern geht's mit klick auf eines der unteren Fotos

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 09. Mai

“KunstRaum Oberteuringen” Vielbeachtete Eröffnung – “Künstler-Infomappe” fertig

Die Eröffnung des KunstRaumes vor zwei Wochen blieb in der Region nicht unbemerkt! Das positive Echo darauf sowie Nachfragen von verschiedenen Seiten zeugen vom regen Interesse, das Kulturbeflissene gerade Freiluftausstellungen gegenüber entgegenbringen. Rechtzeitig dazu sind repräsentative Sammelmappen mit ausführlicheren Erläuterungen zu den ausgestellten Kunstobjekten sowie Kurzporträts der jeweiligen Künstler fertig geworden. Diese Mappe gibt es auch, mit handsignierten Blättern, in einer limitierten Ausgabe und sind sowohl zu den Veranstaltungen in der Mühle, als auch im bürgerservicebüro erhältlich. Werden Sie mit dem Erwerb der “Künstler-Infomappe” zum KunstRaum-Förderer! - Der damit erzielte Erlös geht direkt in die weitere Verwirklichung des KunstRaum-Projekts. Dort sind künftig Aktionen von Künstlern mit Kindern/Jugendlichen/Junggebliebenen in Planung, wechselnde Kunstobjektaufstellungen und weiters das “Hinaustragen von Kunst” bis in Privatgärten hinein. Hinsichtliche Anregungen und Bereitschaftsbekundungen nehmen wir gerne entgegen (E-mail: ausstellungen@muehle-ot.de).
Bisher hat der KunstRaum die Gemeinde/den Kulturverein so gut wie nichts gekostet. Sämtliche Ausgaben sind auf ein Minimum gedrückt worden und die sich beteiligenden Künstler waren (bislang) bereit, in Vorleistung zu gehen und verlangen für die Aufstellung ihrer Objekte (noch) keine finanzielle Entschädigung. Dafür ist ihnen der Arbeitskreis KunstRaum im Mühlenteam zutiefst dankbar. Nicht selbstverständlich, wird bedacht, dass sich der taxierte Wert der Objekte auf über 30 000 Euro summiert!
Als Sponsoren für den KunstRaum haben sich bisher 1a-Autoservice Hillebrand mit der Finanzierung der Stahlskulptur “End-lich” von Andreas Eltrich sowie die Peter Bosch GmbH mit einem satten Preisnachlass bei der Anschaffung der Erklärungstäfelchen hervorgetan. Auch ihnen gilt unser Dank.
Infos hier

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 08. Mai

Die “Mühle” – ein Klassenzimmer Munz und Ruppenthal machten “große Pause”

Was für ein grausames Schicksal – Lehrer zu sein! Wie dem Ganzen noch etwas Heiteres abzugewinnen ist, machten “Die Lehrer – Munz und Ruppenthal” im Kulturhaus “Mühle” deutlich. Ohnehin Klassenteiler-geschädigt, unterrichteten sie die gut 120 “Schüler” über Vorurteile sowie Ab- und Hintergründe des beliebten Berufstandes.
Kaum eine andere Bevölkerungsgruppe hat so eine große Ahnung von Evaluation, Gewaltprävention und Mediation wie die “Uneducation-Fighter” in sämtlichen Schultypen. Dass dabei die Pädagogik oftmals auf der Strecke bleibt, ist nicht nur den sich überholenden Bildungsreformen, G8 und Lehrplanaktualisierungen zuzuschreiben. Abkehr vom Beamtentum und Deputatsgerangel sowie schleichende Überalterung der Lehrkräfte, bei gleichzeitigem höheren Eingangswissen (neue Medien, Sendung mit der Maus, ...) der Schüler, tun das Ihre, um zu einer gewissen Ironie zu verleiten. Für Ulrich Munz und Martin Ruppenthal, Durchschnittsalter: 39 Jahre – beide praktizierende Pädagogen und erfolgreiche Teilnehmer von “studienverlängernden Maßnahmen” in den Fächern Musik und Theater – ein “gefundenes Fressen”. Doch wer denkt, es werde in deren Programm scharf dagegen angegangen, irrt. Die Zwei üben sich lieber im Sticheln und Mäkeln. Die Insider im Publikum freut’s, wenn trefflich über eingenommene Eltern gelästert wird oder dem Lehramtsanwärter in seiner ersten Unterrichtsstunde vom erfahren-abgebrühten Kollegen “unter die Arme gegriffen” und selbst beim Synchronpinkeln im Paukerklo kritisch über die Schulter geblickt wird. Ein wenig kindlich bis spätpubertäres Gemüt wird also für die Berufsausübung schon gebraucht, ist zu erahnen, sowieso wenn das Aufbranden der Lacher mit dieser Vermutung in zeitliche Übereinstimmung zu bringen ist. Neben derartigen Plattitüden haben “Die Lehrer” aber durchaus witzige und anspruchvolle Passagen in ihrem “Lehrplan”. Einfallsreich so ihre Texte zu bekannten Melodien über das Tagein und Tagaus zwischen den Ferien, oder das heitere Elterngespräch, die Lehrerkonferenz mit der Vorstellung der “neuen Fächer” oder die filosofisch-germanistische Abhandlung von “Hoppe, hoppe Reiter” und die krassen Durchsagen zwischen den Schulgongs sowie der Hausmeistererfahrungsaustausch. Das abschließende (Zugaben-)Nachsitzen war dann rein freiwillig.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Montag, 03. Mai

