Samstag, 7. Juni

„Middla em Schwoba-Altr“ 

Hillus Herzdropfa

Der Schwabe wird mit 40 Jahren “gscheit” ond lot nemme Hugooles mit sich doa – bei Schwäbinnen soll es von Geburt an so sein – behaupten jedenfalls d’r Franz ond de Hillu. Hillus Herzdropfa – das ist eine einzigartige Mischung aus subtil-komischen Gesellschaftsstudien frei nach Loriot und der herzhaften Zotigkeit eines Mundarttheaters. Und das Thema ist immer das Leben auf der schwäbischen Alb.

Die beiden Hauptakteure Hillu Stoll und Franz Auber schlüpfen immer wieder in andere liebenswert-rustikale Rollen und schaffen es ganz nebenbei, das Publikum in das Stück mit einzubeziehen.
www.hillus-herzdropfa.de

Kabarett Comedy

G'sund lebt's sich's a'g'nehm'r

Keine Angst vor dem Genuss dieser Herztropfen zeigten am vergangenen Samstag mehr Personen, als der Saal des Teuringer Kulturhauses zu fassen vermag. Hillu Stoll und Franz Auber waren für die Verteilung zuständig und klärten über Risiko und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen auf.

 

In der von ihnen durchgeführten repräsentativen und an dem Abend präsentierten „Erhebung zur besseren Eingrenzung des Schwabenalters“, seien altersabhängig unterschiedliche Angaben gemacht worden. Nach einigermaßen kompliziert-statistischer Auswertung könne der Zeitraum „Middle em Schwoba-Altr“ zwischen dem 50 und 70 Lebensjahr eingegrenzt werden. Was allerdings nur für die männlichen Schwaben gelte, wusste schon Klein Lena (im weiteren Verlauf „Lenale“ genannt) – „weil d‘ Mädle kriaget d‘ G’scheidhoit scho in d‘ Wiag g’legt“ und dieses Matthias alias „Maddeisle“ in der Kinderkrippe sagte, noch bevor sie überhaupt richtig sprechen konnte. Die Stationen, bis die Zwei dann endlich Maddeisles Schwoba-Altr erreichten, bildeten neben Impro-Acts, Gesamtgesangeinlagen und Gedichtvorträgen den roade Faade. Je nach Thema und Vortragenden, teilten sie damit - sowohl alters- als auch geschlechterspezifisch - die Lachaspiranten. Wobei an vielen Stellen mehrheitliches Gekicher zu hören war. - Aus Schadenfreude? - Aus Verblüffung über die „rustikale“ Wortwahl? - Aus Peinlichkeitsgründen, weil selbst ertappt? Egal, de Dropfa hent scheints gwirkt, denn vielen wurde das Herz leicht und das Zwerchfell hippelig. Bei Hillus und Franzens Bühnenpräsenz hätte wohl auch ein Placebo gereicht. In Valentin/Karlstadt-Manier führten sie ihre Streitgespräche, improvisierten stellenweise bis sie über die so überspielte Situation selber das Lachen nicht mehr verkneifen konnten und lockerten dann durch gemeinsames Singen mit dem Publikum den Spannungsbogen wieder.

Das nächste Mal in der Region sind Hillus Herzdropfa am 6. September in Tettnang/Laimnau im Landgasthof „Zum Ritter“.

Für "Kultur in der Mühle" - Bruno Rauscher