8. Januar - 12. Februar 2012

Walter Pfeffer
Gedächtnisausstellung

Über einen beachtlichen Zustrom an Gästen konnten sich die Organisatoren der Gedächtnisausstellung “Walter Pfeffer” zur Eröffnung am vergangenen Sonntagnachmittag freuen.

Erinnert wird damit nicht nur an den 1982 gestorbenen Künstler, sondern auch an die von ihm porträtierten Personen.

45 Bilder, davon 15 als Leihgaben der Besitzer, und viele Skizzen hat Astrid Strauss-Pfeffer aus dem Fundus der Familie ausgewählt und zusammengetragen und für die Ausstellung vorbereiten lassen. Portraits, Stillleben und Landschaftsansichten aus der Zeit zwischen 1940 und 1976 sind seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigen die Schaffensfreude und das Können des “Malers aus Leidenschaft”, der selten eines seiner Werke signierte, weil er stets noch etwas zum Verbessern fand, erzählte seine Tochter Astrid. Seine Fähigkeit, dem Portrait das Wesen und den Charakter des Portraitierten anzuheften, macht seine Bilder lebendig und ausdrucksstark.
“Mal war alles weiß, mal rot oder blau. Und ich hab mich als Kind gefragt, wie daraus ein Bild werden sollte und letztlich gewundert, dass doch etwas daraus wurde”, berichtete Tochter Astrid, als sie die verschiedenen Maltechniken ihres Vaters beschrieb. Neben dieser Schichtenmalerei malte Walter Pfeffer auch direkt mit Farben, wobei er es verstand, diese teilweise selbst her zu stellen. Sein Ruf als treffender Charakterkopfmaler muss regional entsprechend gewesen sein, denn sonst wären nicht so viele Hefigkofener bereit gewesen sich von ihm “verewigen” zu lassen. Es gab sogar stille Bewunderer seiner Arbeit, wie Willi Riether offenbarte, der sich gemeinsam mit zwei ehemaligen “Berghölzle Indianern” unabgesprochen aber wohlvorbereitet in die Laudatio einklinkten. Oft habe er als geduldeter Zuschauer dabei die Zeit vergessen und sich später inspirieren lassen, selbst mit der Malerei zu beginnen.
Die musikalische Untermalung des Nachmittags übernahm Marin Weber, Kirchenmusiker in der Seelsorgeeinheit Konstanz-Petershausen, der auch regelmäßig als Organist und Dirigent auftritt und Orgelkonzerte in Deutschland, Frankreich, Polen und der Schweiz gibt, mit einem überwiegend klassischen Repertoire, das sich bestens in die bis zum Abend währende Künstlercafé-Atmosphäre integrierte.

Bruno Rauscher