“Scherz” lass nach! Kunstobjekte abgebaut/zerstört

Am 15. September vergangenen Jahres hat Alexander Weinmann seine Objekte “Wächter und Tor” im KunstRaum aufgestellt (Bilder davon hier). In der Walpurgisnacht wurde das “Tor” – wie viele andere Dinge in der Gemeinde – mutwillig zerstört. Ob der Radolfzeller Künstler das Objekt wieder in Stand setzen kann und will, steht noch offen. Der Arbeitskreis KunstRaum bedauert zutiefst diesen “Akt unreifer Energieentladung”.
Axel Reinhard Böhme dagegen konnte seine Bambusskulpturen im Pfarrgarten kontrolliert abbauen. Die Bambusstäbe mit 2,5 Meter Länge sind in der Mühle zwischengelagert, bis deren Kosten (geschätzt: rund 200 Euro) genau ermittelt wurden und/oder sich ein neuer Verwendungszweck samt Sponsor gefunden hat. Böhme sagte, dass damit viele Variationen möglich seien. Mögliche andere Standorte im KunstRaum Oberteuringen hat sich der Künstler bereits angesehen. Eine Rekonstruktion der Skulptur als Aktion mit der Schule oder im Rahmen der Ferienspiele könne er sich durchaus vorstellen.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 25. April

“KunstRaum Oberteuringen-Eröffnung”

Bei wunderschönem Frühlingswetter haben sich am Sonntagnachmittag zahlreiche Besucher zur Eröffnung des “KunstRaums Oberteuringen” in der Mühle eingefunden. Ein passender Ort, denn das Projekt ist im Team “Kultur in der Mühle” entstanden.
Die Ernüchterung kam schon bei der Vorbesichtigung. Zahlreiche Fußgänger und Radfahrer bevölkerten den Rotachpfad – weniger der Kunst als der Landschaft wegen. “Muscht ja net na‘gucke”, riet eine Frau ihrem über die Kunstwerke mosernden Mitradler. Eine Gruppe betrachtete Andreas Eltrichs Objekt aus ausgemusterten Bremsscheiben und Autoreifen: “Des hot en Künschtler gmacht, was soll des darstelle?” Roland Behrs Skulptur “Rotach” wies Verletzungen auf, sie war umgestürzt worden. Es wird noch einiger Überzeugungsarbeit bedürfen. Zu Ausstellungen kommen die Besucher freiwillig, auf Skulpturen- oder Kunstwegen, die immer mehr in Mode kommen, sind die Spaziergänger oder Wanderer der Kunst ausgesetzt.
Hier entlang der Rotach lässt man sie nicht hilflos stehen, auf dezenten Tafeln finden sich Erklärungen. Das ist auch nötig, weil viele mit den überwiegend gegenstandslosen Skulpturen wenig anfangen können und sie eher als Störfaktor in einer wunderbaren Ferienlandschaft betrachten. Dabei haben die beteiligten Künstler bewusst die thematische Inspiration durch die Flusslandschaft, durch Wasser, Steine und Bäume, Bewegung, Klang und Licht aufgenommen, haben einen Dialog mit der umgebenden Natur gesucht.
Wie Bürgermeister Karl-Heinz Beck in seiner Begrüßung sagte, ist der “KunstRaum Oberteuringen” eine neue Vision für das Zentrum des Apfelanbaus: “Oberteuringen lässt sich nicht nur durch Apfelblüten definieren.” Mit Stolz wies er darauf hin, dass schon vor neun Jahren im Zusammenhang mit der Konzeption eines Wanderwegenetzes ein örtlicher Skulpturenweg angedacht wurde, die Arbeiten an der Neugestaltung des Rotachbereichs hätten ihn nur verzögert. Auch der neue Oberschwaben-Kunstweg werde mit einem Kunstwerk von Tom Carr, das am 3. Juli beim Teuringer Dorffest eröffnet wird, in Oberteuringen Station machen. Beck dankte dem Kreiskulturamt und dessen neuem Leiter Dr. Stefan Feucht, in dem er einen engagierten Mitstreiter gefunden habe. Sein weiterer Dank galt den beteiligten Künstlern und dem rührigen Mühleteam, eine besondere Begrüßung galt dem mit dem Fahrrad gekommenen Landrat Wölfle mit Frau, der stets ein offenes Ohr für die Förderung moderner Kunst habe.
Im oberen Raum der Mühle, in dem die beteiligten Künstler Werke ausgestellt hatten und die Objekte des KunstRaums in einer Diaschau zu sehen waren, stellte Barbara Kensy-Schneider das Projekt und die einzelnen Künstler vor. Etwa sieben von ihnen waren zum gemeinsamen Spaziergang entlang der Kunstwerke gekommen, die im Wesentlichen bereits am Samstag in der Schwäbischen Zeitung vorgestellt wurden. Im Anschluss war noch ausgiebig Gelegenheit, miteinander und besonders mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. (Schwäbiscche Zeitung, erschienen: 26.04.2010) Helmut+Christel Voith

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Samstag, 24. April

“SPRUNGBRETT XIII”

