13. Dezember
Tisina – Weihnachtslieder aus aller Welt
Seit fast zwei Jahrzehnten bereitet Tisina mit großem Erfolg internationales Liedgut individuell auf und bereichert dieses mit der außerordentlichen farbigen Instrumentalpalette und ihrem ausdruckstarken Gesang. Mit ihrem Weihnachtsprogramm verzaubert die Wilhelmsdorfer Folkgruppe zum wiederholten Male ihre Zuhörer in Oberteuringen und zieht diese gefühlvoll mit ihren stimmungsvollen vorweihnachtlichen Melodien aus Schweden, Polen, Bolivien und anderen internationalen Klängen in ihren Bann.
Die ungewöhnliche musikalische Vielfalt der sieben Musiker spiegelt sich in abwechslungsreichen und ausgefeilten Arrangements für solistischen und mehrstimmigen Gesang sowie den unverkennbaren ländertypischen Instrumenten und Stilen wider. Ebenso beeindruckt das entstehungsgeschichtliche Spektrum vom mittelalterlichen Ursprung, von gospelartigen Songs, deutschen Weihnachtsliedern sowie modern anmutenden Kompositionen …
http://www.wscheurer.de/Tisina/tisina.html
Wie Weihnachten anderswo klingt
Helmut Voith für die Schwäbische Zeitung
Weihnachten klingt in .... anders
Bruno Rauscher für den SÜDKURIER
Helmut Voith
Wie Weihnachten anderswo klingt
Aus einer Musik-AG am Wilhelmsdorfer Gymnasium hervorgegangen, kann die Gruppe Tišina – nach dem serbokroatischen Wort für Stille – im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Die Gruppe macht sich rar, ganze fünf bis sechs Konzerte geben sie in der Advents- und Weihnachtszeit. Diesmal haben sie Weihnachtslieder aus aller Welt, aus vielen Kulturkreisen in den Mühlesaal in Oberteuringen gebracht. Hier schlingen sich Lichtergirlanden um die Balken des offenen Daches, im Lufthauch tanzen weiße Sterne - kein Christbaum, aber ein rundum stimmiges Ambiente. Nur vorne sind zwei Stühle frei geblieben und in guter Kabarettistenart müht sich ihr Sprecher, sie den wenigen hinten Stehenden schmackhaft zu machen. Vergebens, dabei muss keiner einen Platz in der ersten Reihe fürchten – Weihnachtslieder sind angesagt, nicht Kabarett.
Lieder in vielen Sprachen
Von einem einzigen in deutscher Sprache gesungenen Lied abgesehen, stammen die Lieder aus Südamerika oder Osteuropa, aus Skandinavien oder Afrika. Letztere finden besonderen Applaus, wie der Sprecher feststellt. Auch die wenigen Gospels oder gospelartigen Songs werden eifrig beklatscht. In vielen Sprachen singen die sieben Sängerinnen und Sänger vom Weihnachtsgeschehen: von den Hirten, die unterwegs sind nach Bethlehem, von Königen, die das Kind besuchen, von der Flucht nach Ägypten. Nach welchem Prinzip die Lieder ausgewählt und angeordnet wurden, ob spanisches Wiegenlied oder venezolanisches Hirtenlied, ob alpenländisch oder in griechischen Schnee führend, ist nicht zu erkennen. Schade, dass eine gut halbstündige Pause den aufgebauten Stimmungsbogen zerfallen lässt. Natürlich findet man sich wieder hinein, aber das braucht seine Zeit.
Im Vergleich mit anderen derzeit angebotenen Adventskonzerten ging der Auftritt von Tišina weniger in die Tiefe. Schade, denn was hier stimmlich und auch mehrstimmig geboten wurde, war vorzüglich. Auch der Wechsel der verschiedenen Instrumente von der Flöte bis zur Harfe, von Kastagnetten bis zur irischen Rahmentrommel Bodhrán brachte zusätzlich Farbe ins Konzert.
Wie am Ende zu hören war, wäre der diesjährige Auftrittsreigen beinahe gescheitert, weil eine Sängerin zum Staatsopernchor nach Stuttgart wechselte. Sie konnte in letzter Minute durch eine junge Studentin ersetzt werden.
Bruno Rauscher
Weihnachten klingt in ... anders
Folkgruppe “Tisina“ beeindruckte in der Teuringer „Mühle“
Ein bejubeltes Konzert brachte am Samstagabend die Folkgruppe „Tisina“ in der „Mühle“ dar. Mit Liedern aus aller Welt rund um das Thema Weihnachten sind die Musikerinnen und Sängerinnen seit nun 25 Jahren in der Region unterwegs und haben in der Zeit eine sich stetig vergrößernde Fangemeinde aufgebaut. Bei lediglich fünf Auftritten pro Jahr versammelt sich diese daher wo es geht und so war es nicht weiter verwunderlich, dass auch im Mühlensaal nur mehr zwei unbesetzte Stühle vorzufinden waren. Da es sich dabei um die Untersätze zweier „Falschsitzer“ handelte, ergab sich daraus eine prächtige Steilvorlage für den running gag des Abends, den Gitarrist und Sänger Reinhard Löhl in seinen launigen Überleitungen genüsslich nutzte.
Still - wie es der Name „Tisina“ (serbokroatisch, sprich: ti’schina; heißt: die Stille) verspricht - und ebenso einfühlsam ließ das Wilhelmsdorfer Ensemble um Gründer und Arrangeur Martin Ruppel ihr Programm beginnen und enden. Nicht, dass es ansonsten wild und laut zu ging – aber swingend südamerikanisch oder mitreißend afrikanisch allemal. Damit das Publikum den jeweiligen Inhalt nachvollziehen konnte, kam bei allen fremdsprachigen Stücken abwechslungsweise von den Tisina-SängerInnen eine kurze, hilfreiche Inhaltsangabe in Deutsch. Bei den fein auf die Gruppenmitglieder zugeschnittenen Arrangements war dagegen keine Hilfe nötig um die instrumentale und vokale Stimmigkeit zu erhören. Nie wurde gegenseitig übersungen oder überspielt – und das bei der Vielfalt an Musikstilen und Rhythmen, die jeweils ihre eigenen Instrumente wie auch ihre entsprechenden Stimmmodulationen brauchen. Besonders beeindruckte dabei Sofia Fischer, deren „engelgleicher“ Sopran manchen Zuhörer mächtig unter die Haut ging.
Die Formation komplettierten: Alexandra Fischer (Harfe, Flöten, Gesang), Daniel Heiß, (Percussion), Elke Ruppel (Gesang, Flöten) und Christian Zierenberg (Violine, Gitarren, Mandoline). Die Tontechnik besorgte Wolfgang Scheurer.