Das Projekt KunstRaum Oberteuringen lebt

SZ:   24. September 2018   Helmut Voith
 

Künstler zeigen in der Mühle andere Seiten ihres Schaffens, Barbara Kensy-Schneider (links) stellt sie vor.(Foto: Helmut Voith)

Wären nicht die meisten beteiligten Künstler am Sonntagnachmittag zur Eröffnung der Ausstellung „making of KunstRaum 2018/19“ in die Mühle gekommen, dann wäre es hier recht leer geblieben. Musik des Westallgäuer Liedermachers, bildenden Künstlers, Schnapsbrenners „und vieles mehr“ Thomas Linder umrahmte die Einführung durch Barbara Kensy-Schneider, die selbst einige Objekte, in der Luft tanzende „Städtewürfel“, ausgestellt hat.

Wieder hat sich der KunstRaum Oberteuringen verändert, fünf neue Objekte sind hinzugekommen, haben andere ersetzt. Im kommenden Jahr feiert der „OberschwabenKunstweg“ sein zehnjähriges Bestehen, in den die Objekte des „Oberteuringer KunstRaums“ integriert sind. Ein besonderes Projekt ist die 2010 am Kirchweg aufgestellte Großplastik „Engpass“ von Tom Carr, von deren vier Meter hoch gelegener Plattform man einen guten Überblick habe, so Kensy-Schneider. 2014 kam die Objektgruppe „Beobachter am Engpass“, acht aus Stahl herausgelaserte und von Künstlern bemalte Menschensilhouetten, hinzu, somit sind Jogger und Radfahrer, die hier entlangfahren, nicht immer einsam. Eine kleine, schön gestaltete Broschüre, druckfrisch herausgegeben vom Kulturverein Oberteuringen, stellt in Wort und Bild das zentrale Kunstwerk von Tom Carr und die „Beobachter“ vor. Eine weitere, 2016 erschienene 87-seitige Broschüre fasst die gesamten „BodenseeKunstwege“ zusammen – da sich immer wieder etwas ändert, eine Momentaufnahme von 2016.

Käufe und Leihgaben

Auch in Oberteuringen sind wieder neue Werke von Alexander Weinmann, Dietmar Hawran, Thomas Linder und Mirko Siakkou-Flodin als Leihgaben zu sehen. Einzelne der Skulpturen hat die Gemeinde angekauft, Uwe Petrowitz hat seinen „kopflosen Engel“ 2017 dem Kulturverein Oberteuringen geschenkt. „Macht einfach“ habe der damalige Bürgermeister Karl-Heinz Beck seinerzeit gesagt – und sie machten.

Objekte und Malerei der Künstler des KunstRaums Oberteuringen sind noch bis 14. Oktober in der Mühle ausgestellt, deren Innenraum wieder einmal das Gesicht völlig gewandelt hat. Dominant ist die von Autoreifenstücken umgebene Installation „Save the whales“ von Mirko Siakkou-Flodin, dahinter zwei Collagen mit Bezug auf die ZF. An den Wänden hängen unterschiedliche Werke in unterschiedlichen Techniken. Amüsant und in die Jahreszeit passend sind Thomas Linders leuchtend rote Holz-Pilze am Boden. Wie er berichtete, hätten sie an Außenstandorten schon öfters Beine bekommen oder das nasse Element kennengelernt, weil manchen Menschen der Respekt vor der Kunst eben fehlt.