“Wieder ein ganz anderes SPRUNGBRETT” erlebten ein halbes hundert Mühlenbesucher am vergangenen Samstagabend. Mit einer bunten Mixtur stellten sich neun Bühnenhungrige ihrem Publikum. Erstmals gab es einen Kurzfilm (Samuel Busch, 14 Jahre, Fellbach) im Programm. Für Thea Kuhnle und besonders Malin Schwarz war dies keineswegs die Premiere. Die beiden Klavierschülerinnen von Jarmila Sanders-Baumann nützten die Chance ebenso zum wiederholten Male wie Thomas Macat (Didgeridoo, Bad Saulgau) und Stefan Hell (Liedermacher, Reutlingen). SPRUNGBRETT-Premiere feierten Michelle Laib (Gesang, 12 Jahre, Meckenbeuren) sowie die Jungs der Liverockband “Still No Name” aus FN und Oberstenweiler. Durch das Programm führte in bewährt lockerer Manier Stefan Mitrenga (Dürnast). Das Soungengeneering besorgte dankenswerter Weise Alex Hog “Der Gute Ton” (Neuhaus). Wegen der noch nicht völlig ausgeheilten Stimmbandentzündung ihrer Frontfrau musste die Frickinger Indie-Rockband leider auf ihren Start verzichten.
Bilder und mehr Infos: www.sprungbrett-muehle.de oder mit klick auf die unteren Bilder

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Freitag, 16. April

“Dreggata Sauhund Blues” und Wasserspiele

“Kulturfrühling” in Oberteuringen – “Hot Shot Blues Band” spielte freitags auf - Barbara Knoglinger-Janoth eröffnete samstags Ausstellung “Im Fluss”

Gleich zwei gute Anlässe bot am vergangenen Wochenende das Kulturhaus “Mühle” zu dort hin zu kommen: Authentischen Blues, mit der “Hot Shot Blues Band” am Freitag und als Vorgeschmack zur baldigen “KunstRaum”-Eröffnung: Barbara Knoglinger-Janoths dazu abgestimmte Ausstellung “Im Fluss”.
“Im Fluss” befanden sich knappe 30 Zuhörer bei dem exzellenten Bluesabend mit der bayerischen “Hot Shot Blues Band”. Drei Herren im besten Alter, mit Soul und Funk im Herzen, überzeugten durch ihre Freude am Spiel. Insbesondere Peter Hubauer tat sich dabei mit seinem lebendigen und kreativen Gitarrenstil hervor. “Das passte vom ersten Takt bis zur letzten Note”, schwärmte ein eigens aus Wangen angereister Fan. Gerhard Eisen am Bass und Ludwig Bergner am Schlagzeug komplettierten die minimalistische Bandbesetzung. - Maximaler Bluesstreem mit Beimischungen aus Jazz und Latin.
Da, wo das Bluestrio tags zuvor aufgehört hatte, machten am Samstagabend Benjamin Engel am Saxophon und Franz Bingler mit seinen “Percussionutensilien” bei der Ausstellungseröffnung “Im Fluss” weiter. Mit gleicher Experimentierlaune - doch eher sphärisch einfühlsam, stimmten sie musikalisch auf das Bilderschauen ein. “Barbara Knoglinger-Janoth hat sich vom KunstRaum Rotachpark, einem Kulturprojekt in der Flusslandschaft der Rotach, inspirieren lassen und das WASSER zum Thema ihrer Ausstellung gemacht. Der unendliche Facettenreichtum des Wassers, der Reiz von Transparenz und Farbe, seine Wandelbarkeit und Flüchtigkeit, die Farbenspiele über dem Wasser und der Kontrast von hell und dunkel - das ist es, was sie interessiert. Mit Ölfarben nähert sie sich diesem Themenkomplex, um die tiefere Wesensart dieses natürlichen Elements von innen nach außen zu kehren. Sie löst es auf in geometrische Formen und Strukturgebilde und geht dabei bis zur äußersten Verfremdung – verstärkt durch den Blick aus einer ungewohnten Perspektive oder extreme Vergrößerung” sagte ihr laudierender Gatte.
Der “Kulturfrühling” in der Teuringer Mühle geht am kommenden Wochenende weiter: Am Samstag startet die 13. Auflage vom SPRUNGBRETT-Mühle und am Sonntag wird der “KunstRaum” eröffnet.
Ausstellung: “Im Fluss” Barbara Knoglinger-Janoth
Kulturhaus “Mühle” Oberteuringen
Bis 16. Mai mittwochs und sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie zu den Veranstaltungen geöffnet. Eintritt frei.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 21. März

“Max, der kleine Stadthamster” erhielt Schulbesuch

Die Schüler der dritten Klassen der Teuringer-Tal-Schule (R.Denzel und S.Traub) kamen an den vergangenen zwei Dienstagen in die derzeit laufende Ausstellung “Max, der kleine Stadthamster” und ließen sich von der Autorin, Tiziana Gentili-Nenning und der Illustratorin, Judith Beck-Meyer, über den Werdegang eines Buches berichten. Welch langer Weg es von der Idee bis zum fertigen Produkt ist und wie viele verschiedene Berufe daran mitarbeiten, bis ein (Kinder-)Buch seinen neuen Besitzer erfreut, erklärte Judith. Tiziana erzählte anschließend, vor den ausgestellten Bildern, die Geschichte des kleinen Hamsters, der mit Hunger aus seinem Winterschlaf aufwachte und sich auf die Suche nach Essen machte. Judith Beck-Meyer zeigt in der Ausstellung noch weitere ihrer Bilder aus vorangegangenen Kinderbüchern. Ein großes Lob gab es von den Künstlerinnen für die Schüler die “interessiert und konzentriert” mitgemacht haben.
Bilder davon gibt es auf www.muehle-ot.de >> Fotogalerie Am Sonntag dazwischen nahmen nur wenig von der Möglichkeit Gebrauch, zu hören, schauen oder nach Vorlagen zu malen. Letzte Gelegenheit dazu ist am kommenden Sonntag, ab 14 Uhr, in Kombination mit dem Programm vom Puppentheater Fädchen ”Lotte, Lukas und das grüne Gold”, das um 16 Uhr beginnt.

