15. OKTOBER 2016 | SAMSTAG  20.00 UHR 

Alles halb so wild!
Heinrich Del Core

COMEDY KABARETT

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Schwäbisch-italienische Coolness? Ja, das passt zusammen. Italienischer Vater trifft schwäbische Mutter. Raus kommt: Der halbe Restitaliener Heinrich Del Core, der dann doch so manche deutsch-italienische Charaktereigenschaften in sich trägt.

Amore, Amici, Famiglia, das liebe Geld … Heinrich Del Core erzählt von alledem, was einen Italo-Schwaben halt so beschäftigt. Und bringt dabei große Erzählkunst auf die Bühne. Er schöpft seine Geschichten dank seiner verblüffenden Beobachtungsgabe aus dem prallen Leben und überzeichnet sie, wo nötig, äußerst gekonnt. Ob er über die Wirrungen eines Urlaubsflugs oder über schmerzhafte Erinnerungen an einen Zahnarztbesuch berichtet – er trifft den Nerv des Publikums punktgenau. Mit einem Mix aus Comedy in bester Stand-Up-Manier und Anleihen von Kabarett und Zauberei präsentiert der italienische Schwabe mit viel Charme ein unglaublich witziges Programm.

»Deutschland trifft Italien, Comedy trifft Kabarett. Eine spannende Melange!«

www.heinrich-delcore.de

Heinrich del Core überzeugt mit Situationskomik und Sprachwitz in der Mühle

Heinrich del Core ist in der Mühle Oberteuringen mit seinem Programm "Alles halb so schlimm" zu Gast. Der Kabarettist berichtet amüsant von Kindheit ebenso wie von seiner Affinität zu Toiletten.

"Fünf vor dreiviertel zwölf", das gehe in Hannover freilich gar nicht, gibt Heinrich del Core zu, "aber i schwätz trotzdem überall Schwäbisch, des hat was Erotisierendes". Und so amüsiert sich der Sohn einer Rottweilerin und eines Italieners nach seiner erfolgreichen Saugglockengeburt, die zumindest keine sichtbaren Spuren hinterlassen hat, nicht nur über die "Reife von die Auto" seines Vaters sondern über alles was im Leben so passiert. Unverstellt, mit feiner Beobachtungsgabe und Witz, der weder dem katholischen Priester noch dem adipösen Fluggast all zu nahe tritt, schafft er in der ausverkauften Mühle in Oberteuringen die intime Atmosphäre eines Wohnzimmers. Als säße er auf unserem Sofa und plaudere über die Zumutungen des Alltags, über die er hin und wieder selber schmunzeln muss. "Geht's wieder", fragt er besorgt die Dame im Publikum, die von einem Lachkrampf geschüttelt wird.

Fuhr er in seiner Kindheit noch in Vaters Ascona, genügte ein Außenspiegel für die 1000 Kilometer nach Italien. Dagegen warten die Luxuslimousinen der Neuzeit mit außenverstellbaren Innenspiegeln auf und Attentionsassistenten erinnern mit einem Tassensymbol an die Kaffeepause. "Wenn i aufs Klo muss, kommt da ein Toilettensymbol"? Oder haben sie einen Mittelarm für die Mittelarmlehne, während hinten der Kofferraummanager sitzt?

Schlechter als in modernen Autos sitzt der gelernte Zahntechniker del Core allerdings auf dem Zahnarztstuhl und weiß wovon er spricht. So wäre es kein Problem herauszufinden, ob man einen billigen chinesischen Zahnersatz im Mund habe. "Sie merken es, wenn Ihnen das Wasser im Mund zusammen läuft, wenn Sie einen Hund sehen". Mit vollem Körpereinsatz und mitreißender Mimik schildert er die Leiden des Patienten zwischen Bohrer und der aufgeknöpften Helferin für den Privatpatient, stets bemüht, die Fragen des Zahnarztes zu beantworten. "Der spritzt ihnen nur deshalb in die Backe, damit Sie nicht spüren, wenn er reinbohrt", ist er überzeugt.

Apropos Bohrer. In Bauphase eins seines Hauses schwebte der Kran des insolventen Bauträgers mit kreisender Kreissäge 18 Monate über seinem Haus, in Phase zwei baute der Schlosser die Außentreppe wieder ab und die Klempner legten seine Toilette tiefer. "Da sitzsch wie im Ferrari, mit de Knie an de Ohre". Das war Phase drei.

Seine wie auch immer geartete Affinität zu Toiletten kann der Zahntechniker nicht verhehlen. Kreuzfahrtschifferprobt – "ach, sind Sie der Kabarettist mit dem Wanderhoden?" – hat er nicht nur mit Gesprächen am Frühstücksbuffet, sondern auch mit den Tücken der Bordtoiletten zu kämpfen. Spüle man im Sitzen, vervielfache sich der Sog. "Da saugt's Dir das Gebiss durch den Hintern ins Klo", glaubt er zu wissen.

Dazu passt das Sammeln der Sanifair-Bons. Über tausend Stück hat er bereits im Laufe seiner Auftritte vom Publikum bekommen. Die will er einlösen und spenden für einen guten Zweck.

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