Südkurier 17. Januar 2024 von Claudia Wörner
Schüler können mehr als nur Handy
- Ausstellung Schulkunst in der Mühle zu sehen.
- Verschiedenartige Arbeiten zum Thema Serie.
- Kunst trägt zur Entwicklung der Persönlichkeit bei.
Eröffnung der Ausstellung Schulkunst im Kulturhaus Mühle (vorne von links): Lehrerin Tanja Neidhart und Barbara Kensy-Schneider, im Mühlenteam zuständig für die Kunstausstellungen, sprachen bei der Vernissage. | Bild: Claudia Wörner
Im Kulturhaus Mühle in Oberteuringen wurde die aktuelle Ausstellung unter dem Titel Schulkunst eröffnet. Initiiert vom Kultusministerium sind Arbeiten von Schulen im Bodenseekreis und im Landkreis Ravensburg zu sehen, die sich mit dem Thema Serie beschäftigen.
Mit Tusche gemalte Friedenstauben, eine mit Pastellkreiden gestaltete Käfersammlung, fallende Blätter, verschiedene Bilder eines Dorfes, das an die Motive der Blauen Reiter erinnert, Collagen, Foto-Variationen der Weingartener Basilika, Gipsarbeiten und vieles mehr sind bei der Ausstellung zu entdecken. „Es handelt sich hier nicht um einen Wettbewerb und es geht nicht um das beste Bild“, sagte Lehrerin Tanja Neidhart vom Schulkunst-Team. Vielmehr seien Arbeiten aller Schularten nebeneinander zu sehen. Nichtsdestotrotz werde es das eine oder andere Werk in die Landesausstellung nach Stuttgart schaffen.
„Die Kinder können alle mehr als nur Handy“, betonte Tanja Neidhart. Kunst, ein Fach auf das im Land Wert gelegt werde, trage zur Entwicklung der Persönlichkeit und von Kreativität bei. Außerdem fördere sie die Entwicklung von Problemlösungsstrategien und der Frustrationstoleranz.
Serie eine Variation von Ideen
Lehrer Uli Schubert nannte die grüne Welle und die Pechsträhne als alltägliche Beispiele für Serien. „Menschliches Erleben ist, dass viele Dinge im Plural vorkommen.“ Auch ein Vogelschwarm oder eine Wiese mit ihren Grashalmen seien Serien. Auch der Mensch selbst mit seinen Armen, Augen und Ohren sei im Grunde Teil einer Serie. „Dabei steht ein verbindendes Konzept über dem Individuellen und die Serie zeigt eine Variation von Ideen“, erläuterte Uli Schubert. Ausnahme sei die industriell gefertigte Serie.
Es habe sehr viel Spaß gemacht, der Kreativität freien Lauf zu lassen, sagt Karin Kruppa, die die zehnte Klasse der Realschule Weingarten besucht. Zusammen mit ihren Mitschülern hat sie Fotos von sich selbst in verschiedenen Graustufen gemacht und sie übereinandergelegt. Entstanden sind höchst interessante collageartige Fotos mit künstlerischem Anspruch. „Bei dem Thema konnten wir uns richtig austoben“, ergänzt Leon Buchmaier. Die Ausstellung in der Oberteuringer Mühle zu sehen sei spannend. „Es ist sehr interessant, die verschiedenen Ideen zum Thema Serie hier nebeneinander zu sehen“, sind sich die Schüler einig.
Viele verschiedene Arbeitsschritte forderte die Serie der Klasse 3a der Markdorfer Jakob-Gretser-Grundschule. „Wir haben Blätter gesammelt, sie auf Pappe geklebt, ausgeschnitten, bemalt und dann gedruckt. Dazu kamen noch Muster“, beschreibt Dion Buck den Prozess. Das bunte Ergebnis kann sich sehen lassen. „Und es hat Spaß gemacht“, fügt Dion Buck einen wichtigen Aspekt hinzu. In der Origamiarbeit der Teuringer-Tal-Schule, an der insgesamt 48 Zweit- und Viertklässler beteiligt waren, sind bei genauem Hinsehen sogar sechs Serien zu entdecken.
„Wir wollten etwas Plastisches gestalten, das der kindlichen Welt entspricht“, sagt Lehrerin Stefanie Rauch zu den anspruchsvollen Faltarbeiten in allen Farben des Regenbogens. Musikalisch begleiteten Lotta Nitz und Lukas Brugger vom Montfort-Gymnasium Tettnang die Vernissage zur Ausstellung in der Mühle am Klavier.
Galerie in der Mühle
Die Ausstellung Schulkunst ist noch bis einschließlich Sonntag, 18. Februar in der Galerie im Kulturhaus Mühle in Oberteuringen zu sehen. Bei freiem Eintritt ist sie jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet, sowie zu allen anderen Kulturveranstaltungen. Der Besuch von Schulklassen ist nach Absprache auch zu anderen Zeiten möglich. Die Galerie zeigt etwa acht Ausstellungen im Jahr von Bildern, Skulpturen, Installationen und Kunsthandwerk und bietet auch ein Sprungbrett für angehende, noch unbekannte Künstler.