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Montag, 08. März

KunstRaum Oberteuringen

Am 4. März wurde eine neue Skulptur dem KunstRaum beigefügt. Sie befindet sich an der Einmündung vom Friedhofsweg in den Parkweg und trägt den Titel

“Dreiklang”

Drei Künstlerfreunde: Herbert Leichtle (Steinbildner), Falko Jahn (Holzbildhauer) und Mirko Siakkou-Flodin (Metallkünstler) schafften, jeder mit seinem künstlerischem Material, einen Teil der Gesamtskulptur. Das Gemeinschaftsobjekt – ein schräg in den Raum ragendes Dreieck – symbolisiert die stabilste Konstellation in der Statik (das Dreieck) und führt die drei Materialien in spannender Weise zusammen.
Der Stein von Herbert Leichtle ist eine sogenannte Gruschte-Platte, ein Außenstück eines riesigen Granitquaders aus dem Steinbruch. Man sieht noch deutlich die Abbruchbohrungen und Spaltflächen.
Das Treibholz kommt aus dem Bodensee bei Lindau und wurde von Falko Jahn für die Skulptur passend gemacht.
Der Metallträger von Mirko Siakkou-Flodin scheint ebenfalls - wie der Stahlring im Knotenpunkt - auf den ersten Blick wie ein Fundstück vom Schrottplatz, ist aber komplett neu durchkonstruiert worden. Der Wechsel des T-Eisen-Schenkels ergibt einen genialen Aha-Effekt für den technisch versierten Betrachter, die Oberflächenbehandlung - Rost und Blattgold - lässt auch noch im Detail etwas entdecken.
Die Skulptur wurde in Herbert Leichtles Atelier in Rötenbach bei Wolfegg von allen drei Künstlern zusammengebaut. Diese Gemeinschaftsarbeit ist nicht nur spannend in ihrem Materialmix, sondern ist auch bewusst als Symbol für die sonst nicht übliche Teamarbeit von Künstlern in ihrem Metier gedacht und soll zu weiteren Projekten anregen.

Nähere Infos über die Künstler:
www.herbert-leichtle.de
Mirko Siakkou-Flodin - www.mo-metallkunst.de
Falko Jahn - www.falko-jahn.de

Für “Kultur in der Mühle” – Barbara Kensy-Schneider

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Sonntag, 07. März

Was macht ein Hamster in der Mühle?

Vermutlich hätte es Max, dem kleinen Stadthamster in unserer Mühle besser gehabt, als im Kinderbuch von Tiziana Gentili-Nenning. Aber am Ende wird ja alles gut, der verirrte Hamster findet wieder nach Hause in seine gemütliche Umgebung und seine Freunde, die ihn schmerzlich vermissten, begrüßen ihn ganz herzlich. Es war gar nicht schwer sich vorzustellen, wie es Max draußen im kalten Winter ergangen sein mußte. Der eisige Wind, der um die Ecken pfiff ließ die Spaziergänger rar werden und so kamen nur einige wenige Kinder, um sich aus dem liebenswerten Kinderbuch vorlesen zu lassen. Die Autorin hatte den Raum mit einer Herbst und Winterszene dekoriert und der Hamster saß doch leibhaftig mit bei den Tieren. Die Kinder und auch die Eltern, die sich für das Zuhören entschlossen hatten, waren aufmerksam bei der Sache.
Judith Beck-Mayer hatte das Buch illustriert und die Bilder in der Galerie ausgestellt. Wer sich die Zeit nahm, konnte so die liebenswerten Tierfiguren bewundern und die Geschichte noch einmal nachvollziehen. Die Malerin Judith Beck-Mayer illustriert seit vielen Jahren Kinderbücher von den verschiedensten Autoren. Jederzeit stand sie während des Nachmittags den Kindern und Erwachsenen für Fragen zur Verfügung und so manches Kind blätterte hingebungsvoll im Skizzenblock. Doch nicht nur Kinderbücher sind das Metier der Künstlerin, sie zeigt in der Mühle einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens mit vielen Landschaften, meist kolorierte Kohle- oder Tuschezeichnungen mit einer erstaunlichen Wiedergabe der Natur und der Tiere.

Das Mühlencafé sorgte auf der Galerie und im Keller für eine angenehme Kaffehausatmosphäre und die Gäste nutzten gerne die Gelegenheit für eine Pause und ein Gespräch. Es hätten ein paar mehr sein können, am Angebot hat es nicht gemangelt. Aber vielleicht läuft es am Sonntag, den 21. März besser. Da liest die Autorin jeweils um 15 und um 16 Uhr noch einmal aus ihrem Buch vor und das Mühlencafé ist auch wieder geöffnet. Die Autorin Tiziana Gentili-Nenning wird an den anderen Ausstellungssonntagen ebenfalls anwesend sein. Sie ist auch dann bereit, aus dem Buch vorzulesen, wenn Interesse besteht.
Erfreulich ist, dass die Grundschule einen Ausstellungsbesuch angekündigt hat, bei dem sie von den beiden Künstlerinnen über den Werdegang eines Kinderbuchs, von der Idee bis zum fertigen Buch, einiges erfahren werden.
Die Ausstellung kann bis zum 28. März jeweils sonntags und mittwochs von 14 bis 18 Uhr besucht werden. An den Mittwochnachmittagen steht der Seiteneingang beim Grundbuchamt zur Verfügung.

Für “Kultur in der Mühle” – Irmgard Dollansky

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Samstag, 27. Februar

“voiceNet” mit “fis oder stirb”

Gut bei Atem zeigten sich die Mitglieder von “voiceNet” in ihrem jüngsten Programm “fis – oder stirb”. Die Wellfitnessparodie forderte neben dem choreographischen Bewegungsabläufen natürlich chorische Hochleistung - trug aber bereits in der zweiten Hälfte des Abends reiche Früchte, als es galt Zugabe um Zugabe zu überstehen.
Wie ernst nehmen wir uns oder was, wenn es darum geht, dem Alterungsprozess entgegenzuwirken? Was lassen wir uns nicht alles aufschwatzen und mit uns geschehen, nur um trendfit rüberzukommen? Außer “voiceNet” gibt es noch viele Antworten, doch nirgends werden diese so harmonisch verpackt. Die, von Marco Ricciardo, szenisch ausgefeilten Zwischendialoge steigerten sich dramaturgisch und überraschten und erheiterten die 100 Mühlengäste letztlich als Running Gag sogar während der Liedvorträge. Egal ob im workout-dress oder Bühnengarderobe, das Ensemble gab sich keine Blöße. Unplugged, also ohne Mikro und Verstärker, spulte der 12 köpfige Chor sein Fitnessprogramm herunter. Am Klavier begleitete virtuos Jan Siegsmund und Peter Fuchs sporadisch am “Schifferklavier”. Von Fuchs stammen auch die Arrangements, die nun – nach fast 15 Jahren seit ihrem ersten Auftritt als Chor - auch immer “ausgefuchster” werden. Den Comedian Harmonists Titeln wurden weitere Glanzlichter zugefügt, wie etwa Queens “Bohemian Rhapsodie” oder neu im Programm: ein umfangreiches Beatles-Medley. Schön auch Duke Ellingtons “Caravan” und “Mood Indigo”. Köstlich, die schwizerdütsche Version von “Ich will lieber einen Mann” – vorgetragen von Ursula Belli. Als Hit schlechthin erwies sich wiederum “Der Clou” als “Sängerwettstreit” zwischen den Geschlechtern.
Unübersehbar ist die stimmige Chemie, die unter den SängerInnen herrscht und bei all den anstrengenden Gesangparts, dennoch den Funken der Sangesfreude auf das Publikum überträgt. Das macht dann auch gerne mit, wenn es gilt das Atmen zu schulen oder gleich mehrfach zu bekunden, dass “all You need is love”. Auch zeigte es sich keineswegs sparsam an Applaus- und Lacheinlagen. Aus der ganzen Region kam es zusammengeströmt – war es doch für längere Zeit der letzte Termin von “voiceNet” in der Gegend. Erst im September sind sie im Bürgersaal in Berg wieder mit zu erleben.

Künstlerinfo unter: www.voiceNet-live.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Freitag, 19. Februar

Grachmusikoff, uneingeschränkt die “beste schwäbische Rockband der Welt”

Grachmusikoff, das “fleischgewordene Monument schwäbischer Volkskultur” trat wieder einmal in der Mühle auf, brachte gleich seine treuen Fans mit und sorgte für einen vollen Saal. Die begleiten nämlich das Gracher-Trio zu den Konzerten in der Umgebung und wer einmal in den Terminkalender der drei Musiker schaut, der weiß, dass sie da viel zu tun haben. Seit dreißig Jahren schreiben die Schussenrieder eine schwäbische Erfolgsgeschichte, bestehend aus einer grandiosen Musikalität und unverblümten Texten in breitestem Schussenrieder Dialekt . Während andere Bands längst der Musikgeschichte angehören, sind die Konzerte des Trios bereits Kult.
Die Nähe zum Publikum ist sofort hergestellt, sie sprechen seine Sprache. Auf der Bühne stehen drei Kumpels, denen man gerne einen Abend lang bei ihren Lebensweisheiten zuhört. Da wird viel geblödelt und geflaxt, aber es gibt auch die ruhigeren Elemente, wenn die Köberlein Zwillinge die anrührende Geschichte des “Ikarus vom Lautertal” musikalisch erzählen, oder aus dem “Bauraliad” über den Bauernkrieg in Oberschwaben einen tiefsinnigen Blues kreieren. Die Eigenheiten des schwäbischen Landlebens haben sie einst in einer Rundfunksendung als etwas eigenwilliges Heimatlied besungen. Ja, da wo sie dahoim sind, da sind sie fest verwurzelt. Wenn sie dann auf ein paar Lieder aus der Zeit zurückgreifen, als sie sich noch als “Schwoißfuaß” unterwegs waren, dann singen die meist älteren Besucher lauthals mit und erinnern sich an die gute alte Musikzeit. Authentisch schwäbisch sind die drei und die Bühne ist ihr Wohnzimmer in dem jeder Besucher willkommen ist. Weltmännisch sind sie dagegen, wenn sie Rock, Beat, Blues und Reggae Rhythmen auf musikalisch hohem Niveau spielen.
Die Mischung ist einzigartig. Fetzige Musik, schräg, schrill, in begeisternden Arrangements, gespielt auf einer Unzahl von Instrumenten, gesungen mit eigenen urwüchsigen Worten, das garantiert dass Grachmusikoff noch lange nicht in Rente gehen wird. Und dann die Zwischenansagen und persönlichen Frotzeleien der Zwillinge Alex und Georg Köberlein, sie sind das Salz in der Suppe. Und Hansi Fink, der Gitarrist, schweigt schmunzelnd den ganzen Abend und läßt seine Gitarre für sich sprechen. Als am Ende der Vorstellung als fünfte Zugabe noch die alte Schnulze vom brennend heißen Wüstensand erklang, da waren die Besucher vollends aus dem Häuschen und einige konnten sogar noch mitsingen. Musik hat halt kein Alter.

Für “Kultur in der Mühle” – Irmgard Dollansky

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Samstag, 30. Januar

“Zoff Voices” – Frauenpower aus Konstanz

Ganz ohne Zoff aber mit viel Voices kam der Frauenchor aus Konstanz bei ihrem “ersten Auftritt auf der Nordseite des Sees” rüber. In der restlos ausverkauften “Mühle” bestachen die Sängerinnen um Dirk Werner mit perfekt vorgetragenen Arrangements aus der Kategorie “schwierig plus”.
“Singen ist anstrengend und die Fähre geht stündlich”, erinnerte die - den ganzen Abend frei und munter parlierende - Moderatorin des Chores, Dagmar Egger, das begeisterte Publikum, das nach den zwei Zugaben immer noch mehr verlangte. Letztlich besannen sich die Mühlengäste und dachten an ihr eigenes Nachhausekommen. Hatten doch Viele bei dem kalten und unwirtlichen Wetter- und Straßenverhältnissen einen weiten Weg auf sich genommen um “endlich mal den Chor in der Nähe mit zu bekommen”. Von Bregenz und Radolfzell, aus Wangen und natürlich aus Konstanz selbst, kamen sie auf verschneiten Straßen in die Teuringer “Mühle”. Passend dazu die Aussage von Chorleiter Dirk Werner “Jeder Künstler zieht sich sein Publikum”. Dies allerdings auf Anfrage eines Besuchers, der gerne (viel) mehr Titel in deutscher Sprache gehört hätte..... Das war aber auch schon das einzige, das irgendwie mit dem Chorvornamen in Verbindung gebracht hätte werden können. Die überwiegende Mehrheit der Besucher ergötzten sich an dem Vortrag, in dem viele Hits der 60er bis 90er Jahre zu Gehör kamen. Die wenigsten kannten indes den Erfolgsschlager “Hijo De La Luna”, der spanischen Gruppe Mecano aus den 80ern. Auffallend bei allen Liedern war die deutliche Aussprache der Sängerinnen und das in allen Sprachen! – Dabei hatten diese neben ihren Gesangspart auch noch an zahlreiche und abwechslungsreiche Choreographieeinlagen zu denken.
“Zoff Voices” gingen aus einem Chor der Mädchenschule Zoffingen hervor, Seit zehn Jahren leitet diesen Dirk Werner und verfasst die teils bis zu sechsstimmigen Arrangements. Er selbst begleitet den Chor virtuos auf dem Klavier. Zusätzlich kommen immer wieder verschiedene Musiker zum Einsatz. An dem Abend in der “Mühle” war es Arno Haas, der mit seinen Saxophonen dem Chor eine zusätzliche Tonfarbe verlieh. Haas war auch der Einzige, dem das Parkett in der “Mühle” schon bekannt war. Es ist allerdings beinahe sieben Jahre her, dass er mit Jürgen Waideles Conversation Band zugegen war.
Musikalisch geht es in der “Mühle” weiter – am 19. Februar kommt das “Grachmusikoff-Trio” und am 27. Februar “Voice Net” mit ihrem neuen Programm “Fis oder stirb“.

Informationen im Internet: www.zoffvoices.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Dienstag, 26. Januar

Kienzle und die Frotzler in der “Post”

Viele wußten nicht gleich, dass “Kienzle und die Frotzler” eine Mühlenveranstaltung war, die man erstmals in den Saal der Oberteuringer Post verlegt hatte. Zum einen, weil man eine neue “Location” ausprobieren wollte, zum anderen weil die Mühle für derartige Veranstaltungen zu klein und der Eintritt zu teuer wäre.
Die Premiere hat geklappt, und angesichts des fast vollen Saals war das Mühlenteam erleichtert. Doch “freie Platzwahl” ist für manche Besucher anscheinend eine Kampfansage. Da wurde beispielsweise Beschwerde geführt, dass von 400 Plätzen einige reserviert waren. Bloß zur Klarstellung, für unsere Sponsoren, Raiba und Sparkasse Bodensee, werden wir auch weiterhin Plätze freihalten und wer sich eine Karte kauft und uns dazu noch einen Betrag sponsert, dem reservieren wir natürlich künftig auch gerne einen Platz, keine Frage.

Ulrich Kienzle, Fernsehjournalist und TV-Legende, ist den meisten noch als Gegenüber von Bodo Hauser in der Sendung “Frontal” in Erinnerung. Waren die beiden wirklich in inniger Abneigung miteinander verbunden? “Ja, das war nicht vom Drehbuch erfunden, das war echt”, bestätigte Frau Kienzle in einem Gespräch vor der Vorstellung.
Der journalistische Biss ist ihm geblieben. Kienzle durchleuchtete sich und seine schwäbischen Landsleute aus allen Blickwinkeln und strickte daraus, zusammen mit den drei Mannen von “Tango Five”, eine unterhaltsame Geschichtsvorlesung. Wer sind wir? Was sind unsere Macken? Wo kommen die Schwaben her und wie haben sie sich durch die Jahrhunderte gewurschtelt und ihre Eigenarten entwickelt? “Mit seinen literarischen und historischen Streifzügen, sowie Anekdoten aus der Politik zeichnete Kienzle liebevoll-bissig ein facettenreiches Schwabenbild”, schrieb der Südkurier. Dass er dabei auch dem kleinen Mann aufs Maul und ins Herz geschaut hatte war nur ein Teil der skurrilen Geschichtsstunde. Freilich, die meisten klischeehaften Anekdoten waren so oder ein bisschen anders längst bekannt. Da hatte er leichtes Spiel, mit heiter-derben Aussprüchen die Lacher auf seine Seite zu ziehen. So sind sie halt, die Schwaben. Sie sind, so Kienzle, der am meisten unterschätzte Volksstamm. Dabei haben sie auch einiges zu bieten, Leute wie Daimler, Bosch, Benz, Steiff, aber auch Schiller und Hegel und -nicht zu vergessen- Gotthilf Fischer! Arbeit versüßte ihnen das Leben und brachte so manchen Erfolg auf den Weg und diese, zur moralischen Verpflichtung erhobene Schaffensfreude (und - pssst- die Kehrwoche), haben sie den Pietisten, den schwäbischen Taliban, zu verdanken, die dafür sorgten, dass die Lebensfreude nicht überhand nahm. Heute darf man längst wieder Schwabe und zugleich Genußmensch sein. Das Tango Five Trio “Die Frotzler” war unverzichtbarer musikalischer Part der Vorstellung. Ohne deren witzige Stichworte und Einlagen wäre das Programm nur schwer in Fahrt gekommen. Ein paar Couplets extra wären sicher gut angekommen.

Für “Kultur in der Mühle” – Irmgard Dollansky

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Samstag, 23. Januar

Danke für “Jubiläumsspende”

“Warmer Regen” für die Kasse des Kulturvereins: Die Narrenzunft Bitzenhofen-Oberteuringen überreichte unlängst beim Zunftmeisterempfang dem Kulturverein eine großzügige Spende. Kerstin Dürnay und Anni Heine (mit Mikro) bedankten sich im Namen des Vereins und stellten in Aussicht, dass das Geld nicht lange in der Vereinskasse liegen bleiben werde. Dringend benötigte Anschaffungen ließen sich dadurch früher realisieren. Die NZ Bitzenhofen unterstützt die Kulturarbeit in der “Mühle” schon seit Anbeginn. So gehören mittlerweile mehr als ein Viertel der Teammitglieder auch der Zunft an und genauso wertvoll war auch das temporäre Engagement vieler Zunftmitglieder bei den vergangenen Mühlenadventveranstaltungen. “Nach wie vor ist die breite Akzeptanz unseres Programms und euer Besuch in der Mühle für uns das größte Geschenk”, deutete Anni Heine an.

www.nz-bitzenhofen.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Sonntag, 17. Januar

“Weiße Bilder” von Michael Beck in der “Mühle”

Zwischen Hamburg, München und Zürich finden Michael Becks “Weiße Bilder” in der “Mühlengalerie” derzeit ihr Verweil. Abstrakte Werke, mit denen der in Meckenbeuren schaffende Künstler “die Seele hinter der Fassade” durchscheinen lässt. Noch bis 28. Februar lassen sich hier Parallelen zum eigenen Innenleben erschauen.
“Zwischen Weiß und Schwarz pulsiert das Leben” ist eine althergebrachte Erkenntnis in der Malkunst. Michael Beck erfindet hier kein neues Rad. Was er allerdings neu macht, ist die Verquickung der Technik der alten Meister mit seinen Gefühlen und Erkenntnissen. Dabei bedient er sich Materialen, die eigens zusammen gesammelt und –gemischt, Schicht für Schicht aufgetragen werden, dabei trocknen, härten, springen, platzen oder in sich zusammenfallen, bevor die weiße Öllasur wie ein Schleier darübergelegt wird. Ein Schleier, unterschiedlich dicht, mit Durchblicken, Ausbeulungen oder klar abgegrenzten Aussparungen. Nicht wirklich Schleier, sagt Beck, eher Fassade, wohinter sich Abgründe oder Auftürmungen finden lassen. Das entschleierte Sein – das wahre Wesen.
Nur scheinbar profan oder flapsig Becks Begründung, fortan so zu malen: “Ich wollte auch mal mit einem breiten Pinsel arbeiten.” – Der gelernte Grafikdesigner beherrscht und praktizierte sehr wohl die Kunst des feines Pinselstrichs, der Gestaltmalerei. Doch davon habe er sich seit einigen Jahren befreit. Nicht mehr Mainstream, sondern Avantgarde übt auf ihn die Faszination aus, die ihm immer weitere Inspirationen eingibt. Das Dahinter ist die unerschöpfliche Quelle die aus seinen Werken sprudelt. “Wir alle haben unsere dunklen Seiten, die wir gerne nach außen mit einer “weißen Weste” kaschieren. Die Auseinandersetzung damit, das Erkennen der eigenen Fehlbarkeit, lässt uns anders, bewusster mit dem Leben umgehen.” Dergestalt selbsterfahren, lässt Michael Beck hinter die Fassade blicken und jedem Betrachter seine eigengefühlte Interpretation. Wer sieht was - in dem Schellackquadrat, in dem Teerbatzen, der spindelförmigen Zelluloseausbuchtung, dem eingestreuten Grassamen, der aufgeborstenen oder erkenntlich geflickten Oberfläche? Nicht zum schnell mal Drüberschauen, sondern zum Verweilen und Insichgehen, zum Wirken lassen und Erkennen sind Becks Bilder. Er selbst scheint es schon längst erkannt zu haben.

“Weiße Bilder” – Michael Beck
17. Januar bis 28. Februar
Ausstellung geöffnet mittwochs und sonntags von 14 bis 18 Uhr und zu den Veranstaltungen. Eintritt frei und unverbindlich, aber auf eigene Erfahr.
Künstlerinformationen im Internet: www.michael-beck-art.de

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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Freitag, 08. Januar

Neujahrskonzert mit Pifferari di Santo Spirito

Etwas ganz besonderes für die Freunde von klassischer Musik - die aber sehr wohl auch den Spaß verstehen, wenn das Genre mal nicht so bierernst daherkommt. Zumal, wenn jene musikalischen Humoresken mit derartiger Akkuratesse und Perfektion umgesetzt werden. Die Heidelberger Familie Friederich mit Pianist Peter Schumann versetzten das Mühlenpublikum ein ums andere Mal ins Staunen, wenn insbesondere Margaret und Matthias Friederich durch den “fliegenden Wechsel” ihrer Instrumente dem jeweiligen Stück eine vollkommen andere Klangnote gaben. Und ihr Instrumentarium wies einen erheblichen Umfang auf! Blasinstrumente der verschiedensten Art – vom Krummhorn und Bass-Rankett über Gemshörner und Chalumeau bis hin zu Blockflöten von groß bis gar klein und von Bass bis Sopran. Das E-Piano war die Domäne von Peter Schumann, der damit auch schon mal eine Spinett oder Gitarrenbegleitung produzierte, wenn es dazu passte. David Friederich dagegen ist mehr bei den Schlaginstrumenten zuhause. Drumset, Xylo- und Marimbaphon harrten auf seine virtuose Bearbeitung. Für allerlei Spaß- und Spezialeffekte steht der elfjährige Colin Friederich der Gruppe zur Seite. Er zeichnete sich auch als Publikumsdirigent bei der Strauß-Polka “ohne Sorgen” aus. Hier spielten platzende Luftballone eine klangvolle Rolle – beim “Gelber-Sack-Rap” kamen auch noch diverse Recyclingutensilien zum Einsatz. Die Palette an Klangkörper war schier unüberschaubar – überhörbar aber nicht. Mit Witz und Humor präsentierten die Heiliggeistpfeifer ihr Programm, von dem viele Besucher geradezu ins Schwärmen gerieten. Zwischen Scarletti, Gulda, Strauß und anderen Klassikern erhellte Matthias humorvoll den Wissenshorizont der Zuhörer mit hintergründigen Erklärungen zu den Musikstücken oder eingesetzten Instrumenten. Viel Beifall erhielten die 14 Variationen über “Happy Birthday” – einem Eigenarrangement – das diese Weise von ihrer etwaigen mittelalterlichen Form bis in die Neuzeit begleitete.
Schon in der Pause fand sich eine dicke Traube an wissbegierigen Gästen vor der Bühne, die mehr über die außergewöhnlichen Instrumente wissen wollten und/oder das mitgebrachte Pifferari-Merchandising sondierte. Und auch nach etlichen Zugaben zeigten sich die “Pfeifer” nicht müde, über sich und ihre spezielle Darbietung Rede und Antwort zu geben.
“So etwas habe ich so noch nie gehört” äußerten viele und heiter gestimmte Mühlegäste nach der Veranstaltung. “Wir kommen schon seit einigen Jahren zum Neujahrskonzert in die Mühle. Es war immer etwas Besonderes, aber so heiter gestimmt sind wir danach noch nie gewesen”, so die Sprecherin einer Delegation aus dem D-Tal. Positiv überrascht wurde auch das Mühlenteam, denn inzwischen scheint der kulinarische Begleitgedanke zu den Veranstaltungen in die Köpfe der Besucher gefunden zu haben – vom angebotenen “Mühlenteller”, mit verschiedenen Schmankerln darauf, blieb jedenfalls nichts übrig!

Informationen zu “Pifferari di Santo Spirito” im Internet gibt es unter www.pifferari.de und Bilder vom Neujahrskonzert gibt es mit Klick auf eines der unteren Bilder

Für “Kultur in der Mühle” – Bruno Rauscher

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